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Bestandsaufnahme - LSV Sachsen-Anhalt eV

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Die Landeskirche hat mit ihrer Archivgesetzgebung seit 1993 einen allgemeinen Anspruch auf<br />

die Nutzung ihrer Archive auf allen Ebenen (Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Landeskirche) für<br />

jeden interessierten Bürger eröffnet und sich gleichzeitig zur Erhaltung des dort verwahrten<br />

einzigartigen Kulturgut verpflichtet. Damit hat sie sich eine personal- und kostenintensive<br />

Selbstverpflichtung auferlegt, die überwiegend nichtkirchlichen Nutzern zugutekommt. Seit der<br />

Wende haben sich die kirchlichen Archive zunehmend zu wichtigen Forschungsstätten entwickelt.<br />

Darunter sind die hauptamtlich geführten Archive (landeskirchliche Archiv, Magdeburg,<br />

Kreiskirchenarchive, Naumburg/ Stendal, Pfarrarchiv der Stadtkirchengemeinde Wittenberg),<br />

deren Bestände bis ins Mittelalter zurückreichen. Die Betreuung der Archive lässt in der Fläche<br />

sicher an vielen Orten noch zu wünschen übrig, da sie sich überwiegend auf ehrenamtliche Kräfte<br />

stützt. Die Beratung der ehrenamtlich geführten Pfarr- und Kreisarchive liegt bei wenigen<br />

Facharchivaren in Magdeburg und einem ehrenamtlichen Netz von Archivpflegern auf Kreisebene.<br />

Mit der Verfilmung der historischen Kirchenbücher (ca. 20.000 Bände allein innerhalb von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>),<br />

hat die Landeskirche in einem erheblichen Umfang in den Kulturgutschutz und die<br />

verbesserte Zugänglichkeit historischer Quellen investiert. In den Ländern Brandenburg und<br />

<strong>Sachsen</strong> wurde die Landeskirche im Rahmen der Bundessicherungsverfilmung hierin seit 2003<br />

großzügig unterstützt. In <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> war dies nur sehr begrenzt der Fall. Die haupt- und<br />

ehrenamtlich betreuten kirchlichen Bibliotheken schließen darüber hinaus ländliche Versorgungslücken<br />

im Bildungsbereich und schaffen wertvolle zusätzliche Angebote insbesondere für<br />

die Wissenschaft (Bsp. Marienbibliothek Halle, die älteste noch existierende evangelische Kirchenbibliothek<br />

Deutschlands). Eine Ausdehnung der Bürgerarbeit auf diesem Gebiet könnten die<br />

bei der Pflege kirchlicher Archive und Bibliotheken unterstützten.<br />

Die Kirchen unternehmen erhebliche Anstrengungen zu ihrer Pflege und Entwicklung der Kirchenmusik.<br />

Eine Vielzahl von Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusikern bringen Werke zur<br />

Aufführung, leiten Chöre und Posaunenchöre. Auch dieses Engagement wird durch die Kirchen<br />

weitestgehend selbst finanziert. Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Halle ist nicht<br />

nur die älteste, sondern auch die im deutschlandweiten Ranking ganz oben stehende Einrichtung<br />

ihrer Art. Das Land beteiligt sich finanziell an der Arbeit dieser kirchlichen Hochschule.<br />

Durch einen Kombinationsstudiengang Kirchenmusik-Schulmusik leistet die Hochschule auch<br />

einen Beitrag zur Ausbildung von schulischen Lehrkräften. Aufführung von Oratorien und die<br />

musikalische Gestaltung von Gottesdiensten und Festen der Gemeinden haben gleichermaßen<br />

ihren Platz. Bei der Förderung der Kirchenmusik gehen die Kirchen in mehrfacher Hinsicht von<br />

der Ausstrahlungskraft der Angebote der Hochkultur auf breitenkulturelles Engagement aus.<br />

Zum einen entwickeln konzertante Aufführungen Anziehungskraft deutlich über den Nahbereich<br />

der Angebote hinaus auch in ländliche Gemeinden, zum anderen stärken derartige Angebote<br />

immer auch die Motivation anderer, sich selbst musikalisch zu engagieren. Und schließlich wirken<br />

hochqualifizierte Kirchenmusiker, sei es durch selbst organisierte Unterrichtsstunden, sei es<br />

durch das Zusammenwirken mit örtlichen Musikschulen, an der Aus- und Fortbildung des musikalischen<br />

Nachwuchses mit. Pflege der Kirchenmusik meint dabei durchaus nicht nur die Reproduktion<br />

des klassischen Erbes, sondern auch die Aufführung von moderner Kirchenmusik. Eigenes<br />

kompositorisches Wirken der Kirchenmusiker ist dabei keine Seltenheit. Besonders die jüngere<br />

Generation wird auch durch die Aufführung von Gospels, Taizé-Gesängen oder durch die<br />

Mitwirkung in Bands angesprochen.<br />

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