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Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

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REGIONALES<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

• die Mesoebene der größeren Gruppen und Einheiten: organisierte Gemeinschaftsaktivitäten und Geselligkeit<br />

(erweiterter Bekanntenkreis, Organisationen, Vereine, Gruppen …)<br />

• die Makroebene der nicht mehr durch persönlichen Kontakt verbundenen großen Sozietäten: höhere Ideale,<br />

Zugehörigkeiten, Identifikation mit der größeren Einheit (Religionsgemeinschaft, Wertegemeinschaften<br />

…)<br />

Außerdem ergibt sich Sozialkapital aus dem Zusammenspiel der beiden Hauptdimensionen „Bonding“ und „Brid-<br />

ging“. „Bonding“ meint die Bindung einer Gemeinschaft, einer Gruppe oder einer Organisation nach innen, der<br />

Zusammenhalt in diesem „engeren Kreis“. „Bridging“ versteht den Brückenschlag über die jeweilige Gemeinschaft<br />

hinaus zu anderen Gruppen und Gemeinschaften, den „Fremden“. Entscheidend <strong>für</strong> die Steigerung des Sozialkapi-<br />

tals einer Gesellschaft ist nicht die einseitige Stärkung des „Bondings“ oder des „Bridgings“, sondern immer die<br />

Beachtung und Belebung beider Dimensionen.<br />

3.2 SOZIALKAPITAL UND REGIONALENTWICKLUNG<br />

Jeder Mensch braucht Gemeinschaft – sei es Familie, Freunde, Schule, Betrieb, Vereine und Organisationen, Kir-<br />

che, Partei und Staat. Einsam und verlassen will niemand sein, das macht unglücklich und krank. Aber warum<br />

nennt die Soziologie Liebe, Verbundenheit und Vertrauen „Sozialkapital“, wozu will die Weltwirtschaftsorganisation<br />

OECD Sozialkapital messen?<br />

Statistiken und Studien zeigen: der „Kitt der Gesellschaft“, das Sozialkapital unserer Gemeinden und Regionen, die<br />

„Gemeinschafts-Energie“ löst sich heute allenthalben auf – Familien zerfallen, Vereine und Parteien verlieren Mit-<br />

glieder, Glaubensgemeinschaften schrumpfen und egoistische Ordnungslosigkeit breitet sich aus. Die Suche nach<br />

Halt und Geborgenheit wird oftmals von Ver-“Führern“ missbraucht – <strong>für</strong> Krieg und Terror, Fanatismus und Sucht,<br />

Machtgewinn und Ausbeutung. Oder einfach <strong>für</strong>s Geschäft. Nicht jede Gemeinschaft ist humanitär. 28<br />

Gerade vor diesem Hintergrund wird eine ganzheitliche Regionalentwicklung und das Stärken einer regionalen<br />

Identität, die nicht ausgrenzt, sondern offen ist <strong>für</strong> Neues, zum Hoffnungsträger <strong>für</strong> das regionale Sozialkapital. Die<br />

Zukunft gehört Regionen mit einer starken Identität und mit einem hohen Grad an Vernetzungsfähigkeit!<br />

Drei wichtige, sich gegenseitig verstärkende Bestandteile sind hier<strong>für</strong> in der Regionalentwicklung zu beachten:<br />

• Gemeinsame Normen und Regeln, die es zu finden und zu beachten gilt.<br />

• Der Aufbau von Vertrauen – eine notwendige Voraussetzung <strong>für</strong> Netzwerke; beruhend auf Lernprozessen,<br />

die aus dem Miteinander gemacht werden. Vertrauen aufzubauen ist ein aufwendiger, zeitintensiver und<br />

niemals abgeschlossener Prozess, der mutige AkteurInnen braucht. „In einer Region, in der Vertrauen ge-<br />

pflegt wird, kann Wissen wachsen!“<br />

• Organisationsform Netzwerk und aktives Netzwerken nach dem Motto von Henry Ford: „Zusammenkommen<br />

ist der Anfang. Zusammenarbeiten ist der Erfolg.“<br />

28 Gehmacher, Ernst u.a. (2004): Datei: GEHMACHER Sozialkapital Basisinformationen.pdf auf<br />

http://www.umweltnet.at/article/articleview/26519/1/7804<br />

29

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