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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Foto: Monkey Business / stock.adobe.com<br />

Privatheit, eine enorme<br />

technische Ausstattung<br />

<strong>und</strong> die Infrastrukturanbindung<br />

an Zentralheizung,<br />

Kanalisation oder<br />

den öffentlichen Nahverkehr<br />

kennzeichnen unser<br />

heutiges Wohnen. Wir geben<br />

eine Menge Geld aus,<br />

um den Wert der Wohnausstattung<br />

zu steigern<br />

<strong>und</strong> mehr Platz zu haben.<br />

Demgegenüber schrumpft<br />

das, was in der Wohnung<br />

zwingend erledigt werden<br />

muss. Aber warum<br />

wird dennoch in unserem<br />

Kulturkreis an der eigenen<br />

Wohnung festgehalten?<br />

Wohnen gehört zu den elementaren<br />

Bedürfnissen des<br />

Menschen <strong>und</strong> weckt Assoziationen<br />

wie Sicherheit, Schutz,<br />

Geborgenheit, Kontakt, Kommunikation<br />

<strong>und</strong> Selbstdarstellung. Gleichzeitig<br />

ist das Wohnen einem ständigen<br />

Wandel unterworfen <strong>und</strong> weist sehr<br />

unterschiedliche Ausprägungen auf,<br />

regional, sozial, individuell. Wie die<br />

Gr<strong>und</strong>bedürfnisse befriedigt werden,<br />

verändert sich im historischen Maßstab<br />

ebenso wie für jeden Menschen<br />

im Laufe seines Lebenszyklus. Die<br />

Wohnung stellt für die meisten Haushalte<br />

den Lebensmittelpunkt dar. Sie<br />

beeinflusst den Alltag von Familien,<br />

die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten,<br />

die Sozialisationschancen von<br />

Kindern, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Wohlbefinden.<br />

Die Wohnung bestimmt, wie Intimität<br />

<strong>und</strong> Privatsphäre geschützt werden.<br />

Wohnen bedeutet mehr als nur Unterkunft,<br />

sie ist auch Ort <strong>und</strong> Medium der<br />

Selbstdarstellung <strong>und</strong> der Repräsentation.<br />

Im Wohnen manifestiert sich<br />

der soziale Status. Lage <strong>und</strong> Standort<br />

(Viertel, Straße), Wohnform (Villa,<br />

Mietshaus), Wohnumfeld sowie Architektur<br />

haben während der gesamten<br />

Wohnungsbaugeschichte immer<br />

auch die gesellschaftliche Stellung<br />

der Bewohner abgebildet. Das Bürgertum<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert residierte in<br />

Landhäusern <strong>und</strong> Villen oder bewohnte<br />

die „Belle Etage“ der Bürgerhäuser.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde<br />

das Eigenheim neben dem Auto zum<br />

wichtigen Statussymbol. Dagegen bedeutet<br />

der Verlust der Wohnung – die<br />

Wohnungslosigkeit – einen starken<br />

sozialen Abstieg <strong>und</strong> tendenziell eine<br />

Ausgrenzung aus der Gesellschaft.<br />

Idealtypus des modernen Wohnens<br />

Unsere heutige Vorstellung vom<br />

Wohnen hat sich wesentlich erst mit<br />

der Urbanisierung <strong>und</strong> Industrialisierung,<br />

also seit der Entstehung der Moderne,<br />

herausgebildet. Sie wird durch<br />

fünf Merkmale charakterisiert, die<br />

den Massenwohnungsbau zumindest<br />

bis in die 1970er Jahre beschrei- >><br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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