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Auschwitz – Lügen - The Barnes Review

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Germar Rudolf · <strong>Auschwitz</strong>-<strong>Lügen</strong><br />

seinem eigenen Fach getan, so wäre ihm vielleicht wieder eingefallen, daß<br />

Blausäurevergiftungen reversibel sind. 11<br />

Sein eigener Ratschlag schließlich, ein chemisches Handbuch in die Hand<br />

zu nehmen, hat bei Wellers auch nicht zum erhofften Ergebnis geführt. Wellers<br />

versucht nämlich zu erklären, wie man das Geständnis von Josef Kramer<br />

verstehen könne. Kramer, ehemals Kommandant von Natzweiler (Elsaß) und<br />

bei Kriegsende von Bergen-Belsen, war dort von den Briten gefangen genommen<br />

und vernommen worden. Kramer gestand unter Folter 12 <strong>–</strong> die Wellers<br />

freilich verschweigt <strong>–</strong>, im Lager Natzweiler seien Menschen vergast<br />

worden, indem gasförmige Blausäure durch Begießen von Cyanidsalzen mit<br />

Wasser freigesetzt worden sei. Chemisch gesehen ist das freilich Unsinn, da<br />

Wasser aus Cyanidsalzen so gut wie keine gasförmige Blausäure freizusetzen<br />

vermag, denn Blausäure ist dermaßen gut wasserlöslich, daß es kaum<br />

aus Wasser auszutreiben ist.<br />

In einem Versuch, die Glaubhaftigkeit der Aussage seines ohnehin unglaubwürdigen,<br />

da gefolterten Zeugen zu retten, hat Wellers sein chemisches<br />

Handbuch aufgeschlagen und darin gefunden, man könne aus einer Mischung<br />

eines Cyanidsalzes (etwa Cyankali, KCN, oder Ca(CN)2) und einer<br />

kristallinen Säure (etwa Zitronensäure) das giftige Gas HCN freisetzen, indem<br />

man einfach Wasser auf dieses Salzgemisch gießt (S. 286f.). Was Wellers<br />

in seinem chemischen Handbuch nicht las, war die oben erwähnte Tatsache,<br />

daß die so freigesetzte Blausäure eben nicht gasförmig ist, sondern<br />

überwiegend im Wasser gelöst bleibt. 13 Um jemanden mit einer solchen Mischung<br />

binnen weniger Minuten zu “vergasen”, wie behauptet wird, hätte<br />

man riesige Mengen dieser Mischung anfertigen müssen.<br />

11 Das Cyanid wird durch körpereigenen Schwefel in unschädliches Thiocyanid umgewandelt und<br />

ausgeschieden. W. Wirth, C. Gloxhuber, Toxikologie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1985, S.<br />

159f.; W. Forth, D. Henschler, W. Rummel, Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie,<br />

Wissenschaftsverlag, Mannheim 1987, S. 751f.; S. Moeschlin, Klinik und <strong>The</strong>rapie der<br />

Vergiftung, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1986, S. 300; H.-H. Wellhöner, Allgemeine und<br />

systematische Pharmakologie und Toxikologie, Springer Verlag, Berlin 1988, S. 445f. Das<br />

Gleichgewicht der Reaktion des Cyanids mit dem Atmungsenzym liegt zwar stark auf Seiten<br />

des Anlagerungskomplexes, ist aber nicht irreversible.<br />

12 Vgl. Montgomery Belgion, Victor’s Justice, Regnery, Hinsdale, IL, 1949, S. 80f., 90.<br />

13 Selbst bei der in amerikanischen Hinrichtungsgaskammern benutzten halbkonzentrierten<br />

Schwefelsäure, die etwa 10.000 mal stärker ist als Zitronensäure, bleiben etwa 50% der Blausäure<br />

in der wässrigen Säurelösung gelöst, wie eigene Testreihen gezeigt haben.<br />

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