GesteinsPerspektiven 02/18
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
Der verlängerte Arm<br />
im flexiblen Betrieb<br />
In Gesteinsbetrieben mit wandernden Gewinnungsfronten, beim Haldenaufbau<br />
hinter mobilen Anlagen und auf Baustellen mit hohem Schüttgutanfall<br />
werden mobile Förderbänder zur Haldenbeschickung immer öfter gesehen.<br />
Sie ersetzen den aufwendigen Versatz durch Radlader. Die Anlagen<br />
sind zudem gut in der Lage, mobilen Brech- und Siebmaschinen zu folgen<br />
und deren Verladereichweite beim Aufhalden deutlich zu erweitern.<br />
Kernkompetenzen im neuen Outfit<br />
HALDENAUFBAU kostengünstig: ein Telestack<br />
TC4<strong>18</strong>X mit klappbarem Trichter im Gespann mit einer<br />
Siebanlage im Kieswerk. Foto: Christophel<br />
KETTENGLIEDER: Die raupenmobilen Förderbänder<br />
von Rockster lassen sich perfekt in mobile Aufbereitungsketten<br />
integrieren. Foto: Rockster<br />
Moerschen bündelt seine lange Praxiserfahrung<br />
im Bereich der Fördertechnik<br />
stationärer Art nun auch in einer neuen<br />
mobilen Produktserie. Die ersten beiden<br />
Grundtypen MFB20-90K und MFB24-<br />
90K verfügen über eine regelbare Gurtgeschwindigkeit<br />
sowie einen verstellbaren<br />
Steigungswinkel bis zu 21°. Dies<br />
gewährleistet eine stets entmischungsfreie<br />
Förderung. Im Maximum lässt sich<br />
über die jeweilige Anlagenkonstellation<br />
eine Abwurfhöhe von bis zu 9,2 m einstellen.<br />
Die Kombination der variierbaren<br />
Geräteparameter erlaubt eine Aufhaldung<br />
des Schüttguts bis 800 m 3 ohne<br />
Verdichtung. Vorn wie hinten erfolgt die<br />
Einstellung der Moerschen-Förderbänder<br />
mittels hydraulischer Hubfunktion.<br />
Bei einer maximalen Bandlänge von bis<br />
zu 30 m lassen sich so Förderraten bis<br />
400 t/h realisieren. Generell sind die<br />
Schwerlast-Haldenbänder des Herstellers<br />
ein Serienprodukt, darüber hinaus<br />
kann aber jedes Exemplar mit einer<br />
Reihe verschiedener Konstruktionsoptionen<br />
ausgestattet werden. Das beginnt<br />
bei Prallleisten und Auskleidungen im<br />
Aufgabebereich und setzt sich bei Abmessungen<br />
und Ausfertigung des Gurtes<br />
fort. Je nach Einsatzaufgabe lassen<br />
sich zusätzliche Hauben und Abstreifer<br />
montieren. Die Verwendungsvielfalt<br />
kann auch für den Betrieb der Anlage<br />
intelligent erweitert werden. In der Basisversion<br />
verfügen beide Typen über<br />
einen autarken Dieselantrieb für die dieselhydraulische<br />
Gesamtfunktion. Der<br />
Hersteller setzt auch hier auf handelsübliche<br />
und daher gut marktverfügbare<br />
Komponenten. Neben einem Cat-2,2-<br />
CRDI-Motor sind auch andere Antriebe<br />
auf Wunsch möglich. Als Option und<br />
Alleinstellungsmerkmal der neuen MFB-<br />
Serie bietet der Hersteller eine Umrüstung<br />
auf vollelektrischen Bandantrieb,<br />
die auch nachträglich und temporär<br />
möglich ist. Die Umbauzeit auf elektrisch<br />
betriebene Antriebstrommeln wird mit<br />
maximal 2 h beziffert. Dadurch erreichen<br />
die mobilen Schwerlast-Haldenbänder<br />
eine für diese Maschinenart bisher<br />
nicht gekannte Flexibilität und lassen<br />
sich bei Bedarf noch besser in die gesamte<br />
Prozesskette integrieren. Das<br />
macht die Anlagen gerade beim Einsatz<br />
dieselelektrischer Brecher interessant.<br />
„Mit dieser Multipower-Option kombinieren<br />
wir alle praxistauglichen Möglichkeiten,<br />
die speziell den Anforderungen<br />
auf dem deutschen Markt geschuldet<br />
sind“, erklärt Sven Brookshaw, Geschäftsführer<br />
der Moerschen Mobile<br />
Aufbereitung GmbH. Für die Umsetzung<br />
der Anlage steht nämlich weiterhin ohne<br />
Unterbrechung der Dieselantrieb zur<br />
Verfügung. Das geländetaugliche Kettenlaufwerk<br />
ermöglicht dabei eine Steigfähigkeit<br />
bis 46°. Zusätzlich sorgt der<br />
tiefe Schwerpunkt der Anlagen für eine<br />
zuverlässige seitliche Stabilität beim<br />
Fahren bis über 10° Neigung. Für die<br />
Steuerung steht serienmäßig eine Kabelfernbedienung<br />
zur Verfügung. Der Fokus<br />
auf die praxistaugliche Bedienung setzt<br />
sich fort in der Transportierbarkeit zwischen<br />
mehreren Standorten – ein Merkmal<br />
mit wesentlichem Einfluss auf die<br />
Wirtschaftlichkeit. In wenigen Schritten<br />
sind die modernen Moerschen-Haldenbänder<br />
zusammengelegt, gesichert und<br />
auf einen Tieflader verbracht. Über die<br />
hydraulische Klappvorrichtung für den<br />
Bandkopf werden extrem kurze Rüstzeiten<br />
vor Ort für Aufbau und Abtransport<br />
sichergestellt. Dank der kompakten<br />
Baumaße mit maximaler Breite von 2,35<br />
m und einer Transporthöhe von 2,6 m<br />
erfolgt der Transport ohne Sondergenehmigung.<br />
Förderung im Ein-Mann-Betrieb<br />
Die raupenmobilen Haldenbänder von<br />
Rockster sind ebenfalls in zwei Modellreihen<br />
zu haben. Sie werden vom Hersteller<br />
nach ihrer jeweiligen Bandlänge<br />
als RST<strong>18</strong> und RST23 bezeichnet. Nach<br />
Rockster-Angaben können sie außerordentlich<br />
einfach am Einsatzort versetzt<br />
werden, da absolut kein Abbau von Teilen<br />
erforderlich ist. Nach Lieferung an<br />
GESTEINS PERSPEKTIVEN 2/20<strong>18</strong>