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Schaut man auf die Instrumente anderer Fachressorts<br />
in Nordrhein-Westfalen, dann ist die Regionalität von<br />
Planung für viele Städte und Gemeinden, Kreise und<br />
kreisfreie Städte nichts Neues. Insbesondere wenn<br />
wir an Schulentwicklungsplanung denken, ist Regionalität,<br />
gemeinsame Abstimmung, das Erfordernis<br />
auch nach Lösungen in Städten und Gemeinden zu<br />
suchen, heute schon gesetzlich verankert. Nur bei der<br />
Siedlungsentwicklung tun wir uns insgesamt schwer<br />
in die Diskussion zu kommen, wer sich eigentlich wohin<br />
entwickeln will. Wie weit will z.B. eine Stadt Köln<br />
noch wachsen? Die Ballungsräume sind im Rahmen<br />
der Nachverdichtung ziemlich begrenzt und der bundesrechtliche<br />
Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung<br />
stößt in diesen Räumen an natürliche Grenzen der<br />
Flächenverfügbarkeit.<br />
Da der Landesentwicklungsplan der Vorgängerregierung<br />
noch eine Schrumpfung des Landes NRW<br />
intendiert und das auch Auswirkungen auf die Fähigkeiten<br />
hat Wohnbauflächen überhaupt auszuweisen,<br />
sind wir der Meinung, dass der Landesentwicklungsplan<br />
der Vorgängerregierung angepasst werden<br />
muss. Wir beabsichtigen insbesondere die Fähigkeiten<br />
der Städte und Gemeinden zu stärken Wohnbauflächen<br />
an ÖPNV-Achsen und Hauptverkehrsachsen<br />
zu entwickeln. Denn das Entscheidende für<br />
das Gelingen der regionalen Siedlungsentwicklung,<br />
ist auch eine Frage der Mobilität und insbesondere<br />
der Vernetzung der Mobilitätsangebote.<br />
Deswegen finde ich es spannend, daraus einen Studierendenwettbewerb<br />
zu machen und damit wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und Theorie in die Praxis<br />
zu tragen. Damit helfen Sie der Frage nachzugehen,<br />
wie Quartiere strategisch, zukunftsfest entwickelt<br />
werden können. Es ist ein ungeheuer spannender<br />
Ansatz, dass in drei verschiedenen Teilmärkten in<br />
Nordrhein-Westfalen zu erproben.<br />
)) Die Studierenden der Architektur,<br />
Stadtplanung, Innenarchitektur<br />
und Landschaftsarchitektur gestalten<br />
Heimat: Die Heimat der<br />
Zukunft in Nordrhein-Westfalen. ((<br />
Gestatten Sie mir nun zumindest auf den einen oder<br />
anderen Beitrag einzugehen, um Ihnen zu verdeutlichen,<br />
wie wichtig dieser Studierendenwettbewerb für<br />
uns als neue Landesregierung ist.<br />
Insbesondere in Ostwestfalen-Lippe wird das Thema<br />
der Sicherung der hausärztlichen Versorgung diskutiert.<br />
Immer wenn wir in das Umland von Ballungszentren<br />
wie der Regiopole Bielefeld schauen, stehen<br />
wir vor der Herausforderung die Daseinsvorsorge<br />
der Infrastruktur für die Bevölkerung zu sichern. Vor<br />
diesem Hintergrund, haben wir als Landesregierung<br />
beschlossen die medizinische Versorgung der Region<br />
durch eine Fakultät in Bielefeld zu stärken. In den Studierendenarbeiten<br />
gibt es in diesem Zusammenhang<br />
Vorschläge mit der Siedlungsentwicklung auf einem<br />
Konversionsstandort - davon haben wir noch einige<br />
in Nordrhein-Westfalen - ein Gesundheitszentrum zu<br />
integrieren und mit dem Ballungsraum zu vernetzen.<br />
Also dem Grunde nach Infrastruktur mitzudenken, abgesehen<br />
von der eigenen Fachrichtung. Das halten<br />
wir als Landesregierung für ausdrücklich wichtig.<br />
Die Nähe zum ÖPNV war Impulsgeber für alle Entwürfe<br />
in der Region und stärkt damit auch unseren politischen<br />
Ansatz, Wohnbaupotenziale an ÖPNV-Achsen<br />
zu ermöglichen und damit nachhaltige Mobiltätsangebote<br />
zu unterstützen. In Münster ist das dominierende<br />
Verkehrsmittel das Fahrrad. Mit der neuen Landesbauordnung<br />
beabsichtigen wir das Fahrrad, auch landesweit,<br />
als wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen<br />
Mobilität zu stärken.<br />
In der Region Düsseldorf gab es ganz andere Aufgaben<br />
zu bewältigen. Am Standort Meerbusch-Osterath,<br />
ca. 13 km von der Stadtmitte Düsseldorfs entfernt, galt<br />
es landwirtschaftliche Flächen so zu beplanen, dass<br />
die angrenzenden Stadtteile Osterath und Strümp, als<br />
eigenständige Bereiche sichtbar bleiben. Auch das ist<br />
uns als Landesregierung - insbesondere in meinem<br />
Ministerium - besonders wichtig.<br />
)) Wir wollen keine uniformen Stadtentwicklungen.<br />
Das Entscheidende<br />
Entscheidendfür<br />
das Thema Heimat ist aus<br />
unserer Sicht, die Eigenarten<br />
und die Identitäten von Städten<br />
zu erhalten. Das wiederrum verankert<br />
auch Menschen vor Ort. ((<br />
Vor diesem Hintergrund möchte ich den Studierenden<br />
dafür danken, dass Sie mit Ihren Entwürfen dazu beigetragen<br />
haben uns in der politischen Zielsetzung und<br />
Richtung zu bestärken, weil Sie das verbildlichen, was<br />
wir angehen wollen. Wir werden die Wohnraumförderung<br />
der Zukunft hier in Nordrhein-Westfalen im Bereich<br />
der regionalen Siedlungsentwicklung stärken und<br />
befinden uns hierzu bereits im Gespräch mit einigen<br />
Hauptverwaltungsbeamten. Deswegen freue ich mich,<br />
dass das, was die Studierenden hier als Ideen gedacht<br />
haben, dann auch tatsächlich irgendwann Realität wird.<br />
Herzlichen Dank.<br />
Ina Scharrenbach<br />
Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und<br />
Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
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Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017