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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Im Gegensatz zu den anderen Marderartigen hat das Maus -<br />

wiesel ganzjährig Paarungszeit. In Jahren mit hoher Feldoder<br />

Wühlmausdichte kann es somit auch zu zwei Würfen<br />

von je vier bis sechs Jungen kommen. Das Mauswiesel ist<br />

daher in der Lage, Bestandsreduktionen in schlechten<br />

Mäusejahren rasch auszugleichen.<br />

<strong>Die</strong> durchschnittliche Lebenserwartung beträgt aufgrund<br />

von Parasiten, Krankheiten, Nahrungsmangel und natür li -<br />

chen Feinden nur rund ein Jahr. Das Höchstalter liegt bei<br />

fünf bis sechs Jahren.<br />

Verbreitung<br />

Das Mauswiesel hat weltweit ein grosses Verbreitungsgebiet<br />

von der Nordostspitze Afrikas über ganz Europa, Nordasien<br />

und Russland bis Nordamerika. Es fehlt auf Grönland, Island,<br />

und Irland.<br />

In der Schweiz werden alle geeigneten Lebensräume bis in<br />

2500 m ü. M. besiedelt.<br />

<strong>Die</strong> wenigen Beobachtungen aus <strong>Liechtenstein</strong> stammen aus<br />

Ruggell, Schaan, Balzers und Malbun, wobei auch hier angenommen<br />

werden kann, dass das Mauswiesel in geringer<br />

Dichte flächendeckend in geeigneten Gebieten im ganzen<br />

Land vorkommt.<br />

Abb. 189 Das Mauswiesel ist schwierig zu beobachten<br />

und es liegen daher kaum Nachweise vor. Es dürfte aber in<br />

geringerer Dichte im ganzen Land vorkommen.<br />

2 1 0Kilometer<br />

Lebensraum<br />

Das Mauswiesel ist in der Wahl seines Lebensraums wenig<br />

anspruchsvoll. Sowohl Tallagen als auch alpine Gebiete<br />

werden besiedelt, sofern ausreichend deckungsreiches<br />

Gelände vorhanden ist. Lichte Wälder, Waldränder, Heckenlandschaften,<br />

Wiesen, Weiden und sogar grössere Gärten im<br />

Siedlungsbereich werden bei ausreichender Beutedichte bewohnt.<br />

Bei der Beutesuche werden oft Kleinstrukturen wie<br />

Trockenmauern, Hecken, Gräben, Asthaufen oder Wiesenstreifen<br />

genutzt.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

In vielen Regionen scheint der Bestand rückläufig zu sein.<br />

Hauptgefährdungsursache ist die intensive, flurbereinigende<br />

Landwirtschaft und der damit einhergehende Lebensraumverlust.<br />

Aufgrund seiner geringen Grösse hat das Mauswiesel<br />

zahlreiche natürliche Feinde wie Greifvögel, Eulen,<br />

Störche, Reiher, Schlangen, Füchse, Hauskatzen, Dachse und<br />

andere Marderartige.<br />

In der Schweiz gilt das Mauswiesel als gefährdet. Für <strong>Liechtenstein</strong><br />

ist die Datenlage für eine Beurteilung ungenügend<br />

und eine gezielte Erforschung der Mauswieselbestände notwendig.<br />

<strong>Die</strong> Unterscheidung vom Hermelin ist zudem im<br />

Feld nicht einfach.<br />

Rudolf Staub<br />

Abb. 190 Das Mauswiesel hat zahlreiche Feinde und ist<br />

sehr scheu. Entsprechend ist es nur schwer zu beobachten.<br />

Über seine Verbreitung ist in <strong>Liechtenstein</strong> daher nur<br />

wenig bekannt. (Foto: Pröhl/fokus-natur.de)<br />

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