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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Rotfuchs (Vulpes vulpes)<br />

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)<br />

Familie: Hundeartige (Canidae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Markus Stähli<br />

Der Rotfuchs ist der einzige heute ständig vorkommende<br />

Vertreter der Hundeartigen in <strong>Liechtenstein</strong>. Es gibt neun<br />

verschie dene Arten von Füchsen weltweit. <strong>Die</strong> Kopfrumpf-<br />

Länge beträgt 50-80 cm, Schwanzlänge meist über 40 cm.<br />

Das Durch schnittsgewicht erwachsener Männchen liegt bei 7<br />

kg, Weibchen sind rund 20% leichter. Rote Grannenhaare<br />

mit weiss-grauen Spitzen ergeben ein rötliches Fell mit<br />

schwar zen Stellen an der Ohrhinterseite, der Oberlippe<br />

sowie auf der Vorderseite der Extremitäten. Rötlich über<br />

grau bis weiss variieren Kehle, Brust und Bauch. Zweimaliger<br />

Abb. 198 Jungfüchse in Ruggell. (Foto: Xaver Roser)<br />

Haarwechsel pro Jahr. <strong>Die</strong> typischen Canidenmerkmale sind<br />

beim Rot fuchs gut erkennbar: Verlängerter Gesichtsschädel;<br />

grosse und sehr bewegliche Ohrmuscheln; ein in Aufbau und<br />

Funktion vielseitiges Allesfressergebiss; niedriger, schmal gebauter<br />

und gut beweglicher Körper mit langem, buschig behaartem<br />

Schwanz und unbeweglichen, stumpfen Krallen.<br />

Der Fuchs kann sehr vielfältige Habitate besiedeln. <strong>Die</strong><br />

schmale Kopfform und Figur zum Beispiel ermöglichen das<br />

unauffällige Durchschlüpfen von dichtem Buschwerk und<br />

engen Stellen von nur 12 Zentimeter Durchmesser.<br />

Biologie<br />

Der Rotfuchs ist eine territorial lebende Art mit hoch entwickeltem<br />

Geruchs-, Hör- und Sehsinn. Der Familienverband<br />

setzt sich aus ein bis zwei Fähen, den Jungen <strong>des</strong> laufenden<br />

Jahres und einem Rüden zusammen. Junge werden blind<br />

und als Nesthocker geboren. Ein bis zwölf Junge werden<br />

nach 50 bis 53 Tagen Tragzeit «gewölft» und in Dachsbauen,<br />

natürlichen Höhlen, unter Feldschobern, trockenen Erd -<br />

rohren und ähnlichem aufgezogen. <strong>Die</strong> mangelhaft ausgebildete<br />

selbsttätige Thermoregulation der Jungtiere verlangt<br />

nach einem geschützten, trockenen Geburtsort und<br />

ständiger Präsenz der Fähe in den ersten zwei bis drei<br />

Wochen. In dieser Zeit versorgt der Rüde die Familie mit<br />

Nahrung. <strong>Die</strong> erste feste Nahrung nehmen die Jungen in der<br />

vierten Woche auf. Zwischen September und November verlassen<br />

die Jungen das Elternterritorium, werden Ende<br />

Dezember geschlechtsreif und paaren sich im Januar und

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