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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Fischotter (Lutra lutra)<br />

Ordnung: Raubtiere (Carnivora)<br />

Familie: Marder (Mustelidae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Markus Stähli<br />

Der Fischotter ist ein an das Wasserleben angepasster Mar -<br />

der. Er wird einschliesslich Schwanz etwa 130 Zentimeter<br />

lang und bis zu 12 kg schwer. Der Körper wirkt gestreckt und<br />

walzenförmig und die Beine sind kurz. <strong>Die</strong> Zehen sind mit<br />

Schwimmhäuten verbunden. Der Pelz bietet eine besonders<br />

wirkungsvolle Isolation gegen Kälte und Nässe.<br />

Biologie<br />

Der Fischotter ist anpassungsfähig, tag- und nachtaktiv, und<br />

ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher. Beim Schwim -<br />

men ragen Kopf und Hals aus dem Wasser, der restliche<br />

Körper liegt unter Wasser. Der Fischotter frisst das, was am<br />

leichtesten erbeutet werden kann. Das sind Fische, Vögel,<br />

Ratten, Frösche, Krebse. <strong>Die</strong> Hauptpaarungszeit liegt im<br />

Februar/März und die Tragzeit beträgt 58-62 Tage. Dann<br />

werden ein bis vier Junge geboren, die bei Geburt blind sind.<br />

<strong>Die</strong> ersten Schwimmversuche unternehmen sie ab der sechs -<br />

ten Lebenswoche. Sie bleiben in der Regel vierzehn Monate<br />

in der Nähe der Mutter, um von ihr die Jagd zu lernen.<br />

Weibliche Fischotter pflanzen sich in ihrem dritten Lebensjahr<br />

fort. Sie leben durchschnittlich acht bis dreizehn Jahre.<br />

Verbreitung<br />

Der Fischotter findet sich fast in ganz Europa und er kommt<br />

auch in Asien inkl. Japan sowie in Nordafrika vor. Im Gebirge<br />

erreicht er Höhen bis 2‘500 m. Innerhalb <strong>des</strong> Verbreitungsgebietes<br />

ist er jedoch in vielen Gebieten ausgestorben oder<br />

bedroht.<br />

Der Fischotter hatte lange einen schlechten Ruf. Als Fischräuber<br />

wurde er überall verfolgt. Seine Ausrottung wurde<br />

durch staatliche Prämien gefördert. So steht in den Waldamtskosten<br />

<strong>des</strong> <strong>Fürstentums</strong> <strong>Liechtenstein</strong> für das Jahr 1814,<br />

dass ein «Schuslohn» von drei Gulden für Lux, Fischotter und<br />

Biber ausgegeben wurde.<br />

Das Jahrbuch <strong>des</strong> Fischereivereins für Vorarlberg vermerkt in<br />

der Zeit von 1888-1916 die Erlegung von Fischottern, wobei<br />

als Fangort gelegentlich Blu<strong>des</strong>ch und Bregenzerwald genannt<br />

werden (SPITZENBERGER 2006). Nach der gleichen Quelle<br />

soll noch 1928 ein Fischotter im Montafon erlegt worden<br />

sein. Der liechtensteinische Rechenschaftsbericht <strong>des</strong> Jahres<br />

Abb. 195 Der langgestreckte Körper erlaubt dem Fischotter die schnelle Unterwasserjagd. (Foto: Leo/fokus-natur.de)

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