Bestandsaufnahme - LSV Sachsen-Anhalt eV
Bestandsaufnahme - LSV Sachsen-Anhalt eV
Bestandsaufnahme - LSV Sachsen-Anhalt eV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
649<br />
650<br />
651<br />
652<br />
653<br />
654<br />
655<br />
656<br />
657<br />
658<br />
659<br />
660<br />
661<br />
662<br />
663<br />
664<br />
665<br />
666<br />
667<br />
668<br />
669<br />
670<br />
671<br />
672<br />
673<br />
674<br />
675<br />
676<br />
677<br />
678<br />
679<br />
680<br />
681<br />
682<br />
683<br />
684<br />
685<br />
686<br />
687<br />
688<br />
689<br />
690<br />
Kulturelle Daseinsvorsorge lebt von der Vielfalt und Breite des Angebots. „Kulturelle Leuchttürme“<br />
und kulturelle Institutionen mit einem überregionalen Ruf haben per se keine höhere<br />
Wertigkeit als Formen der Breitenkultur, die oft eine größere Zahl an Menschen erreicht und<br />
eine sozial integrative und kulturvermittelnde Funktion wahrnimmt. Eine Förderpolitik zugunsten<br />
der „kulturellen Leuchttürme“ zulasten der Breitenkultur wird deshalb abgelehnt.<br />
Kulturelle Institutionen mit dem Anspruch überregionaler Wirkung, gerade auch die Landesstiftungen<br />
und Landesmuseen, sollten zukünftig stärker miteinander und mit regionalen Einrichtungen<br />
kooperieren, um unterstützend und initiierend zu wirken, aber auch um Synergien zu<br />
heben. Modellvorhaben, Kooperationen oder Vernetzungen zwischen kulturellen Einrichtungen<br />
mit regionaler und überregionaler Bedeutung sollten deshalb besser gewürdigt und unterstützt<br />
werden.<br />
Gleiches gilt für die Verzahnung von Kultureinrichtungen mit dem Bildungsbereich. Die Anerkennung<br />
kultureller Institutionen als außerschulische Lernorte ist hierbei ein wichtiger Schritt,<br />
um nachwachsende Generationen für Kultur zu interessieren.<br />
28. Kulturtourismus in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />
Kulturtourismus nutzt das bestehende Angebot im Land, um <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als Kulturreiseland<br />
zu präsentieren und zu einer Dachmarkenbildung zu finden. Der historische Fundus hat zum<br />
Zusatz „Kernland deutscher Geschichte“ geführt. Kulturtourismus setzt das bestehende Angebot<br />
in Wert, stellt Verknüpfungen her, um interessante Reiseanlässe zu vermarkten und schafft<br />
immer neue Events, um über Landesausstellungen, verbindende Veranstaltungsreihen oder<br />
Jubiläen, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dabei wird eine Vielzahl kultureller Angebote durch ehrenamtliches<br />
Engagement vorgehalten. Für das Vorhalten touristischer Angebote im ländlichen<br />
Raum sind Heimat- und Brauchtumspflege mit regionalen und lokalen Bezügen immanente Bestandteile.<br />
Diese zumeist ehrenamtlich geführten Organisationsstrukturen erfahren und bedürfen<br />
der Beachtung und Vernetzung, wie sie z.B. über den Landesheimatbund geleistet wird<br />
Das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> hat in den frühen 90er Jahren begonnen, mit einem Markenbildungsprozess<br />
und einer Themenbündelung den überproportional reichen historischen Bestand des<br />
Landes zu konzentrieren und vermarktbar aufzubereiten. Dabei hat man sich von Schwerpunktthemen,<br />
Alleinstellungsmerkmalen und Einzigartigkeiten leiten lassen. Der Prozess kann als<br />
nachhaltig eingestuft werden, da weder überdimensionierte kostspielige Kunstwelten geschaffen<br />
worden sind, noch ressourcenverzehrende Highlights geplant worden. Das Land hat, bedingt<br />
durch die Fülle des vorhandenen Kultur-, Kunst- und Geschichtsfundus zur Themenbündelung<br />
gegriffen.<br />
Prägend ist die Straße der Romanik die aus etwa 900 romanischen Baudenkmalen 80 zu einer<br />
Kulturreiseroute vereint hat. Die 80 Objekte wurden einem qualitativen Ranking unterzogen,<br />
entsprechend der örtlichen Voraussetzungen. Schulungsangebote, Erfahrungsaustausche, Fachexkursionen<br />
und öffentliche Anerkennung haben ein Netzwerk entstehen lassen, das mit unterschiedlich<br />
professionalisierten Strukturen arbeitet. Mit der organisatorischen Verknüpfung über<br />
einen transnationalen Verein ist die Koordinierungsstelle im Landestourismusverband bemüht,<br />
europäische Bekanntheit und ausländische Besuche zu forcieren. Für das Marketing zeichnet die<br />
IMG, Investitions- und Marketing <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> GmbH verantwortlich. Ein gemeinsam geführter<br />
Fachbeirat dient der permanenten Analyse der Entwicklung des Themas, Abstimmung von<br />
80