Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...
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REGIONALES<br />
WISSENSMANAGEMENT<br />
Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit als wichtige Basis sowie auf die Anpassung von Methoden und Instrumen-<br />
ten des <strong>Wissensmanagement</strong>s auf die jeweilige Organisationskultur.<br />
1.6.2 Die Kodifizierung und Personalisierung von Wissen<br />
Nach diesem Ansatz wird Wissen in doppelter Hinsicht verfügbar und nutzbar gemacht: „Kodifizierung“ rückt das<br />
Sichtbarmachen und Dokumentieren von Wissen ins Zentrum: Implizites, also „stilles“ Wissen wird in einem Wis-<br />
senssystem expliziert, d.h. es findet Eingang in Datenbanken, Anleitungen, Publikationen und andere Ablagen der<br />
Organisation. „Personalisierung“ bedeutet hingegen die Förderung von Wissensaustausch und Wissenstransfer<br />
zwischen MitarbeiterInnen – nicht zuletzt unter Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
Ein in diesem Zusammenhang wegweisendes Modell der Wissenserzeugung in Unternehmen stammt von den<br />
japanischen Wissenschaftern Nonaka und Takeuchi mit der Publikation „Die Organisation des Wissens“ 19 . Das<br />
Grundanliegen ist, dass das Wissen einzelner MitarbeiterInnen auch zum kollektiven Wissen und letztlich zum Wis-<br />
sen des Unternehmens wird. Das Modell stellt einander wechselseitig verstärkende Hauptprozesse der Wissens-<br />
umwandlung in einem Unternehmen in den Mittelpunkt:<br />
• „Sozialisation“ (von implizitem zu implizitem Wissen) meint den direkten Austausch von Wissen zwischen<br />
MitarbeiterInnen in jeglicher Form.<br />
• „Externalisierung“ (von implizit zu explizit) meint die Kodifizierung und Dokumentation von bislang implizitem,<br />
personengebundenem Wissen.<br />
• „Internalisierung“ meint die Aneignung von Wissen durch tägliche Lernprozesse, also „Learning by doing“.<br />
• „Kombination“ (explizit zu explizit) meint die Verbindung von bekanntem expliziten (dokumentierten) Wissen,<br />
um neues Wissen zu erzeugen – unterstützt durch Dokumente, Computer, Netzwerke und Kommuni-<br />
kationsmittel.<br />
1.6.3 <strong>Wissensmanagement</strong> als Prozess<br />
Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die systematische Verankerung von <strong>Wissensmanagement</strong> in den Basispro-<br />
zessen einer Organisation. 20 Auf der strategischen Ebene gilt es, einerseits „Wissensziele“ als strategischen Rah-<br />
men zu formulieren und andererseits „Wissensbewertung“ als Aufgabe aufzubauen, um den Erfolg oder Misserfolg<br />
der umgesetzten Maßnahmen beurteilen zu können.<br />
Auf der operativen Ebene umfasst <strong>Wissensmanagement</strong> die Bausteine<br />
• Identifikation von Wissen (Transparenz über vorhandene Fähigkeiten, Kompetenzen, WissensträgerInnen<br />
etc.)<br />
• Erwerb von Wissen<br />
• Entwicklung von Wissen (Kompetenz/Wissensaufbau bei MitarbeiterInnen, Gruppen, der gesamten Organisation)<br />
19 Nonaka, I./Takeuchi, H. (1997): Die Organisation des Wissens, Frankfurt<br />
20 Vgl. dazu Probst et. al. (1997): Wissen managen – Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen, Frankfurt<br />
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