17.05.2018 Aufrufe

Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Von der Toilette bis zur Küche <strong>und</strong><br />

zum Schlafzimmer in fünf Schritten:<br />

Das wohl bekannteste Miniatur-Wohnkonzept<br />

sind die sogenannten „Tiny<br />

Houses“. Schlafen, kochen, duschen:<br />

das alles ist in solch einem Häuschen<br />

möglich – auf durchschnittlich<br />

6,4 Quadratmetern Wohnfläche. Mit<br />

Tiny Houses werden Gebäude in der<br />

Machart kleiner Hütten bezeichnet.<br />

Sie sind meistens auf Rädern montiert<br />

<strong>und</strong> man kann sie als Anhänger umherziehen.<br />

Auf kleinster Fläche nutzen<br />

sie jeden Kubikmeter durchdacht<br />

aus, um möglichst viel Wohnraum zu<br />

schaffen – mit allem, was ein Mensch<br />

in der Regel so braucht. Die Idee dahinter<br />

ist einleuchtend: Auf kleinstem<br />

Raum lebt es sich kostengünstig <strong>und</strong><br />

zugleich weitaus umweltverträglicher.<br />

Das „winzige Haus“ hat seinen Ursprung<br />

in den USA <strong>und</strong> ist dort sehr<br />

beliebt. Kein W<strong>und</strong>er: gesetzliche<br />

Vorgaben zum Standort <strong>und</strong> zu Baugenehmigungen<br />

gibt es in Amerika in<br />

der Regel nicht. In Deutschland herrschen<br />

dagegen strengere Vorschriften.<br />

Maximal zwei Wochen darf ein<br />

Wohnwagen auf öffentlichen Plätzen<br />

<strong>und</strong> Straßen parken, <strong>und</strong> auch das<br />

dauerhafte Wohnen in so einem Häuschen<br />

ist nicht überall möglich. Trotzdem<br />

kommt der Trend allmählich in<br />

Deutschland an.<br />

Auch für Städte geeignet?<br />

Auch die Studentin Julia Wehdeking<br />

hat gemeinsam mit einer Kommilitonin<br />

ein Mini-Haus auf Rädern entworfen.<br />

Dafür gewann sie einen Preis<br />

<strong>und</strong> nutzte das Geld gleich, um ihren<br />

Entwurf in die Tat umzusetzen. Das<br />

Besondere an ihrem Tiny House: alles<br />

soll nachhaltig sein. Statt Isolierwolle<br />

verwendet sie getrocknetes Seegras.<br />

Später soll es Solarzellen auf dem<br />

Dach haben <strong>und</strong> eine Komposttoilette.<br />

„Die Herausforderung ist, dass alles<br />

auf so kleinem Raum ist. Man muss<br />

sich überlegen: Was brauche ich?“, erklärt<br />

Wehdeking dem NDR.<br />

Bauberaterin Isabella Bosler ist ebenfalls<br />

vom Wohnen auf kleinstem Raum<br />

fasziniert. Deshalb gründete sie ein<br />

Online-Infoportal zu den Tiny Houses.<br />

„Der Zuspruch, den wir bekommen,<br />

ist enorm“, sagt sie. „Viele Menschen<br />

sind fasziniert von dem Thema.“ Mittlerweile<br />

gibt es in Deutschland mehrere<br />

Handwerksbetriebe, die den Bau<br />

der kleinen Häuser in ihrem Portfolio<br />

anbieten.<br />

Viele Architekten setzten sich bei<br />

der Städteplanung ebenfalls mit dem<br />

Konzept auseinander. Die Idee: Tiny<br />

Houses würden auf den Dächern von<br />

innerstädtischen Häusern für mehr<br />

Wohnraum sorgen. Das klingt unglaubwürdig,<br />

wäre aber ein Schritt<br />

in die richtige Richtung. Laut einer<br />

Studie der Universität Darmstadt aus<br />

dem Jahr 2016 könnten deutschlandweit<br />

1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen<br />

geschaffen werden, wenn<br />

man die bestehenden Mehrfamilienhäuser<br />

der Baujahre 1950 bis 1989<br />

mit einigen Tiny Houses auf den Dächern<br />

aufstockte.<br />

Mikroapartments<br />

In teuren Großstädten liegen sie längst<br />

im Trend: Mikroapartments. Oftmals<br />

bereits fertig möbliert, finden hier vor<br />

allem Studenten, Singles <strong>und</strong> Pendler<br />

auf 20 Quadratmetern Platz im überteuerten<br />

Wohnungsmarkt. Wem >><br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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