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ECHO Tirol am Teller 2016

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Alter von 250 Jahren der Methusalem unter den<br />

sieben Stuben. Die Zirbenholzstube fand 1991 aus<br />

einem schlossähnlichen Herrenhaus ihren Weg ins<br />

Hotel Sailer. Die Wettersteinstube trägt den N<strong>am</strong>en<br />

der Alpinen Gesellschaft Wettersteiner, deren<br />

Mitglieder sich seit mehr als hundert Jahren jeden<br />

Donnerstagabend hier vers<strong>am</strong>meln. Der Saal Tyrol<br />

fasst 120 Personen und kann bei Bedarf auf 200<br />

Sitzplätze erweitert werden.<br />

Für das leibliche Wohl der Gäste ist seit mehr als<br />

fünf Jahren Küchenchef Hannes Kärle zuständig.<br />

Patron Joschi Sailer entst<strong>am</strong>mt einer ganzen Dynastie<br />

von Gastwirten und hat die vollkommene<br />

Gastfreundschaft entsprechend in den Genen. In<br />

Hannes Kärles Küche gerinnen Leidenschaft, Sachverstand<br />

und die Liebe zu regionalen Lebensmitteln<br />

zu beachtlich verspielten, aber dennoch grundehrlichen<br />

Gerichten. Kärle hat sich bereits in renommierten<br />

Betrieben in der Schweiz, den Kitzbüheler<br />

Unterberger Stuben, dem Penzinghof in Oberndorf<br />

und dem Genießerhotel Oberhofer bewiesen.<br />

Österreichische Küche und <strong>Tirol</strong>er Schmankerln<br />

sind genauso Seines wie die französische Küche<br />

oder Einflüsse aus Asien. Bei so manchem Gericht<br />

versucht er, diese verschiedenen Geschmäcker und<br />

Kochphilosophien zu einem neuen Ganzen zu verschmelzen.<br />

Mit Erfolg, soviel darf verraten werden.<br />

Die Kreativität des Küchenchefs findet vor allem<br />

auf der Tageskarte ihren Niederschlag. Wie es sich<br />

für ein Haus gehört, das sich auf eine lange Tradition<br />

berufen kann, fehlen im Restaurant auf Klassiker<br />

der heimischen Küche nicht. Dazu gehören<br />

etwa der Schweinsbraten mit knusprig-krachender<br />

Kruste oder die Käsespätzle.<br />

Die Küche im Hotel Sailer zeigt vor, dass „gutbürgerlich“<br />

nicht schwer im Magen liegen muss. Kärle,<br />

für den Kochen sowohl Hobby als auch Beruf ist,<br />

passt seine Gerichte an den herrschenden Zeitgeist<br />

an. Das heißt konkret: maximale Leichtigkeit bei<br />

maximalem Geschmack. Eine <strong>am</strong>bitionierte Übung,<br />

die gelingt. Die Verwendung von regionalen Lebensmitteln<br />

gehört in der Top-Gastronomie heute nicht<br />

mehr zur Kür, sondern ist Pflicht geworden. Das hat<br />

auch mit dem gestiegenen Konsumentenbewusstsein<br />

zu tun. Im Restaurant Sailer verlässt man sich<br />

in Sachen Fleisch auf einen Innsbrucker Metzger.<br />

„Sicher gibt es in Argentinien und den USA tolles<br />

Rindfleisch. Aber das muss gar nicht sein, weil wir<br />

mittlerweile wirklich tolle Lebensmittel in der Nähe<br />

haben“, erklärt Kärle, der für alle Festlichkeiten<br />

eine Vielzahl an Menüvorschlägen bereithält, die<br />

nach Herzenslust kombiniert, variiert und ergänzt<br />

werden können. Darunter finden sich allerlei kulinarische<br />

Schätze wie der rosagebratene Kalbsrücken<br />

mit Bandnudeln und Morchelrahmsauce, der ebenfalls<br />

rosa gebratene L<strong>am</strong>mrücken auf Rahmpolenta<br />

und Ratatouillegemüse an Röstknoblauchsafterl,<br />

das Hühnerleberparfait im Haselnussmantel mit<br />

Birnenchutney, die Rote-Rüben-Terrine mit Ziegenkäse,<br />

Haselnüssen und Zitrus-Vinaigrette und noch<br />

vieles mehr. Zu all den Gaumenfreuden gehört auch<br />

ein guter Wein. Dessen ist man sich im Restaurant<br />

Sailer wohl bewusst. Den Weingenießer erwarten<br />

fast 7000 Flaschen der besten Weine aus allen<br />

Teilen der Welt. Über die Weinkarte wacht der Gastgeber<br />

Joschi Sailer persönlich. Auch im Restaurant<br />

Sailer ist das Thema Wein nämlich vor allem eines:<br />

Chefsache. <br />

Marian Kröll<br />

Geschichtsträchtiges Ambiente: Fichte,<br />

Zirbe, Tradition und Gastlichkeit. Die Stuben<br />

im Restaurant Sailer wissen zu begeistern.<br />

Links die über 250 Jahre alte Sailerstube, in<br />

der Mitte das Gangl mit St<strong>am</strong>mtisch, rechts<br />

die dunkel vertäfelte Wettersteinstube.<br />

Chefkoch Hannes Kärle liebt es, unterschiedliche<br />

Einflüsse miteinander zu<br />

verweben und daraus lustvolle Gerichte<br />

zu kreieren.<br />

Fotos: Friedle (7), Christian Vorhofer (1)<br />

<strong>Tirol</strong> <strong>am</strong> <strong>Teller</strong> <strong>2016</strong> 89

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