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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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110<br />

Waldmaus (Apodemus sylvaticus)<br />

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)<br />

Familie: Langschwanzmäuse (Muridae)<br />

Merkmale<br />

Foto: René Güttinger<br />

Sie ist allgegenwärtig, die unscheinbare Waldmaus. Man<br />

fängt sie in den Siedlungen, wo sie immer mehr die Hausmaus<br />

verdrängt, sowie in Feld und Wald. <strong>Die</strong> Unterscheidung<br />

von den Schwesterarten, der Gelbhalsmaus und der<br />

Alpenwaldmaus, ist schwierig. <strong>Die</strong> Waldmaus ist kleiner als<br />

die Gelbhalsmaus. Sie besitzt selten – nach einigen Autoren<br />

sogar nie – ein durchgehen<strong>des</strong> ockergelbes Kehlband, sondern<br />

im Halsbereich Flecken, weniger markante oder gar<br />

keine Zeichnungen. Der Bauch ist weniger weiss und weniger<br />

scharf von der Oberseite abgesetzt. Im Vergleich zur<br />

Alpenwaldmaus ist der Schwanz viel kürzer. Dasselbe gilt<br />

auch für die Hinterfüsse. Es wundert nicht, dass bei so<br />

geringen Unterschieden sehr viele Fehlbestimmungen vorkommen,<br />

wie Kontrollen durch genetische Untersuchungen<br />

ergeben haben. Im Projekt Kleinsäuger <strong>Liechtenstein</strong> 2007<br />

Abb. 138 Balgserie der Waldmaus. (Foto: Sven Beham)<br />

bis 2010 wurden die Waldmäuse fast ausnahmslos mit molekularbiologischen<br />

Methoden bestimmt.<br />

Biologie<br />

<strong>Die</strong> Waldmaus frisst grundsätzlich Pflanzenmaterial in den<br />

verschiedensten Formen, verschmäht vor allem im Kulturland<br />

auch tierische Nahrung nicht. Sie trägt das Futter an geschützte<br />

Orte und verzehrt es dort. Durch das Anlegen von<br />

Vorräten trägt sie zur Samenverbreitung bei.<br />

Im Freiland findet die Fortpflanzung zwischen März und<br />

September statt. In Gebäuden wie Scheunen, Tierstallungen<br />

etc. mit einem reichen Nahrungsangebot können fast das<br />

ganze Jahr über Jungtiere beobachtet werden. <strong>Die</strong> Tragzeit<br />

beträgt zwischen 23 und 26 Tagen und kann bei grossen Embryonenzahlen<br />

im Wurf sogar noch etwas länger dauern.<br />

<strong>Die</strong> Wurfgrösse liegt zwischen zwei bis acht, meistens etwa<br />

Abb. 139 <strong>Die</strong> Waldmaus ist immer häufiger auch im Siedlungsgebiet<br />

anzutreffen. (Foto: Paul Marchesi)

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