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Die Säugetiere des Fürstentums Liechtenstein (Mammalia)

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Weissrandfledermaus (Pipistrellus kuhlii)<br />

Ordnung: Fledermäuse (Chiroptera)<br />

Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)<br />

Merkmale<br />

Foto: Silvio Hoch<br />

<strong>Die</strong> Weissrandfledermaus gehört sehr wahrscheinlich zu den<br />

Profiteuren <strong>des</strong> Klimawandels. Bei dieser eigentlich typisch<br />

mediterranen Fledermausart kann seit Mitte der 1980er<br />

Jahre eine sukzessive Ausbreitung nach Norden beobachtet<br />

werden. Als kleine Fledermausart ist sie wenig grösser als die<br />

Zwergfledermaus. In ihrer Fellfärbung ist sie deutlich variabler<br />

als die anderen Pipistrellus-Arten. Neben einheitlich<br />

braunen Individuen gibt es auch solche mit beigen, grauen,<br />

olivfarbenen und rötlichen Tönen, wobei die Unterseite oft<br />

stärker kontrastiert als bei ihren Verwandten. Der namengebende<br />

weisse Rand an der Flughaut, meist zwischen Hinterfuss<br />

und 5. Finger am deutlichsten ausgeprägt, muss nicht<br />

zwingend vorhanden sein und kann auch bei den anderen<br />

Gattungsverwandten vorkommen. Sicherstes Bestimmungsmerkmal<br />

ist das Gebiss, wo die Weissrandfledermaus als einzige<br />

Pipistrellus-Art einen einspitzigen ersten Schneidezahn<br />

aufweist.<br />

Biologie<br />

Als ausgesprochener Kulturfolger findet die Weissrandfledermaus<br />

sowohl Quartiere wie Jagdgebiete hauptsächlich<br />

im Siedlungsraum und im vom Menschen gestalteten Umland.<br />

Quartiere werden in Fassadenspalten, Wandverkleidungen,<br />

Rollladenkästen und in Zwischendächern bezogen.<br />

Selbst die Winterquartiere befinden sich häufig in Gebäuden.<br />

<strong>Die</strong> Weissrandfledermaus jagt Schwarminsekten wie Ameisen,<br />

Zuck- und Stechmücken, sowie kleine Nachtfalter, Eintags-<br />

und Köcherfliegen.<br />

<strong>Die</strong> Weibchen der Weissrandfledermaus können sich in den<br />

Wochenstuben mit Zwerg-, Alpen- und wohl auch Mückenfledermaus<br />

vergesellschaften. <strong>Die</strong> Jungen, oftmals Zwillingsgeburten,<br />

werden relativ früh schon Ende Mai oder Anfang<br />

Juni geboren. Das bisher festgestellte Höchstalter einer<br />

Weissrandfledermaus liegt bei acht Jahren.<br />

Abb. 99 Deutlich ist der namengebende helle Flughautrand zu erkennen. (Foto: René Güttinger).

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