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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Schneehase (Lepus timidus)<br />

Ordnung: Hasenartige (Lagomorpha)<br />

Familie: Hasen (Leporidae)<br />

Merkmale<br />

Foto:Markus Stähli<br />

Der Schneehase gehört zu jenen Tieren, die am besten an<br />

die harten Winterbedingungen <strong>des</strong> alpinen Lebensraums<br />

angepasst sind. Allerdings ist diese Tierart aufgrund seiner<br />

schwierigen Beobachtbarkeit noch wenig untersucht. Mit<br />

rund 3 kg Körpergewicht ist der Schneehase etwas kleiner<br />

und rundlicher gebaut als sein Verwandter der Feldhase.<br />

Seine Pfoten sind etwas grösser als die <strong>des</strong> Feldhasen, stark<br />

behaart, mit tiefen Zehenspalten und wirken wie ein<br />

Schneeschuh gegen das Einsinken in den Schnee. <strong>Die</strong> Ohren<br />

und der Schwanz sind zum Schutz vor Wärmeverlust kürzer.<br />

Auffällig ist sein dreimaliger Fellwechsel pro Jahr, um sich<br />

optimal der sich ändernden Umgebung anzupassen. Im<br />

Winter ist er weiss, mit schwarzen Ohrspitzen, im Frühling<br />

gescheckt und im Sommer graubraun. Schneehasen tarnen<br />

sich gut und sind nur schwer zu beobachten. Häufig sieht<br />

man aber deren Fährten im Schnee oder findet die typische,<br />

kugelförmige, hellbraune Losung als Nachweis seines Vorkommens.<br />

Er ist dämmerungs- und nachtaktiv.<br />

Biologie<br />

Der Alpenschneehase legt keine Erdbaue an und ist<br />

während <strong>des</strong> ganzen Jahres aktiv. Er verbringt die Tageszeit<br />

in seinem Lager zwischen Steinen, unter Wurzelstöcken,<br />

Legföhren, Zwergsträuchern u.ä. Bei Schneefall lässt er sich<br />

vollständig einschneien.<br />

Seine Nahrung besteht aus Gräsern und Kräutern, Rinde,<br />

Blätter und Knospen von Zwergsträuchern. Bei hohen<br />

Schnee lagen gelangt er auch an die oberen, aus der Schneedecke<br />

ragenden Teile junger Bäume, an denen er empfindliche<br />

Verbissschäden anrichten kann.<br />

Ende April bis Mai können bereits die ersten Junghasen beobachtet<br />

werden. Meist folgt ein zweiter und bei günstigen<br />

Bedingungen auch ein dritter Wurf im gleichen Sommer. In<br />

einem Jahr kann eine Häsin insgesamt drei bis vierzehn Junge<br />

gebären. Als Nestflüchter werden die Jungen sehend geboren,<br />

hoppeln schon am zweiten Tag der Mutter nach und<br />

ernähren sich relativ schnell auch von pflanzlicher Nahrung.<br />

Abb. 179 Der Schneehase im Frühling im Fellwechsel. Typisch sind die kleinen Ohren. (Foto: Markus Stähli)

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