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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Stegemann wohnt mit seiner Frau<br />

<strong>und</strong> 24 anderen Senioren in einer<br />

Senioren-Genossenschaft in Haltern<br />

am See. Der Clou: Zwar leben die Bewohner<br />

in 18 getrennten Wohnungen.<br />

Diese befinden sich aber alle in einem<br />

zentralen Haus mit zusätzlichen Gemeinschaftsräumen.<br />

Im Mittelpunkt<br />

steht das Zusammenleben <strong>und</strong> Miteinander.<br />

Jeder steuert bei, was er<br />

kann: Die Bewohner unterstützen sich<br />

gegenseitig bei anfallenden Reparaturen<br />

oder im Haushalt. Die Fassade des<br />

Hauses muss erneuert werden? Wer<br />

Zeit hat, beteiligt sich an Diskussion<br />

<strong>und</strong> Bewältigung der Aufgabe. Aber<br />

auch Freizeitaktivitäten <strong>und</strong> Ausflüge<br />

planen die Genossen gemeinschaftlich.<br />

Angst vor Vereinsamung hat in<br />

dieser Gemeinschaft niemand.<br />

Damit das Projekt kein Einzelfall<br />

bleibt, geht das Land NRW die Herausforderungen<br />

des demografischen<br />

Wandels mit seiner <strong>Nachhaltig</strong>keitsstrategie<br />

an <strong>und</strong> fördert eine altersgerechte<br />

Stadt- <strong>und</strong> Quartiersentwicklung.<br />

Die Senioren-WG<br />

Noch näher kommen sich die Bewohner<br />

einer Senioren-Wohngemeinschaft.<br />

Ähnlich wie in der Genossenschaft<br />

steht hier das Miteinander<br />

im Vordergr<strong>und</strong>; der Anteil des gemeinschaftlichen<br />

Wohnbereichs ist<br />

allerdings noch größer. Esszimmer,<br />

Badezimmer <strong>und</strong> Küche sind Gemeinschafträume<br />

für alle. So engagiert die<br />

Bewohner im Zusammenleben auch<br />

sind: Je nach Krankenakte ist natürlich<br />

trotzdem professionelle Pflege <strong>und</strong><br />

medizinische Versorgung vonnöten.<br />

Deshalb unterstützen bei Bedarf z.B.<br />

Diakoniestationen die Wohngemeinschaften<br />

mit zusätzlicher Pflege <strong>und</strong><br />

Betreuungsangeboten. Das hat seinen<br />

Preis: Neben Miete <strong>und</strong> Nebenkosten<br />

kommen Pauschalen für Küche,<br />

Waschküche, Renovierungs-Rücklagen,<br />

Reinigung, Haushaltsgeld <strong>und</strong><br />

eben Betreuungspauschale hinzu.<br />

Über 2.000 Euro monatlich kann das<br />

einen Bewohner kosten. Wer später<br />

mal in einer WG alt werden möchte,<br />

sollte also zeitig mit dem Sparen anfangen.<br />

Künstler unter sich<br />

Trotz aller Unkenrufe – auch in der<br />

konventionelleren Pflege ist längst<br />

nicht alles schlecht. In Weimar wurde<br />

ein Seniorenstift der besonderen Art<br />

geschaffen: In der Marie-Seebach-Stiftung<br />

verbringen zum Großteil Kulturschaffende<br />

ihren Lebensabend. 25 Prozent<br />

der Bewohner sind pensionierte<br />

Künstler, Maler <strong>und</strong> Schauspieler.<br />

Die Bewohner schwelgen dabei nicht<br />

bloß in Erinnerungen an ihre kreative<br />

Vergangenheit: Konzerte, Theateraufführungen,<br />

Lesungen, Literaturgottesdienste<br />

<strong>und</strong> Gesprächsr<strong>und</strong>en sind<br />

fester Bestandteil des Programms im<br />

Seniorenstift. „Unterhaltungsprogramme<br />

<strong>und</strong> Kaffeetrinken alleine reichen<br />

vielen nicht. Was wir brauchen,<br />

sind Angebote, die ihren unterschiedlichen<br />

Interessen, Bedürfnissen <strong>und</strong><br />

kulturellen Erfahrungen Rechnung<br />

tragen“, sagt Diplom-Pädagogin Dr.<br />

Kim de Groote gegenüber dem PROconcept-Magazin.<br />

Ein großer Vorteil der gemeinschaftlichen<br />

Einrichtung: Die Logistik übernimmt<br />

die Hausverwaltung. Egal ob<br />

putzen, spülen oder waschen, die Bewohner<br />

sind von hauswirtschaftlichen<br />

Aufgaben befreit. Damit das funktioniert,<br />

braucht es Geräte, die für eine<br />

solche Nutzlast ausgelegt sind <strong>und</strong><br />

den besonderen hygienischen Anforderungen<br />

in einem Pflegeheim entsprechen.<br />

Der Hersteller Miele bietet<br />

Produkte, die speziell an die Bedürfnisse<br />

von Heimbewohnern angepasst<br />

sind. Die Gewerbegeschirrspüler des<br />

Traditionsunternehmens reinigen das<br />

Geschirr mittels hoher Temperaturen<br />

<strong>und</strong> Desinfektionsprogrammen besonders<br />

gründlich von Keimen.<br />

Das neue Testverfahren „PRO-Hygiene“<br />

nimmt die Keimfreiheit in den<br />

Wäschereien noch genauer in den<br />

Blick: Mit dem Verfahren prüft der<br />

Miele-K<strong>und</strong>endienst bei der Wartung<br />

der Waschmaschinen, wie effizient<br />

Waschmittel <strong>und</strong> -verfahren zusammenwirken<br />

<strong>und</strong> kann die Zusammenstellung<br />

so genau anpassen.<br />

Smarte Technologie für den<br />

Einzelnen<br />

Nicht jedem liegt das Altwerden in<br />

der Gemeinschaft. Eine neue Technologie<br />

kann hier Abhilfe schaffen:<br />

LiNX 3D heißt das erste smarte Hörgerät<br />

für das iPhone. In einer Kooperation<br />

von ReSo<strong>und</strong> GN <strong>und</strong> Miele<br />

entwickelt, soll LiNX 3D Haushaltsgeräte<br />

mit einem Hörgerät verbinden.<br />

Statusmeldungen <strong>und</strong> Hinweise der<br />

Haushaltsgeräte können so direkt<br />

in die Gehörgänge der Benutzer gestreamt<br />

werden. „Neben Meldungen<br />

könnten zukünftig auch Warnhinweise<br />

– etwa ‚Gefrierschranktür steht offen‘<br />

– oder Zubereitungshinweise wie<br />

‚Bitte Spargel einschieben‘ übertragen<br />

werden“, sagt ReSo<strong>und</strong> Deutschland<br />

Geschäftsführer Joachim Gast<br />

gegenüber dem Presseportal. Smarte<br />

Technologie wird zukünftig also auch<br />

dazu beitragen, dass sich alleinlebende<br />

Senioren nicht allein gelassen fühlen<br />

müssen. f<br />

Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de<br />

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