17.05.2018 Aufrufe

Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

neue Behördengebäude gilt dies bereits<br />

ab 2019. Doch auch hier gibt es<br />

Unterschiede. Nicht nur der Neubau,<br />

sondern auch die energetische Gebäudemodernisierung<br />

soll nach Plänen<br />

der neuen B<strong>und</strong>esregierung noch stärker<br />

finanziell gefördert werden, wie<br />

der Bauherren-Schutzb<strong>und</strong> e.V. (BSB)<br />

im Januar mitteilte. Dies sei auch dringend<br />

notwendig, sagt BSB-Geschäftsführer<br />

Florian Becker: „Bei der privaten<br />

Gebäudemodernisierung besteht<br />

seit Jahren Handlungsbedarf. Die<br />

Entscheidung der neuen B<strong>und</strong>esregierung,<br />

Verbraucher hierbei besser zu<br />

unterstützen, ist ein wichtiger Schritt,<br />

um aufzuholen <strong>und</strong> den gesteckten<br />

Klimazielen näher zu kommen.“<br />

Welche Fördermöglichkeiten gibt<br />

es?<br />

ges, ressourcenschonendes Bauen<br />

geht. Cradle-to-Cradle heißt übersetzt<br />

„von der Wiege zur Wiege“ <strong>und</strong> beschreibt<br />

einen potenziell unendlichen<br />

Zirkulationsprozess von Materialien<br />

<strong>und</strong> Nährstoffen in biologischen oder<br />

technischen Kreisläufen. Dabei dient<br />

die Natur als Vorbild. Für Gebäude<br />

bedeutet das: Alle verbauten Produkte<br />

sind biologisch abbaubar oder wiederverwertbar<br />

<strong>und</strong> haben somit keine<br />

negativen Auswirkungen mehr auf die<br />

Menschen <strong>und</strong> die Umwelt. Abfall gibt<br />

es im Cradle-to-Cradle-Szenario nicht.<br />

Michael Braungart beschreibt das<br />

Konzept so: „Mit dem Cradle-to-Cradle-Konzept<br />

können wir nach dem<br />

Vorbild der Natur Materialkreisläufe<br />

schließen. Ein Produkt, das zu Abfall<br />

wird, ist ein schlechtes Produkt. Ein<br />

Gebäude, welches Bauschutt verursacht,<br />

hat einfach schlechte Qualität.“<br />

So entstehen „Gebäude wie Bäume<br />

<strong>und</strong> Städte wie Wälder“ mit einem positiven<br />

ökologischen Fußabdruck.<br />

Was treibt die Branche noch an?<br />

Strengere Anforderungen, höhere<br />

Standards, aber auch staatliche Förderprogramme<br />

tragen dazu bei, dass<br />

sich <strong>Nachhaltig</strong>keit im Gebäudesektor<br />

immer mehr durchsetzt. Vor allem die<br />

<strong>Themen</strong> Energieeffizienz <strong>und</strong> erneuerbare<br />

Energien rücken dabei immer<br />

mehr in den Vordergr<strong>und</strong>, führt ein<br />

niedrigerer Energieverbrauch doch<br />

nicht nur zu enormen Kosteneinsparungen,<br />

sondern auch zu einem niedrigeren<br />

CO 2<br />

-Ausstoß. Im Prinzip sind<br />

bereits alle neu entstehenden Gebäude<br />

im Vergleich zu älteren Immobilien<br />

sehr energieeffizient. So müssen<br />

nach EU-Recht alle Neubauten ab dem<br />

Jahr 2021 als sogenannte Niedrigstenergiegebäude<br />

errichtet werden; für<br />

Je nachdem, wie hoch der Primärenergiebedarf<br />

<strong>und</strong> der Wärmeverlust<br />

eines Gebäudes sind, unterstützt die<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

Bauherren, Käufer <strong>und</strong> Modernisierer<br />

mit unterschiedlich hohen Krediten<br />

bzw. Zuschüssen. Dabei gilt: Je energieeffizienter<br />

das Haus, desto höher<br />

die Förderung. Unterschieden wird<br />

zwischen Effizienzhäusern der Klasse<br />

40, 55, 70 oder 100. Zu den Fördermaßnahmen<br />

zählen zum Beispiel<br />

eine effiziente Heizungsanlage, eine<br />

solarthermische Anlage auf dem Dach<br />

oder eine gute Dämmung der Wände<br />

<strong>und</strong> Fassaden.<br />

>><br />

Rückbau, Verwertung<br />

<strong>und</strong> Entsorgung<br />

Planung,<br />

Rohstoffgewinnung<br />

Gebäudelebenszyklus<br />

Nutzung einschließlich<br />

Instandhaltung <strong>und</strong><br />

Modernisierung<br />

Herstellung,<br />

Errichtung<br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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