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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Verbreitung<br />

<strong>Die</strong> Waldspitzmaus ist in fast ganz Mitteleuropa weit<br />

verbreitet und kommt von den Pyrenäen und England<br />

bis zum Baikalsee in Zentralasien vor. Anlässlich der<br />

Fangaktionen in <strong>Liechtenstein</strong> in den Jahren 2007 bis<br />

2010 war sie mit 60 von total 842 Nachweisen von<br />

Kleinsäugern mit 7.1 Prozent aller Fänge vertreten. VON<br />

LEHMANN (1982) fing in den Jahren 1953 bis 1962 unter<br />

650 Kleinsäugern insgesamt 50 Waldspitzmäuse, was<br />

7.7 % aller Fänge entspricht. Damit ist die Art in <strong>Liechtenstein</strong><br />

mit Abstand die häufigste Spitzmaus. Sie ist in<br />

allen Höhenstufen nachgewiesen worden, von den<br />

Feuchtgebieten der Ebene bis hinauf in die alpine<br />

Stufe.<br />

Lebensräume<br />

<strong>Die</strong> Waldspitzmaus ist wie alle Vertreter der Gattung Sorex<br />

an feucht-kühle Lebensräume gebunden. Trockenere Lebensräume<br />

werden auch besiedelt, aber immer in geringerer<br />

Dichte. Sie bevorzugt Lebensräume mit viel Bodenstreu und<br />

Pflanzenwuchs. In <strong>Liechtenstein</strong> fand man die Art besonders<br />

in den Feuchtgebieten der Talebene und im Waldgrenzen-<br />

Abb. 27 <strong>Die</strong> Waldspitzmaus besiedelt geeignete Lebensräume<br />

auf der ganzen Lan<strong>des</strong>fläche.<br />

2 1 0Kilometer<br />

bereich, wo sie in feuchten Bergwäldern mit viel Totholz besonders<br />

häufig ist.<br />

Gefährdung und Schutzmassnahmen<br />

Als häufigste Spitzmaus ist die Waldspitzmaus in <strong>Liechtenstein</strong><br />

nicht gefährdet. Sie ist auf feuchte Lebensräume angewiesen,<br />

die viel Streu und Pflanzendeckung aufweisen. <strong>Die</strong><br />

Ausräumung der Kulturlandschaft schränkt ihre Lebensmöglichkeiten<br />

stark ein. Oft ist sie im Kulturland gerade an<br />

Standorten wie Mistlagerstätten, nicht gemähten Wiesenborden<br />

und Ruderalflächen häufig, die man gemeinhin als<br />

«unordentlich» empfindet.<br />

Jürg Paul Müller<br />

Abb. 28 <strong>Die</strong> Waldspitzmaus bevorzugt feucht-kühle<br />

Lebensräume. (Foto: Rudolf Staub)<br />

Abb. 29 Feuchtgebiete wie das Ruggeller Riet bieten mit<br />

ihrer Bodenstreue und ihrem hohen Angebot an Regenwürmern<br />

gute Lebensbedingungen. (Foto: Rudolf Staub)<br />

29

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