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Nachhaltig bauen: Themen, Trends und Tipps

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

Explodierende Immobilienpreise in der Stadt und ein immenser Ressourcenverbrauch im Bausektor: Längst ist das Wohnen zu einer sozialen und ökologischen Frage geworden. Hier sind nachhaltige Lösungen aus Politik und Wirtschaft gefragt. Aber auch der Einzelne kann seine Art zu Wohnen verantwortungsvoll gestalten. Wie, das zeigt das neue UmweltDialog-Magazin „Trautes Heim, Glück allein? So können wir nachhaltig bauen und wohnen“.

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Bauen <strong>und</strong> Wohnen<br />

Holland<br />

in Not<br />

Aquakulturen gezüchtet werden. Die<br />

Nährstoffe erhalten die Algen von Abwässern,<br />

die vom Festland ins Meer<br />

gelangen – <strong>und</strong> filtern so ganz nebenbei<br />

das Wasser.<br />

Simulation: Blue21<br />

Von Julia Arendt<br />

Die Menschen des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

zieht es in die Städte.<br />

Prognosen zufolge soll der Bevölkerungsanteil<br />

dort im Jahr 2050<br />

bei 70 Prozent liegen – derzeit beträgt<br />

er etwas mehr als 50 Prozent. Den<br />

größten Andrang werden die kleineren<br />

<strong>und</strong> mittelgroßen Orte mit bis zu<br />

fünf Millionen Einwohnern erleben.<br />

Das stellt Städteplaner <strong>und</strong> Ingenieure<br />

vor gewaltige Herausforderungen.<br />

Genügend Wohn- <strong>und</strong> Arbeitsraum<br />

muss her. Dieser soll den Bewohnern<br />

nicht nur eine hohe Lebensqualität<br />

bieten – gleichzeitig sollen Luftverschmutzung<br />

<strong>und</strong> die Auswirkungen<br />

des Klimawandels verringert werden.<br />

Es wird also höchste Zeit, die nachhaltige<br />

Stadtentwicklung der Zukunft<br />

im Blick zu haben.<br />

Küstenstädte lernen schwimmen<br />

Der Klimawandel hat weitreichende<br />

Folgen. So rechnen Forscher damit,<br />

dass etwa der Meeresspiegel durch<br />

Polar- <strong>und</strong> Gletscherschmelze bis zum<br />

Jahr 2100 stellenweise bis zwei Meter<br />

ansteigen wird. Das niederländische<br />

Unternehmen „Blue21“ hat dafür die<br />

Zukunftslösung: Es entwickelt Baukonzepte,<br />

wie Küstenstädte sich etwa<br />

auf dem Meer über schwimmende<br />

Plattformen ausdehnen können. Die<br />

Vision des Projekts: die schwimmenden<br />

Städte stehen in enger Verbindung<br />

mit dem Festland <strong>und</strong> bilden<br />

eine Symbiose. Sie versorgen sich<br />

selbstständig mit Energie, <strong>und</strong> als<br />

Nahrungsquelle sollen den Menschen<br />

Algen dienen, die über Hydro- <strong>und</strong><br />

Ein solches Konzept klingt sehr futuristisch,<br />

wird aber nötig sein: Die<br />

Macher von Blue21 haben errechnet,<br />

dass die fortschreitende Umweltzerstörung,<br />

die wachsende Weltbevölkerung<br />

<strong>und</strong> der steigende Bedarf an<br />

Lebensmitteln dazu führen wird, dass<br />

im Jahr 2050 zwischen 13 Millionen<br />

<strong>und</strong> 36 Millionen Quadratkilometer<br />

bewohnbares Land fehlen. Was also<br />

tun? Ihr Vorschlag sieht die Verlagerung<br />

eines Teils der Produktion von<br />

Nahrungsmitteln <strong>und</strong> Biokraftstoffen<br />

aufs Wasser vor. Zwischen 2,4 <strong>und</strong> 5,4<br />

Millionen Quadratkilometer schwimmende<br />

Urbanisation auf dem Meer,<br />

könnten den erwarteten Mangel an<br />

Landfläche lindern helfen.<br />

Ein Kuhstall auf dem Wasser<br />

Die Niederländer pflegen eine Beziehung<br />

zum Wasser, die weltweit seinesgleichen<br />

sucht. Ein Viertel des Landes<br />

liegt unterhalb des Meeresspiegels;<br />

95 Prozent aller Polder Europas sind<br />

dort zu finden. Wer etwa vor 150 Jahren<br />

das Gebiet des heutigen Amsterdamer<br />

Flughafens Schiphol besucht<br />

hätte, wäre ohne Boot aufgeschmissen<br />

gewesen. Wenn in Schipohl <strong>und</strong> an<br />

allen anderen tief liegenden Regionen<br />

nicht ständig Wasser abgepumpt<br />

<strong>und</strong> die Küsten nicht ständig mit Sand<br />

aufgeschüttet würden, läge die niederländische<br />

Küste 60 Kilometer weiter<br />

östlich, so die Universität Münster.<br />

80 Ausgabe 9 | Mai 2018 | Umweltdialog.de

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