17.05.2018 Aufrufe

Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Es kommt<br />

Leben in die<br />

Das ist der Moment, vor dem sich jeder Hausbesitzer fürchtet: Schimmel in den eigenen vier<br />

Wänden. Mikroorganismen wie Pilze <strong>und</strong> Bakterienkulturen haben beim Wohnungsbau oder gar<br />

im Haushalt nichts zu suchen, gelten als Zeichen mangelnder Hygiene. Bis jetzt. Unser Bild der<br />

winzigen Lebewesen könnte sich in den nächsten Jahren radikal verändern.<br />

Für viele Menschen ist Keimfreiheit ein Synonym für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Sauberkeit. Dabei sind bei Weitem<br />

nicht alle Mikroorganismen ges<strong>und</strong>heitsschädlich,<br />

viele sogar überlebenswichtig. Obwohl Forscher schon seit<br />

über 300 Jahren Bakterien beschreiben <strong>und</strong> katalogisieren,<br />

sind wahrscheinlich nicht einmal 95 Prozent aller existierenden<br />

Arten bekannt. Kreative in Kunst <strong>und</strong> Architektur<br />

haben jetzt das Potenzial der verrufenen Lebewesen erkannt.<br />

Dabei ist die Verbindung von Natur <strong>und</strong> Architektur gar<br />

nicht neu. Bereits nach dem ersten Weltkrieg strebten progressive<br />

Architekten wie Hugo Häring oder Hans Scharoun<br />

nach Harmonie zwischen Gebäude <strong>und</strong> Natur. Für ihre Bauten<br />

verwendeten sie größtenteils natürliche Baumaterialien.<br />

Die hier vorgestellten Projekte stehen damit im Geiste<br />

dieser organischen Architektur <strong>und</strong> führen das Konzept<br />

konsequent fort.<br />

Abfall als wertvoller Rohstoff<br />

Warum nicht den Gasherd <strong>und</strong> die Heizung mit Abfall betreiben?<br />

Was auf den ersten Blick abwegig scheint, ist das<br />

erklärte Ziel von Philips Design. Mit dem „Microbial Home“<br />

stellen die Designer ein visionäres, geschlossenes Wohnkonzept<br />

vor. Bakterien zersetzen hier Abfälle zu Biogas.<br />

Das modular aufgebaute System nutzt dieses anschließend<br />

als Energiequelle. Der Begriff „Müll“ verliert seine Bedeutung,<br />

wenn Abfall als Rohstoff begriffen wird: Es ist die<br />

Vision der vollendeten Kreislaufwirtschaft in den eigenen<br />

vier Wänden.<br />

Mit dem „Paternoster“ als integriertes Modul ist das System<br />

nicht nur auf biologischen Abfall beschränkt. Die Upcycling-Maschine<br />

soll Kunststoffabfälle mithilfe von Enzymen<br />

zersetzen. Als Produkt entstehen essbare Pilze.<br />

Ebenfalls in das System integriert sind ein urbaner Bienenstock,<br />

leuchtende Bakterien in den Lampen <strong>und</strong> Was-<br />

78 Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de

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