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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Lüften <strong>und</strong> Lehmhütten<br />

Was tun gegen die leise Luftverschmutzung? Das Umweltb<strong>und</strong>esamt<br />

hat beispielsweise <strong>Tipps</strong> für richtiges Lüften<br />

von Innenräumen herausgegeben. Klingt banal, ist aber<br />

wichtig, sind doch Innenräume je nach Funktion anderen<br />

Schadstoffen ausgesetzt. Im Badezimmer ist es feuchter als<br />

in einem Konferenzraum. Regelmäßiges Stoßlüften ist nach<br />

wie vor das Mittel der Wahl. Letztendlich kommt aber hier<br />

die Diskussion um die gr<strong>und</strong>sätzliche Luftqualität ins Spiel.<br />

Lüften nutzt nur dann etwas, wenn die zirkulierende Luft<br />

aus dem Freien sauber ist. Auch der Standort des Gebäudes<br />

ist von Bedeutung: Steht das Wohnhaus an einer Hauptverkehrsstraße,<br />

wird die Frage, ob man das Fenster öffnet, im<br />

wahrsten Sinne zur Wahl zwischen Pest <strong>und</strong> Cholera.<br />

Erfolgsversprechend ist der Einsatz von neuartigen Baumaterialien.<br />

In heißeren, aber auch gemäßigten Klimazonen<br />

schätzen die Menschen seit Jahrtausenden die feuchtigkeitsregulierende<br />

Eigenschaft von Lehm. Der antike Baustoff<br />

kann sowohl Feuchtigkeit speichern als auch wieder<br />

abgeben, falls die Luftfeuchtigkeit im Raum entsprechend<br />

sinkt. Dabei wird die Luft gefiltert <strong>und</strong> Schadstoffe werden<br />

geb<strong>und</strong>en. In Berlin forschen Wissenschaftler deshalb daran,<br />

diese Eigenschaft in zeitgemäße Baustoffe zu übertragen<br />

<strong>und</strong> damit die Luftqualität in Neubauten zu verbessern.<br />

Angenehmer Nebeneffekt: Lehm bietet eine ausgezeichnete<br />

Wärmedämmung, die ihn als Baustoff noch attraktiver<br />

macht. f<br />

Die Rohbau-Riecher<br />

Neue Materialien <strong>und</strong> Bauprodukte verströmen oft unangenehme<br />

Gerüche. Um ihnen auf die Spur zu kommen,<br />

entwickelten die Forscher des Fraunhofer Instituts für<br />

Bauphysik (IBP) die Skala „Smell Intensity Level“<br />

(SmILe). Sie soll helfen, die Fehlgerüche von Räumen<br />

<strong>und</strong> Materialien zu identifizieren. Anhand der Skala<br />

können die sogenannten „Geruchsprüfer“ die aufgenommenen<br />

Ausdünstungen bewerten. Diese besteht aus<br />

insgesamt sieben Kategorien von „kaum wahrnehmbar“<br />

bis „extrem stark“. Bislang schulte das Fraunhofer<br />

Institut 30 Personen zum Geruchsprüfer. Die Prüfung<br />

eines Raumes verläuft unkompliziert: Die Prüfer betreten<br />

den ungelüfteten Raum <strong>und</strong> bewerten ihn dann hinsichtlich<br />

der empf<strong>und</strong>enen Geruchsintensität. Je mehr<br />

Personen vor Ort sind, desto statistisch genauer ist das<br />

Ergebnis. Das wird dann mithilfe der „SmILe“-Skala<br />

genau ermittelt. Ziel dabei ist es, die Entwicklung<br />

geruchlich verbesserter Bauprodukte zu fördern.<br />

Zusätzlich können so die Auswirkungen der Materialien<br />

auf die Innenraumluftqualität definiert werden.<br />

Grafiken: phocks eye / stock.adobe.com<br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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