Perspektiven2018Stahl
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Unlegierte Werkzeugstähle haben in der Regel einen Kohlenstoffgehalt von 0,5 bis 1,4%, die ihre<br />
Oberflächenhärte bereits bei Temperaturen von etwa 200 Grad Celsius verlieren. Konkrete Beispiele der<br />
industriellen Verwendung sind die Stahlsorte C70U, die zu Handwerkzeugen aller Art verarbeitet wird und<br />
die Stahlsorte C105U, aus der Gewindeschneidwerkzeuge und Tiefziehwerkzeuge hergestellt werden.<br />
Legierte Werkzeugstähle haben einen Kohlenstoffgehalt (C) zwischen 0,2 und 1,5%. Ein Beispiel ist die<br />
Stahlsorte 120WV4, die einen C-Gehalt von 1% aufweist.<br />
Legierte Werkzeugstähle eignen sich besonders für die Herstellung von Schneid- und Stanzwerkzeugen<br />
aller Art. Weitere positive Eigenschaften dieser Werkstoffgruppe sind auf in ihnen enthaltenen<br />
Metallbeimengungen (Legierungselemente), wie Chrom, Mangan, Vanadium oder auch Wolfram<br />
zurückzuführen.<br />
Hochlegierte Werkzeugstähle (mit einem Kohlenstoffgehalt bis zu 2%) sind der Ausgangsstoff für stark<br />
belastungsfähige Werkzeuge, die zudem einen charakteristischen hohen Gehalt an Metallbeimengungen,<br />
d.h. Legierungselementen, zwischen 10% und 30% enthalten.<br />
Hierzu zählen unter anderem die HSS-Schnellarbeitsstähle, wie z.B. die Sorte HS6-5-2.<br />
Das entscheidende Charakteristikum der hochlegierten Werkzeugstähle ist ihre extreme Temperaturbeständigkeit.<br />
Selbst bei Temperaturen auf der Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstückes von 600<br />
Grad Celsius erweisen sie sich als noch sehr widerstandsfähig, was ihre Vorteile in der<br />
Werkzeugherstellung gegenüber sämtlichen anderen bekannten Hartmetallen begründet, die optimale<br />
Zerspanbarkeit und herausragende Zähigkeit mit eingerechnet.<br />
Quelle: DEW, thyssenkrupp<br />
Kurz- und mittelfristige Perspektiven für das Stahlgeschäft | Seite 100