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Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

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REGIONALES<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

haben. Es gibt einfach auch immer mehr Gemeinden in ähnlicher Situation. Früher waren das vielfach<br />

Gemeinden aus der ehemaligen DDR, heute finden sich auch genügend österreichische Gemeinden mit<br />

einer Abwärtsentwicklung, wie wir sie in Steinbach hatten. Oft verlassen die Menschen Steinbach mit dem<br />

Gefühl, das können wir auch, das fang’ ich noch an … Konkret fällt mir da z.B. die deutsche Gemeinde<br />

Weyarn ein. Da ist vor 15 Jahren der Funke buchstäblich übergesprungen und heute sind sie selbst eine<br />

Modellgemeinde!<br />

WELCHE HÜRDEN BZW. FEHLER GAB ES,<br />

VON DENEN ANDERE LERNEN KÖNNEN?<br />

Beinahe hätten wir auf den Einbau einer kleinen „Küche“ mit Bar, wo regionale Säfte und Möste sowie<br />

kleine Schmankerl verkostet werden können, verzichtet. Im Nachhinein stellte sich aber gerade diese Investition<br />

als enorm wichtig heraus. Beim Verkosten und gemütlichen Beisammensein im Anschluss an die<br />

Führung wird das Gehörte verarbeitet und buchstäblich „verdaut“. Es besteht Zeit und Raum <strong>für</strong> wertvolle<br />

Gespräche, die oft Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> weitere Aktivitäten darstellen. Eine Hürde <strong>für</strong> die Zukunft wird<br />

es aber auch sein, jemanden zu finden, der die Ausstellung nach meinem Ausscheiden betreut, bzw. diese<br />

Person dann auch finanzieren zu können.<br />

4.2.2 Das Modell Güssing<br />

Hintergrund und Entstehung<br />

Im Jahre 1990 begann mit einem Grundsatzbeschluss im Gemeinderat (100 %iger Ausstieg aus der fossilen Ener-<br />

gieversorgung) die Verwandlung der Stadt Güssing in ein Mekka der erneuerbaren Energie. Heute zieht man im<br />

Südburgenland eine äußerst positive Bilanz mit Projekten wie einem Biomasse-Fernheizwerk, dem Biomassekraft-<br />

werk Güssing und der weltweit ersten Anlage zur Erzeugung von synthetischem Erdgas aus Holz. Zudem entstand<br />

eine europaweite Koordinationsstelle, das „Europäische Zentrum <strong>für</strong> erneuerbare Energie Güssing“ (EEE), das sich<br />

neben der Betreuung der Demonstrationsanlagen auch mit Forschung und Entwicklung, der Aus- und Weiterbil-<br />

dung, der Mitarbeit in internationalen Projekten sowie mit dem Ökoenergietourismus der Region beschäftigt.<br />

Thema, Ziel, Zielgruppe<br />

Das „Modell Güssing“ verfolgt die Strategie einer dezentralen, lokalen Energieerzeugung mit allen vorhandenen<br />

erneuerbaren Ressourcen der Region. Neben dem Ziel, so weit wie möglich energieunabhängig zu sein, betreibt<br />

man in Güssing aber auch Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Wissensvermittlung zum Thema „erneuerba-<br />

re Energie“. Vielfältige Projekte und Demonstrationsanlagen in und um Güssing können besucht werden und infor-<br />

mieren über die Chancen und Möglichkeiten der erneuerbaren Energie.<br />

Auf welcher Ebene ist das Projekt angesiedelt?<br />

Betreiber des Modells Güssing ist das Europäische Zentrum <strong>für</strong> erneuerbare Energie (EEE), das sich als Netzwerk-<br />

Organisation auf mehreren Ebenen versteht. Auf der lokal-regionalen Ebene werden Führungen im Rahmen des<br />

Ökoenergietourismus organisiert und das EEE ist Ansprechpartner zu den Energieerzeugungsanlagen im Bezirk<br />

Güssing. Auf nationaler Ebene wird der Informationsaustausch zwischen Forschungseinrichtungen, Hochschulen<br />

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