Perspektiven2018Stahl
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3.3.4 Stahlverarbeitung<br />
3.3.4.1 Marktbedeutung für das Stahlgeschäft<br />
Die Bedeutung einer Branche lässt sich u.a. an dem sog. Produktionswert messen, der den Wert der von<br />
inländischen Wirtschaftseinheiten in einer Berichtsperiode produzierten Güter und Dienstleistungen<br />
beinhaltet. Der Produktionswert enthält auch die von anderen Wirtschaftseinheiten bezogenen<br />
Vorleistungen. Bereinigt man den Produktionswert um die Vorleistungen, ergibt sich die sog.<br />
Bruttowertschöpfung.<br />
Die Stahlindustrie in Deutschland ist Teil eines erfolgreichen Clusters von Industrien, die sich im<br />
internationalen wie nationalen Wettbewerb gut behaupten. Zu diesem Cluster gehören insbesondere der<br />
Maschinenbau und der Straßenfahrzeugbau. Dies hat u.a. zur Konsequenz, dass die Stahlindustrie ihren<br />
Anteil an der Wertschöpfung im Vergleich zu anderen Grundstoffindustrien gut behaupten konnte. Allerdings<br />
resultiert die Stärke eines Clusters nicht allein aus dem Potenzial der einzelnen Unternehmen, sondern<br />
daraus, wie diese interagieren.<br />
Daher lässt sich die Bedeutung einer Branche nur unzureichend an deren Anteilen an<br />
gesamtwirtschaftlichen Größen messen, seien es der Produktionswert oder die Bruttowertschöpfung. Die<br />
technische Bedeutung eines Produkts korreliert nämlich in der Regel nicht mit der eingesetzten Menge,<br />
sondern ergibt sich aus den Verflechtungen mit vor- und nachgelagerten Sektoren.<br />
Die Wirkungen einer Erhöhung der Stahlnachfrage auf die Lieferanten von Vorleistungen der Stahlindustrie<br />
lassen sich mit Hilfe von Input-Output-Tabellen analysieren. Für Deutschland zeigt sich, dass der<br />
Produktionsmultiplikator in der Stahlindustrie mit 2,7 vergleichsweise hoch ist; d.h. eine um einen Euro<br />
höhere Nachfrage nach Stahl füḧrt in der Gesamtwirtschaft zu einem um 2,7 Euro höheren<br />
Produktionswert. 1)<br />
1)<br />
Quelle: RWI – Rheinisch Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung<br />
Kurz- und mittelfristige Perspektiven für das Stahlgeschäft<br />
| Seite 61