Mehrdimensionale Diskriminierung – Begriffe, Theorien und ...
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(k) Improve concepts and methods of data collection on the participation of women and men<br />
with disabilities, including their access to resources.“ 49<br />
An die Regierungen werden für die Forschung folgende Forderungen gestellt:<br />
„(a) Ensure the regular production of a statistical publication on gender that presents and<br />
interprets topical data on women and men in a form suitable for a wide range of non-technical<br />
users;<br />
(b) Ensure that producers and users of statistics in each country regularly review the adequacy<br />
of the official statistical system and its coverage of gender issues, and prepare a plan for<br />
needed improvements, where necessary;<br />
(c) Develop and encourage the development of quantitative and qualitative studies by<br />
research organizations, trade unions, employers, the private sector and non-governmental<br />
organizations on the sharing of power and influence in society, including the number of<br />
women and men in senior decision-making positions in both the public and private sectors;<br />
(d) Use more gender-sensitive data in the formulation of policy and implementation of programmes<br />
and projects.“ 50<br />
Insgesamt zeigt sich also, dass Forschung gefragt ist, die eine differenzierte Auseinandersetzung<br />
mit unterschiedlichen Dimensionen von <strong>Diskriminierung</strong> ermöglicht.<br />
2.2 Prominente Konzepte<br />
In Deutschland gibt es bereits einige viel zitierte, also prominente Konzepte zu Intersektionalität.<br />
Im Zusammenhang dieser Expertise fragt sich, inwiefern sich diese Konzepte<br />
explizit oder implizit mit <strong>Diskriminierung</strong> beschäftigen. Nur selten sind daher Diversity-<br />
Konzepte ertragreich. 51 Sie werden in Deutschland bislang primär in der Privatwirtschaft<br />
<strong>und</strong> dort primär im Personalmanagement 52 genutzt. Sie verfolgen dort in erster Linie, oft<br />
auch ausschließlich ökonomische Ziele, wenden sich aber anders als z. B. in den USA selten<br />
deutlich gegen <strong>Diskriminierung</strong>. 53 Zudem beinhalten sie mehrheitlich eher problematische<br />
Annahmen über <strong>Diskriminierung</strong>, insofern z. B. Geschlecht, Ethnizität, Alter etc. als<br />
„innere Dimensionen“ affirmativ aufgegriffen, aber auch fixiert <strong>und</strong> essenzialisiert werden,<br />
anstatt zu thematisieren, wie sehr diese Kategorisierungen ständig wechselnd konstruiert<br />
werden, <strong>und</strong> den Nachteilen entgegenzuwirken, die sich an ihnen festmachen. 54<br />
Nachfolgend geht es demgegenüber um eine <strong>–</strong> begrenzte55 <strong>–</strong> Auswahl der bekanntesten,<br />
aber auch unterschiedlichen machttheoretisch informierten Konzepte von Intersektionalität,<br />
die also <strong>Diskriminierung</strong> thematisieren.<br />
49 Beijing Declaration and Platform for Action (1995), paragraph 206.<br />
50 Beijing Declaration and Platform for Action (1995), paragraph 207.<br />
51 Über den Nutzen von Diversity-Konzepten wurde auch auf dem Expertinnen- <strong>und</strong> Experten-Workshop<br />
diskutiert, s. Anhang. Zudem hat Diversity Eingang in diverse politische Programme gef<strong>und</strong>en (u. a. den<br />
Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU <strong>und</strong> FDP), bleibt dort aber bislang ein Schlagwort, mit dem eine<br />
gewisse demografische Vielfalt markiert werden soll.<br />
52 Frey (2007), 133.<br />
53 Heinrich-Böll-Stiftung (o. J.).<br />
54 Frey (2007), 129.<br />
55 Interessant sind hier auch Terkessidis (2010), Degele/Winker (2009) u. a.<br />
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