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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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Schaut man auf die Instrumente anderer Fachressorts<br />

in Nordrhein-Westfalen, dann ist die Regionalität von<br />

Planung für viele Städte und Gemeinden, Kreise und<br />

kreisfreie Städte nichts Neues. Insbesondere wenn<br />

wir an Schulentwicklungsplanung denken, ist Regionalität,<br />

gemeinsame Abstimmung, das Erfordernis<br />

auch nach Lösungen in Städten und Gemeinden zu<br />

suchen, heute schon gesetzlich verankert. Nur bei der<br />

Siedlungsentwicklung tun wir uns insgesamt schwer<br />

in die Diskussion zu kommen, wer sich eigentlich wohin<br />

entwickeln will. Wie weit will z.B. eine Stadt Köln<br />

noch wachsen? Die Ballungsräume sind im Rahmen<br />

der Nachverdichtung ziemlich begrenzt und der bundesrechtliche<br />

Grundsatz Innen- vor Außenentwicklung<br />

stößt in diesen Räumen an natürliche Grenzen der<br />

Flächenverfügbarkeit.<br />

Da der Landesentwicklungsplan der Vorgängerregierung<br />

noch eine Schrumpfung des Landes NRW<br />

intendiert und das auch Auswirkungen auf die Fähigkeiten<br />

hat Wohnbauflächen überhaupt auszuweisen,<br />

sind wir der Meinung, dass der Landesentwicklungsplan<br />

der Vorgängerregierung angepasst werden<br />

muss. Wir beabsichtigen insbesondere die Fähigkeiten<br />

der Städte und Gemeinden zu stärken Wohnbauflächen<br />

an ÖPNV-Achsen und Hauptverkehrsachsen<br />

zu entwickeln. Denn das Entscheidende für<br />

das Gelingen der regionalen Siedlungsentwicklung,<br />

ist auch eine Frage der Mobilität und insbesondere<br />

der Vernetzung der Mobilitätsangebote.<br />

Deswegen finde ich es spannend, daraus einen Studierendenwettbewerb<br />

zu machen und damit wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und Theorie in die Praxis<br />

zu tragen. Damit helfen Sie der Frage nachzugehen,<br />

wie Quartiere strategisch, zukunftsfest entwickelt<br />

werden können. Es ist ein ungeheuer spannender<br />

Ansatz, dass in drei verschiedenen Teilmärkten in<br />

Nordrhein-Westfalen zu erproben.<br />

)) Die Studierenden der Architektur,<br />

Stadtplanung, Innenarchitektur<br />

und Landschaftsarchitektur gestalten<br />

Heimat: Die Heimat der<br />

Zukunft in Nordrhein-Westfalen. ((<br />

Gestatten Sie mir nun zumindest auf den einen oder<br />

anderen Beitrag einzugehen, um Ihnen zu verdeutlichen,<br />

wie wichtig dieser Studierendenwettbewerb für<br />

uns als neue Landesregierung ist.<br />

Insbesondere in Ostwestfalen-Lippe wird das Thema<br />

der Sicherung der hausärztlichen Versorgung diskutiert.<br />

Immer wenn wir in das Umland von Ballungszentren<br />

wie der Regiopole Bielefeld schauen, stehen<br />

wir vor der Herausforderung die Daseinsvorsorge<br />

der Infrastruktur für die Bevölkerung zu sichern. Vor<br />

diesem Hintergrund, haben wir als Landesregierung<br />

beschlossen die medizinische Versorgung der Region<br />

durch eine Fakultät in Bielefeld zu stärken. In den Studierendenarbeiten<br />

gibt es in diesem Zusammenhang<br />

Vorschläge mit der Siedlungsentwicklung auf einem<br />

Konversionsstandort - davon haben wir noch einige<br />

in Nordrhein-Westfalen - ein Gesundheitszentrum zu<br />

integrieren und mit dem Ballungsraum zu vernetzen.<br />

Also dem Grunde nach Infrastruktur mitzudenken, abgesehen<br />

von der eigenen Fachrichtung. Das halten<br />

wir als Landesregierung für ausdrücklich wichtig.<br />

Die Nähe zum ÖPNV war Impulsgeber für alle Entwürfe<br />

in der Region und stärkt damit auch unseren politischen<br />

Ansatz, Wohnbaupotenziale an ÖPNV-Achsen<br />

zu ermöglichen und damit nachhaltige Mobiltätsangebote<br />

zu unterstützen. In Münster ist das dominierende<br />

Verkehrsmittel das Fahrrad. Mit der neuen Landesbauordnung<br />

beabsichtigen wir das Fahrrad, auch landesweit,<br />

als wichtigen Bestandteil einer nachhaltigen<br />

Mobilität zu stärken.<br />

In der Region Düsseldorf gab es ganz andere Aufgaben<br />

zu bewältigen. Am Standort Meerbusch-Osterath,<br />

ca. 13 km von der Stadtmitte Düsseldorfs entfernt, galt<br />

es landwirtschaftliche Flächen so zu beplanen, dass<br />

die angrenzenden Stadtteile Osterath und Strümp, als<br />

eigenständige Bereiche sichtbar bleiben. Auch das ist<br />

uns als Landesregierung - insbesondere in meinem<br />

Ministerium - besonders wichtig.<br />

)) Wir wollen keine uniformen Stadtentwicklungen.<br />

Das Entscheidende<br />

Entscheidendfür<br />

das Thema Heimat ist aus<br />

unserer Sicht, die Eigenarten<br />

und die Identitäten von Städten<br />

zu erhalten. Das wiederrum verankert<br />

auch Menschen vor Ort. ((<br />

Vor diesem Hintergrund möchte ich den Studierenden<br />

dafür danken, dass Sie mit Ihren Entwürfen dazu beigetragen<br />

haben uns in der politischen Zielsetzung und<br />

Richtung zu bestärken, weil Sie das verbildlichen, was<br />

wir angehen wollen. Wir werden die Wohnraumförderung<br />

der Zukunft hier in Nordrhein-Westfalen im Bereich<br />

der regionalen Siedlungsentwicklung stärken und<br />

befinden uns hierzu bereits im Gespräch mit einigen<br />

Hauptverwaltungsbeamten. Deswegen freue ich mich,<br />

dass das, was die Studierenden hier als Ideen gedacht<br />

haben, dann auch tatsächlich irgendwann Realität wird.<br />

Herzlichen Dank.<br />

Ina Scharrenbach<br />

Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und<br />

Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

9<br />

Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017

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