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Perspektiven2018Stahl

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Im Offshore-Bereich finden vielfach ferritisch-austenitische Duplex-Stähle, wie z. B. der Werkstoff 1.4462<br />

(X2CrNiMoN22-5-3) Anwendung.<br />

Anstelle von Nickel kann für austenitische Stähle auch das billigere Mangan als Legierungselement<br />

verwendet werden, aber die allgemeine Qualität dieser Stähle ist niedriger. Die Beständigkeit gegenüber<br />

Korrosion sinkt mit steigendem Kohlenstoffgehalt, da Chrom eine hohe Kohlenstoffaffinität besitzt und sich<br />

hartes, sprödes Chromkarbid vorwiegend an den Korngrenzen bildet, zu Lasten von schützendem<br />

Chromoxid. Außerdem neigen dann die Stähle zur interkristallinen Korrosion.<br />

Um diesem Effekt entgegenzuwirken und damit auch die Schweißbarkeit zu verbessern, werden der<br />

Kohlenstoffgehalt niedrig gehalten und die entsprechenden Stahlsorten noch durch Zugabe von Niob oder<br />

Titan (die eine höhere Affinität zum Kohlenstoff als Chrom haben), stabilisiert. Derartig stabilisierte, rein<br />

ferritische Stähle mit 12 bis 18 % Chromgehalt wie X2CrTi12 (1.4512), X2CrTiNb18 (1.4509),<br />

X3CrTi17(1.4510) stellen heute den wichtigsten Werkstoff für den Bau von Abgasanlagen in der<br />

Automobilindustrie dar. Annähernd 10% der weltweiten Produktion rostfreier Stähle entfällt auf diese<br />

Anwendung. Der kostensparende Verzicht auf Nickel, sowie der geringere Wärmeausdehnungskoeffizient<br />

des ferritischen Kristallgitters sind die spezifischen Vorteile dieser Stähle. Molybdän als Zusatzlegierung<br />

verbessert die Korrosionsbeständigkeit.<br />

Kurz- und mittelfristige Perspektiven für das Stahlgeschäft | Seite 89

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