Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kräuter<br />
Alles im<br />
Topf<br />
Kleine<br />
Kräuterkunde<br />
Basilikum<br />
Mildes Aroma, eignet sich bestens für<br />
mediterrane Gerichte.<br />
Thymian<br />
Neben Basilikum der Klassiker unter den<br />
mediterranen Gewürzen.<br />
Liebstöckel<br />
Schmeckt sehr intensiv, wird oft auch<br />
„Maggikraut“ genannt.<br />
Oregano<br />
Herb und intensiv duftend, darf Oregano<br />
auf keiner Pizza fehlen.<br />
Majoran<br />
Erinnert etwas an Thymian, ist aber<br />
deutlich süßer im Geschmack.<br />
Rosmarin<br />
Der würzige Geschmack der dicken,<br />
grünen Nadeln ist einzigartig.<br />
E<br />
inst waren die Strillingers aus Söll ein<br />
Landwirtschaftsbetrieb wie viele andere<br />
in <strong>Tirol</strong> und unter anderem in der Fleischproduktion<br />
tätig. Großvater Strillinger hat dann<br />
mit dem Anbau von Feldgemüse in Folientunnels<br />
begonnen und bald wurden Tomaten, Paprika<br />
und Gurken in den Handel gebracht. Etwas später<br />
wurden dann großflächig die ersten Kräuter angepflanzt.<br />
Die Nachfrage war da, doch dann hat die<br />
Reaktorkatastrophe in Tschernobyl die ges<strong>am</strong>te<br />
Ernte der Strillingers unbrauchbar gemacht.<br />
Aber F<strong>am</strong>ilie Strillinger hat nicht aufgegeben,<br />
die ersten Gewächshäuser wurden errichtet und als<br />
Betrieb spezialisierte man sich ab diesem Zeitpunkt<br />
auf die Produktion von Bio-Topfkräutern. D<strong>am</strong>als<br />
waren Töpfchen mit Basilikum, Thymian oder Liebstöckel<br />
ein absolutes Nischenprodukt. Gartenbau<br />
Strillinger war d<strong>am</strong>it in <strong>Tirol</strong> der Erste <strong>am</strong> Markt.<br />
Im Laufe der Jahre wurde die Anbaufläche immer<br />
größer und größer, heute verfügt Strillinger über<br />
10.000 Quadratmeter in beheizbaren Gewächshäusern<br />
und über noch einmal gut 8000 Quadratmeter<br />
Gartenbau Strillinger im <strong>Tirol</strong>er<br />
Unterland ist österreichweit<br />
bekannt für seine Bio-Topfkräuter.<br />
Das F<strong>am</strong>ilienunternehmen hat als<br />
einer der ersten Landwirtschaftsbetriebe<br />
auf die Produktion von<br />
Topfkräutern gesetzt und d<strong>am</strong>it<br />
eine beachtliche Erfolgsstory<br />
geschrieben.<br />
Freilandfläche. Dort werden alle nur denkbaren<br />
Küchenkräuter angepflanzt und in den Handel gebracht<br />
– pro Jahr verlassen zwischen 1,6 und 1,75<br />
Millionen kleine Töpfchen das Betriebsgelände in<br />
Söll.<br />
Mit der Anbaufläche ist gleichzeitig auch der<br />
technische Produktionsaufwand gestiegen. Heute<br />
funktioniert vieles vollautomatisch – vom regelmäßigen<br />
Gießen, über die Schattier-Schirme, bis hin<br />
zu Ventilatoren, die natürlichen Wind vortäuschen.<br />
Heute leitet Michael Strillinger den F<strong>am</strong>ilienbetrieb<br />
und bei seiner täglichen Arbeit unterstützen ihn 17<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Produktion<br />
der Topfkräuter ist bio-zertifiziert, für Michael Strillinger<br />
eine Selbstverständlichkeit: „Bei uns gibt es<br />
keine Spritzmittel und keine sonstigen Wachstumshelfer.<br />
Wir versuchen mittels Technik in unseren<br />
Gewächshäusern, die natürlichen Lebensbedingungen<br />
der Kräuter zu gewährleisten. Im Prinzip ist es<br />
so, dass eine Massenproduktion wie bei uns ohnehin<br />
nur mit Bio-Standards funktioniert.“ Gegossen<br />
werden die Pflanzen mit Trinkwasser und es kommt<br />
Fotos: Friedle<br />
100 <strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2016</strong>