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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Kulturlandschaft<br />

Grundlage für die Schaffung der heutigen Kulturlandschaft<br />

war die Rheinkorrektion mit der nachfolgenden Entwässerung<br />

der Rheinebene sowie der Grundwasserspiegelabsenkung.<br />

<strong>Die</strong>s ermöglichte die Intensivierung der landwirtschaftlichen<br />

Nutzung auf grösseren Flächen im Talraum.<br />

Zunehmend werden die Flächen aus Gründen der Effizienz<br />

zu grösseren Schlägen zusammengelegt und bearbeitet. Dadurch<br />

geht das frühere kleinräumige Nutzungsmosaik mit<br />

verschiedensten nebeneinanderliegenden Vegetationszuständen<br />

verloren.<br />

In den Tallagen wird Acker- und Futterbau betrieben.<br />

Günstig für den Ackerbau sind vor allem die rheinnahen<br />

Allu vialböden, die nicht zur Staunässe neigen. <strong>Die</strong> aus<br />

ehemaligen Verlandungen entstandenen Riedgebiete<br />

eignen sich primär als Dauerwiese für den Futterbau. <strong>Die</strong> Intensivwiesen<br />

und Äcker erweisen sich im Vergleich zu den<br />

Hanglagen als relative Gunstlagen für die Landwirtschaft<br />

und werden entsprechend intensiv bewirtschaftet.<br />

<strong>Die</strong> Landwirte <strong>Liechtenstein</strong>s sind im Rahmen der finanziellen<br />

Förderung zu einem Min<strong>des</strong>tanteil an ökologischem<br />

Ausgleich verpflichtet. Dadurch ergeben sich<br />

grössere Flächen mit extensiver Nutzung (keine Düngung,<br />

späterer Schnittzeitpunkt). Ein Netz aus Flurgehölzen dient<br />

als Windschutz und strukturiert die Landschaft. Oft wurden<br />

sie entlang der Entwässerungsgräben angelegt.<br />

Hangseitig dominiert der Futterbau mit gemähten Wiesen,<br />

allenfalls kombiniert mit einer Weidenutzung, die gegen<br />

oben von den Alpweiden abgelöst werden. Um die<br />

ehemaligen Ortschaften gab es früher ausgedehnte Streuobstbestände.<br />

<strong>Die</strong>se gehen durch die Siedlungsausdehnung<br />

zunehmend verloren.<br />

Abb. 6 Zahlreiche Windschutzstreifen untergliedern die<br />

Rheintalebene zwischen Schaan und Bendern. Grosse<br />

Flächenanteile werden intensiv landwirtschaftlich genutzt.<br />

(Foto: Rudolf Staub)<br />

Magerwiesen und Moorflächen<br />

Aus Flächen mit besonderen Standorteigenschaften haben<br />

sich trockene Magerwiesen oder feuchte Moorflächen entwickelt.<br />

<strong>Die</strong>se stellen die naturkundlich besonders wertvollen<br />

Flächen dar und weisen eine besondere Artenvielfalt auf<br />

bzw. bieten Lebensraum für seltene und gefährdete Arten<br />

an. Durch die extensive Nutzung besteht ein gutes Angebot<br />

an Deckungsstrukturen und Nahrung (Insekten, Samen).<br />

Von besonderer Qualität sind dabei die Naturschutzgebiete<br />

Ruggeller Riet und Schwabbrünnen-Äscher, die beiden<br />

grössten Flachmoore in <strong>Liechtenstein</strong>, sowie die sekundär<br />

enstandene Magerwiese an der Rheindamminnenseite.<br />

Abb. 7 Das Ruggeller Riet weist eine hohe Lebensraumqualität<br />

für feuchte- und deckungsliebende Arten auf.<br />

(Foto: Rudolf Staub)<br />

Abb. 8 <strong>Die</strong> Rheindamm-Innenseite bildet den grössten<br />

zusammenhängenden Magerwiesenkomplex <strong>Liechtenstein</strong>s.<br />

(Foto: Rudolf Staub)<br />

Abb. 9 In der Landwirtschaft werden ökologische<br />

Ausgleichsflächen wie diese später gemähte Extensiv wiese<br />

finanziell gefördert. (Foto: Rudolf Staub)

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