Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...
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REGIONALES<br />
WISSENSMANAGEMENT<br />
2. WARUM REGIONALES WISSENSMANAGEMENT?<br />
2.1 WISSENSMANAGEMENT UNTERSTÜTZT LERNENDE REGIONEN<br />
Ländliche Entwicklung bzw. Regionalentwicklung als Gegenstand von Entwicklungs- und Förderpolitik sowie Regio-<br />
nen als „Subjekte“ ihrer Entwicklung stehen immer in Verbindung mit bestimmten Zielen und Strategien (z.B. nach-<br />
haltige Entwicklung, Wettbewerbsfähigkeit). Damit ist Bedarf an spezifischem Wissen verbunden, welches der Um-<br />
setzung von Perspektiven und Zielen dienen kann. So fragt das ökologische Paradigma einer nachhaltigen Entwick-<br />
lung nach „zukunftsfähigem“ Wissen zur Erhaltung von Lebensräumen oder zu Ressourcen schonenden Wirt-<br />
schaftskreisläufen. Die Aufgaben von <strong>Wissensmanagement</strong> hängen immer vom Kontext zugrunde gelegter Ziele<br />
und Strategien ab. So kann gefragt werden: Welches Wissen ist <strong>für</strong> die zukunftsfähige Entwicklung von ländlichen<br />
Regionen erforderlich?<br />
Da<strong>für</strong> gibt es im Hinblick auf ländliche Entwicklung bzw. auf Regionalentwicklung mehrere Zugänge:<br />
• Das EU-weite und umfassende Programm der ländlichen Entwicklung stellt die Sicherung von Lebensqualität<br />
und Wettbewerbsfähigkeit ländlicher Räume in den Mittelpunkt; dabei geht es vor allem um Wissen<br />
und Fähigkeiten, welche helfen, diese Perspektive umzusetzen.<br />
• Das Paradigma der nachhaltigen Entwicklung zielt auf neues Wissen, welches hilft, weitreichende und vielfältige<br />
Wirkungen wirtschaftlichen und sozialen Handelns zu erkennen und neue Orientierungen sowie<br />
Handlungs- und Entscheidungsmuster zu entwickeln. Dabei geht es um neues, oft anspruchsvolles Wis-<br />
sen.<br />
• Nicht zuletzt steht im Mittelpunkt der Leitidee der endogenen Regionalentwicklung die Fokussierung auf<br />
vorhandene Potenziale und Stärken, wobei es um die intelligente Nutzung vorhandener Wissensbestände<br />
und Fähigkeiten geht, um Wertschöpfung und Entwicklung in ländlichen Regionen zu fördern.<br />
Das Paradigma der „wissensbasierten“ Gesellschaft weist auf die Bedeutung von Wissen als Ressource und Pro-<br />
duktionsfaktor <strong>für</strong> die Wettbewerbsfähigkeit von regionalen Standorten hin – getrieben von neuen Technologien,<br />
Naturwissenschaften und Globalisierung. Die strategische Gestaltung der Wissensbasis wird zum zentralen Faktor<br />
<strong>für</strong> die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit regionaler Standorte (Ballungsräume, Regionen).<br />
<strong>Regionales</strong> <strong>Wissensmanagement</strong> ist jedoch nicht auf wirtschaftliche Dimensionen beschränkt, sondern ist mit einer<br />
Vielfalt von Wissensdimensionen konfrontiert, mit sozialem und politischem Wissen ebenso wie mit Ethik und Wert-<br />
haltungen oder mit Kommunikations- und Lernprozessen in Regionen.<br />
Im Hinblick auf ländliche Entwicklung und Regionalentwicklung muss regionales <strong>Wissensmanagement</strong> diese vielfäl-<br />
tigen Arten und Dimensionen des Wissens berücksichtigen:<br />
Zum einen geht es um wirtschaftliches Wissen, welches sich auf Fähigkeiten und Potenziale einer gewerblichen<br />
Wirtschaft (KMUs, Handwerk, Gewerbe), auf Landwirtschaft, Tourismus oder neuere Dienstleistungen bezieht. Dar-<br />
über hinaus gewinnt soziales Wissen an Bedeutung, zum Beispiel die Fähigkeit, Lebensqualität und Zusammenle-<br />
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