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Regionales Wissensmanagement - Österreichisches Institut für ...

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REGIONALES<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

1. VERSTÄNDNIS UND AKTUALITÄT VON<br />

WISSENSMANAGEMENT<br />

1.1 WISSENSMANAGEMENT – PROFESSIONELLER UND<br />

EFFIZIENTER UMGANG MIT WISSEN<br />

<strong>Wissensmanagement</strong> hat die Aufgabe, einen professionellen und effizienten Umgang mit Wissen zu unterstützen.<br />

Dies kann nicht nur in Unternehmen erfolgen, sondern auch im Rahmen von Organisationen und Netzwerken der<br />

ländlichen Entwicklung und der Regionalentwicklung.<br />

Wer „<strong>Wissensmanagement</strong>“ hört, denkt zunächst an große Unternehmen oder an Datenbanken und Internetportale.<br />

<strong>Wissensmanagement</strong> und die „Wissensgesellschaft“ sind mittlerweile zu weit verbreiteten Schlagworten geworden.<br />

Ohne Wissen, vor allem ohne einen strategischen Umgang mit Wissen im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Regionen und Volkswirtschaften, scheint offensichtlich nichts mehr zu gehen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass<br />

<strong>Wissensmanagement</strong> eine professionelle und systematische Aufgabe <strong>für</strong> etwas darstellt, das immer schon „irgend-<br />

wie“ gemacht wurde. Auch die traditionelle Weitergabe von handwerklichem, bäuerlichem oder kaufmännischem<br />

Wissen, wie zum Beispiel vom Meister auf den Lehrling oder von einer Generation auf die nächste, hat mit Wis-<br />

sensmanagement zu tun, ohne dass es jemals so bezeichnet wurde. Nicht zufällig gelten die Handwerkerzünfte des<br />

Mittelalters als Vorbilder <strong>für</strong> heutige „Communities of Practice“.<br />

Aber um welches Wissen geht es überhaupt? Was ist bzw. wie funktioniert <strong>Wissensmanagement</strong>? Welche Bedeu-<br />

tung hat <strong>Wissensmanagement</strong> <strong>für</strong> die ländliche Entwicklung und <strong>für</strong> Regionalentwicklung? Im Folgenden soll eine<br />

Einführung ein Grundverständnis von <strong>Wissensmanagement</strong> vermitteln und auf dessen Aktualität im Zusammen-<br />

hang mit Regionalentwicklung und ländlicher Entwicklung hinweisen.<br />

1.2 WISSEN IST MEHR ALS DATEN UND INFORMATIONEN<br />

Grundsätzlich ist zwischen „Daten“ und „Informationen“ einerseits und „Wissen“ andererseits zu unterscheiden.<br />

Gerade weil diese Unterschiede leichtfertig verwischt werden oder unklar erscheinen, werden allzu rasch teure<br />

Datenbanken als Lösungen eingeführt, die oftmals „Datenfriedhöfe“ produzieren, aber kein Wissen im Unternehmen<br />

schaffen.<br />

Daten und Information können als „Rohstoff“ <strong>für</strong> Wissen verstanden werden. Information wird zu Wissen, wenn<br />

diese in einem konkreten und praktischen Zusammenhang von Menschen angewendet und genutzt wird. Eine CD-<br />

Rom oder ein Lexikon enthält nur Informationen, aber kein Wissen. Zu Wissen wird es erst, wenn Menschen es<br />

nutzen. Der Systemwissenschafter Helmut Willke versteht Wissen als dreistufigen Aufbau: „Daten sind der Rohstoff<br />

<strong>für</strong> alles Wissen. Informationen sind (…) aufbereitete Daten und damit Zwischenprodukte des Wissens. Wissen ist<br />

die Veredelung von Information durch Praxis. Jedes Wissen setzt Praxis voraus.“ 1<br />

1 Willke, Helmut (2007): Einführung in das systemische <strong>Wissensmanagement</strong>, Heidelberg, 28<br />

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