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Bestandsaufnahme - LSV Sachsen-Anhalt eV

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Kirchen sind, auch wenn sie heute als Denkmale wertgehalten werden, in erster Linie Versammlungsräume<br />

der Gemeinde und dem gottesdienstlichen Zwecken gewidmet und darüber hinaus<br />

Ausdruck des Glaubens und Geistes ihrer Zeit. In ihnen spiegelt sich Theologie-, Kunst- und Baugeschichte.<br />

Insofern lassen Kirchen die Entwicklung von Glaubensverständnis und seines Ausdrucks<br />

in Bau und Kunst nachvollziehbar werden. Die Bewahrung dieses Erbes ist den Kirchen<br />

lieb und teuer. Nicht immer gelingt es gänzlich spannungsfrei, die verschiedenen Interessen bei<br />

der Pflege dieses wertvollen Gutes zum Ausgleich zu bringen. Wirtschaftliche Interessen und<br />

Nutzungsmöglichkeiten der Kirchengemeinde, die Suche nach zeitgemäßen Ausdrucksformen<br />

des Glaubens und die Bewahrung des historischen Erbes als Auftrag im Heute sind miteinander<br />

abzuwägen und aufeinander zu beziehen. Kirchengebäude sind sowohl im urbanen als auch im<br />

ländlichen Kontext für viele Menschen Orte, die eng mit der eigenen Identität verbunden sind.<br />

Engagement für den Erhalt kann auch paradigmatisch wirken für andere Bereiche des Engagements.<br />

Insbesondere der ländliche Raum wird angesichts sich abzeichnender Veränderungen in<br />

seiner sozialen Struktur immer stärker auf das Engagement der einzelnen Menschen angewiesen<br />

sein. Die Phantasie für eine ausgewogene Verteilung von personellem wie finanziellem Engagement<br />

und erzielbarem Mehrwert ist dabei noch keineswegs abschließend entwickelt.<br />

22. Katholische Kirche<br />

„Kulturelle Tätigkeit ist für die Kirche keine Nebenaufgabe, sie ist immanenter Teil ihres Dienstes<br />

für Gott und die Menschen. Ihre kulturelle Infrastruktur ist von beeindruckender Fülle.“ 61<br />

Das 1994 errichtete Bistum Magdeburg umfasst ein Gebiet von ca. 23.200 qkm. Diese Fläche<br />

erstreckt sich auf das Bundesland <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> mit Ausnahme der Region Havelberg im Norden<br />

und auf westlichen Regionen des Freistaates <strong>Sachsen</strong> (Torgau) und des Bundeslandes Brandenburg<br />

(Herzberg, Elsterwerda, Kirchmöser/Stadt Brandenburg). Im Bistum leben 87.784 Katholiken,<br />

(alle statistischen Angaben innerhalb dieser Ausführungen haben den Stand<br />

31.12.2011) das sind etwa 3,39% der Gesamtbevölkerung. Rund 15% der Gesamtbevölkerung<br />

sind evangelische Christen, der Rest ist ungetauft. Das Bistum Magdeburg versteht sich angesichts<br />

der Minderheitensituation der Christen als missionarische Kirche. Zugleich ist das Bewusstsein<br />

vorhanden, Katholische Kirche im geschichtlichen Kernland der Reformation zu sein.<br />

Die Katholische Kirche ist eine tragende und unverzichtbare Säule und prägender Faktor des<br />

christlichen Abendlandes. Das Bistum Magdeburg ist trotz der geringen personellen und wirtschaftlichen<br />

Ressourcen einer der größten Kulturträger neben dem Staat. Dies ist auch dem Umstand<br />

geschuldet, dass ein aus der christlichen Offenbarung abgeleitetes Kulturkonzept verfolgt<br />

wird. Dessen Maßstab ist nicht Selbstzweck, Ressortorientierung oder wirtschaftlicher Erfolg,<br />

sondern das ganzheitliche Leben im Sinne der Lehre der Kirche. Kirchliche Leistungen sind christlich<br />

geprägt und damit auch aus diesem Grund gleichsam mit einem Alleinstellungsmerkmal<br />

versehen, das der zur weltanschaulichen Neutralität verpflichtete Staat ebenso wenig vorhalten<br />

kann wie der säkulare und profane private Kulturträger.<br />

Kulturarbeit findet u.a. in 44 Pfarreien und 178 Gemeinden statt, in denen durchschnittlich insgesamt<br />

14.058 Christen jeden Sonntag Gottesdienst feiern. Im kirchlichen Dienst sind 12 Kirchenmusiker<br />

hauptamtlich tätig. Unterstützt werden die im kirchlichen Dienst tätigen Personen,<br />

61 Deutscher Bundestag (Hrsg.), Kultur in Deutschland. Schlussbericht der Enquete-Kommission des Deut-<br />

schen Bundestages 2008, S. 146<br />

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