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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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Katrin Schade, Marcus Hübscher<br />

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Stadt Land Transformation - STATEMENT<br />

Handelslagen der Zukunft: urban, vernetzt, digital?<br />

Ein Plädoyer für belebte Innenstädte in Zeiten der Digitalisierung<br />

Städte müssen sich mit Defiziten urbaner Handelslagen auseinandersetzen,<br />

die sich in der Zunahme von Gewerbeleerständen und einem Rückgang<br />

der Besucherfrequenz äußern. Mit dem drohenden Funktionsverlust des<br />

stationären Handels ist die Multifunktionalität der Zentren gefährdet. Doch<br />

gerade der vielseitige Zentrumscharakter ist identitätsstiftend für unsere<br />

Städte. Die Gründe für den Funktionsverlust sind mehrschichtig. Um sich<br />

der Problematik zu stellen, bedarf es einer integrierten Betrachtungsweise.<br />

Mit SURTRADE startete 2017 ein interdisziplinäres Forschungsprojekt,<br />

welches zukunftsfähige Konzepte für den stationären Handel in Zeiten von<br />

Globalisierung und Digitalisierung untersucht.<br />

Abbildung 1: Leerstand auf der Leipziger Petersstraße. Foto: Marcus Hübscher, <strong>2018</strong><br />

Frequenzrückgänge in den Handelslagen – ein<br />

Schreckgespenst für Stadt und Handel<br />

Die Defizite urbaner Handelslagen äußern sich maßgeblich<br />

in Form von räumlichen und betriebsformbezogenen<br />

Disparitäten. Räumliche Disparitäten urbaner<br />

Handelslagen lassen sich vor allem zwischen<br />

kleineren Städten und Gemeinden und Großstädten<br />

ausmachen. Leerstände im Einzelhandel werden in<br />

kleineren Städten und Gemeinden seit Jahren von<br />

einem Rückgang der Besucherfrequenz begleitet.<br />

Nicht selten kommt es zu einem Funktionsverlust<br />

des Handels und entsprechend zu einem Funktionswandel<br />

in den Zentren. Handelsflächen werden unter<br />

anderem zu Wohnungen oder Gastronomiebetrieben<br />

umgenutzt (Sperle 2011: 276ff.). Viele Gemeinden<br />

sehen sich mit der Thematik Daseinsvorsorge im<br />

Zusammenhang mit einer Sicherung von Nahversorgung<br />

konfrontiert (Naumann/Reichert-Schick<br />

2015: 1-3). Belebte Einkaufsstraßen sind jedoch<br />

auch in Großstädten keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr. Selbst in Leipzig, der Metropole, die deutschlandweit<br />

Bestnoten bei der Besucherzufriedenheit<br />

in Innenstädten erzielt hat (IFH Köln 2017), machen<br />

sich zunehmend Leerflächen in unterschiedlichen<br />

Lagen bemerkbar (siehe Abb.1). Betroffen ist längst<br />

nicht nur das Leipziger Passagensystem als innerstädtische<br />

Nebenlage. Auch Shopping Center, egal

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