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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

mehr Mittel aus dem kommunalen Finanzausgleich des<br />

Landes. Das hat Oberzent außerdem Teile der Schulden erlassen,<br />

wie der Deutschlandfunk berichtet.<br />

Ein Ges<strong>und</strong>heitszentrum <strong>und</strong> schnelles Internet sollen die<br />

Region für junge Leute attraktiv machen. Günstige Kredite<br />

sollen ihnen den Umzug aus den überfüllten Großstädten<br />

der Metropolregion Rhein-Neckar schmackhaft machen,<br />

denn leerstehende Gebäude gibt es in Oberzent zur Genüge.<br />

Leerstand: gesellschaftliches Problem<br />

Grafik: shutterstock.com<br />

„Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur auch im ländlichen<br />

Raum bietet Chancen, neue Versorgungs- <strong>und</strong> Mobilitätskonzepte<br />

zu entwickeln <strong>und</strong> auch langfristig neue Arbeitsplätze<br />

in der Region zu ermöglichen <strong>und</strong> zu erhalten.<br />

Die Gr<strong>und</strong>voraussetzungen hierfür zu schaffen, muss auch<br />

als Pflicht der Daseinsvorsorge verstanden werden, um die<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Regionen zu gewährleisten“, ergänzt<br />

Wesseler.<br />

Wie das funktionieren kann, zeigt beispielsweise die Stadt<br />

Oberzent im Odenwald, die am 1. Januar 2018 aus einem<br />

Zusammenschluss von vier Kommunen hervorgegangen<br />

ist. Es ist die erste hessische Stadtgründung seit 40 Jahren;<br />

die große Mehrheit der Bewohner hatte dem Prozess per<br />

Volksentscheid zugestimmt. Ein Schritt, der für die hochverschuldeten<br />

Gemeinden unumstößlich war, stiegen die<br />

laufenden Kosten für die Infrastruktur bei sinkender Bevölkerungszahl<br />

doch ins Unermessliche. Für andere wichtige<br />

Projekte blieb kein Geld mehr übrig. Das ist nun anders.<br />

Denn durch die Stadtgründung ist Oberzent zur drittgrößten<br />

Kommune in Hessen geworden. Dadurch bekommt sie<br />

Den Leerstand in schrumpfenden Gebieten zu bekämpfen,<br />

ist eine der dringlichsten Aufgaben der ländlichen Wohnungspolitik.<br />

Auch wenn leerstehende Gebäude zunächst<br />

das Problem der Eigentümer sind, haben sie eine negative<br />

Auswirkung auf ihre Umgebung. Schlechte Vermietungschancen<br />

anderer Gebäude oder Vandalismus können die<br />

Folge sein. Was Gemeinden dagegen tun können? Zum<br />

einen müssen sie dafür sorgen, dass verfallene Gebäude<br />

abgerissen werden, um die Wohnqualität der Stadt zu<br />

erhalten. Zum anderen ist es wichtig, die Dorfzentren als<br />

Wohnort attraktiver zu gestalten <strong>und</strong> etwa den Bau neuer<br />

Einfamilienhäuser zu vermeiden, wie beispielsweise<br />

Michael Voigtländer vom IW sagt. Denn das würde die<br />

Zersiedelung der Regionen weiter befördern; die Leerstände<br />

blieben erhalten. Außerdem käme es künftig zu einem<br />

Preisverfall der Eigenheime, da die Nachfrage durch den<br />

Bevölerungsschw<strong>und</strong> sinke.<br />

Für den Immobilienexperten stellen die Folgen des Demografischen<br />

Wandels <strong>und</strong> des Leerstandes auf dem Land sogar<br />

eine größere Herausforderung für die Wohnungspolitik<br />

als die Preissteigerung in den Großstädten dar: „Schließlich<br />

zeigen die Schrumpfungsprozesse aufgr<strong>und</strong> des Strukturwandels,<br />

wie etwa im Ruhrgebiet <strong>und</strong> in Ostdeutschland,<br />

wie schwierig es ist, Abwärtsspiralen zu durchbrechen.<br />

Das ansteigende Durchschnittsalter wird es dabei nicht<br />

einfacher machen, die notwendigen Schritte zu gehen“, so<br />

Voigtländer. f<br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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