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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Foto: Ingmar Kurth / Merck<br />

weltweit führende Lieferant für Display-Hersteller.<br />

Mit Fenstern bringt man diese Technologie<br />

in der Regel nicht in Verbindung.<br />

Bis jetzt: Unter dem Markennamen<br />

Licrivision bietet Merck seine<br />

Flüssigkristallmaterialien nun auch<br />

für den Einsatz in intelligenten Fenstersystemen<br />

an. Das funktioniert ähnlich<br />

wie bei Displays: Durch Anlegen<br />

einer elektrischen Spannung können<br />

die Flüssigkristalle in verschiedene<br />

Anordnungen gebracht werden. Je<br />

nach Anordnung strömt mehr oder<br />

weniger Licht <strong>und</strong> damit Wärme durch<br />

die Flüssigkristallschicht, die unsichtbar<br />

zwischen zwei Glasscheiben eingebracht<br />

wird. Auf diese Weise lässt<br />

sich das Fenster sehr komfortabel heller<br />

oder dunkler schalten – individuell<br />

oder auch automatisch <strong>und</strong> zentral<br />

über Innen- <strong>und</strong> Außensensoren. Auf<br />

Wunsch liefern integrierte Solarzellen<br />

den Strom.<br />

Über die Sonnenschutzfunktion hinaus<br />

lassen sich Liquid Cristal Windows<br />

auch als Sichtschutz verwenden. In<br />

der sogenannten Privacy-Variante<br />

lässt sich die Scheibe bei Bedarf von<br />

kristallklar auf milchig-<strong>und</strong>urchsichtig<br />

schalten. Konferenz- oder auch<br />

Wohnräume schützt sie so vor ungewollten<br />

Blicken von außen.<br />

Die Flüssigkristallfenster-Module können<br />

sowohl bei Neubauten als auch<br />

bei Sanierungen eingesetzt werden,<br />

passen sie doch in alle Standardrahmen<br />

<strong>und</strong> Fassaden sowohl neuerer als<br />

auch älterer Gebäude. Die LCW-Technologie<br />

lässt sich in jede gewöhnliche<br />

Doppel- oder Dreifachverglasung integrieren,<br />

eignet sich für jegliche Form<br />

<strong>und</strong> Größe <strong>und</strong> bietet verschiedene<br />

Farbvarianten. Das macht sie vor allem<br />

für Architekten <strong>und</strong> Designer so<br />

interessant.<br />

LCW: Komfort <strong>und</strong> Umweltschutz<br />

im Einklang<br />

Nicht nur mit Blick auf Komfort<br />

<strong>und</strong> Design, sondern auch unter<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keitsgesichtspunkten hebt<br />

sich die LCW-Technologie positiv<br />

von anderen Sonnenschutzlösungen<br />

ab: Die Materialmenge für die Flüssigkristallschicht<br />

ist laut Merck sehr<br />

gering.<br />

Dass die LCW-Technologie darüber<br />

hinaus sehr haltbar, temperatur- <strong>und</strong><br />

UV-resistent ist, zeigt die Praxis: Die<br />

westliche Fensterfront des Innovationszentrums<br />

von Merck in Darmstadt<br />

ist seit 2015 mit Flüssigkristallfenstern<br />

ausgestattet. Seitdem trotzen sie<br />

erfolgreich auch widrigen Wetterbedingungen<br />

wie starker Hitze oder Eiseskälte.<br />

Die Sonnenschutz- <strong>und</strong> „Privacy“-Anwendung<br />

wiederum findet<br />

sich seit September 2016 ebenfalls in<br />

Darmstadt im neuen OLED-Produktionsgebäude.<br />

Flüssigkristallfenster – der neue<br />

Standard<br />

„<br />

Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Moderne Bauwerke bekommen immer mehr<br />

Ähnlichkeit mit lebenden Organismen. Ihre<br />

Fassade gleicht einer Haut, die dafür sorgt,<br />

dass es im Inneren komfortabel ist. Wie im<br />

menschlichen Körper müssen auch in<br />

einem Gebäude alle Teile harmonisch<br />

zusammen funktionieren. Unsere Flüssigkristalle<br />

reihen sich hier bestens ein. Sie<br />

lassen sich nahtlos in andere Licht- <strong>und</strong><br />

Energieregulierungen eines Gebäudes<br />

integrieren, nutzen das Tageslicht optimal<br />

aus <strong>und</strong> machen das Bauwerk zu einem<br />

Platz, an dem wir uns gerne aufhalten.<br />

Caspar van Oosten, Geschäftsführer von Merck Window Technologies,<br />

ehemals Gründer <strong>und</strong> Miteigentümer des niederländischen Start-up-Unternehmens<br />

Peer+, das die LCW-Technologie gemeinsam mit Merck entwickelt hat.<br />

Bei Merck ist man überzeugt, dass<br />

Flüssigkristallfenster schon in absehbarer<br />

Zeit zum Standard werden.<br />

Michael Heckmeier, Leiter der Geschäftseinheit<br />

Display Solutions: „Liquid<br />

Crystal Windows haben unserer<br />

Flüssigkristalltechnologie eine ganz<br />

neue Richtung gegeben. Sie werden<br />

schon bald fester Bestandteil moderner<br />

Architektur <strong>und</strong> nachhaltigen Gebäudemanagements<br />

sein.“ Daher ist<br />

es nur konsequent, dass Merck Ende<br />

vergangenen Jahres r<strong>und</strong> 15 Millionen<br />

Euro in eine eigene Produktionsstätte<br />

für Flüssigkristallfenster-Module<br />

im niederländischen Veldhoven<br />

(bei Eindhoven) investiert hat. Für<br />

die Technologie erhielt Merck ebenfalls<br />

2017 den Technology Innovation<br />

Award in der Kategorie „Smart Glass<br />

Industry“ von Frost & Sullivan.<br />

Die Jury hob vor allem die schnellen<br />

Schaltzeiten, die Langlebigkeit, die<br />

Anpassungsfähigkeit <strong>und</strong> die Ästhetik<br />

des Produkts als wichtige Eigenschaften<br />

von intelligenten Verglasungen<br />

hervor. Bei allen diesen Kriterien<br />

habe Merck die Nase vorn. Auf diesem<br />

Erfolg will man sich bei Merck aber<br />

nicht ausruhen: Längst arbeitet man<br />

am Einsatz der LCW-Technologie in<br />

Fahrzeugen. Weitere Anwendungsgebiete<br />

wie die Luft- <strong>und</strong> Seefahrt werden<br />

derzeit erforscht. f<br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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