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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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Stadt Land Kooperation - BERICHT<br />

)) In welchen Regionen, Städten<br />

und Nachbarschaften finden wir<br />

ideale Voraussetzungen für die<br />

Umsetzung und Erprobung digitaler<br />

Geschäftsmodelle und<br />

technologischer Innovationen? ((<br />

Unterschiedliche Räume und Akteure haben differenzierte<br />

digitale „Bedürfnisse“ bzw. sind unterschiedlich<br />

„talentiert“ für den digitalen Wandel. Diese Räume galt<br />

es zu identifizieren, um Erprobungsräume für digitale<br />

Transformationen zu finden und digitale Barrieren in<br />

weniger talentierten Räumen abzubauen. Ein Ergebnis<br />

der Konferenz ist, dass digitale Transformationen nicht<br />

ursächlich große Metropolräume zur erfolgreichen Realisierung<br />

benötigen. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite<br />

vom Fraunhofer IOSB-INA, wies in seinem Keynote-Vortrag<br />

beispielsweise darauf hin, dass sich viele<br />

Innovationsprozesse gerade in den überschaubaren<br />

Akteurshierarchien von kleineren Mittelstädten, wie<br />

beispielsweise Lemgo, deutlich besser initiieren lassen.<br />

)) Wie können wir technische Lösungen<br />

individualisieren und wie<br />

kann dabei der genuine Charakter<br />

eines Ortes erhalten bleiben? ((<br />

Unsere räumliche Umwelt ist geprägt durch die permanente<br />

Interaktion von Menschen. Die damit verbundenen,<br />

stetigen Aushandlungsprozesse definieren unser<br />

gemeinsames Nutzungsverhalten im Raum. Eine zu<br />

bedenkende Begleiterscheinung des digitalen Wandels<br />

besteht darin, dass durch Anbieter digitaler Infrastrukturen<br />

und ihrer damit einhergehenden, oft monopol-orientierten<br />

Einflussnahme auf urbane Räume,<br />

lokale Individualitäten verloren gehen können. Falls es<br />

im Rahmen der digitalen Automatisierung und Technologisierung<br />

zu einer flächendeckend gleichartigen<br />

Steuerung Thema Anbindung und Reglementierung und Nahversorger der in Raumnutzung<br />

OWL<br />

kommt, ist die genuine Funktionsweise und der historisch<br />

gewachsene Charakter bestimmter Räume unter<br />

Umständen nicht aufrechtzuerhalten. Folglich gilt es<br />

zu diskutieren, wie diese Individualität trotz technologischer<br />

Innovation erhalten bleiben<br />

gut vernetzte Gebiete<br />

geringe Vernetzung<br />

neue Liefermöglichkeiten<br />

kann.<br />

)) Wie können Akteure der Stadt- und<br />

Infrastrukturentwicklung digitale<br />

Instrumente nutzen, entwickeln<br />

und ihre Verbreitung unterstützen? ((<br />

Neue digitale Instrumente verbessern die Handlungskapazitäten<br />

der Stadt- und Infrastrukturentwicklung,<br />

sowohl für Anwender als auch für Anbieter<br />

digitaler Dienste. Um handlungsfähig zu bleiben und<br />

die eigenen Ziele erfüllen zu können, sollten diese<br />

Akteure intensiv an der Entwicklung, Nutzung und<br />

Verbreitung der Technologien teilhaben.<br />

)) Welche räumlichen Strukturen<br />

fördern kollaborative, digitale<br />

Innovationen und Arbeitsweisen? ((<br />

Verkehrsnetz<br />

Nahversorger<br />

ÖPNV Haltepunkte<br />

Maßstab 1:400000<br />

N<br />

Quellen: open street map , IT-NRW URL: https://www.it.nrw.de/kommunalprofil/index.html [31.01.18]<br />

nextCities Laura-Kim Birkner, Jana Bulich<br />

Abbildung 6: Anbindung und Nahversorger in OWL. Laura-Kim Birkner, Jana Bulich<br />

Eine wichtige Komponente bei der Gestaltung der digitalen<br />

Transformation ist es, räumlich geeignete Planungs-<br />

und Umsetzungskonzepte zu identifizieren. Der<br />

Kontakt zwischen Hochschulen und Gründern, einschließlich<br />

daran angeschlossener Formate wie Innovationslabore,<br />

FabLabs oder Co-Working-Spaces spielen<br />

hierbei eine entscheidende Rolle. Gleiches gilt für<br />

regionale Innovationsnetzwerke, die ein weiteres Beispiel<br />

für die räumliche Artikulation einer neuen und auf<br />

Kollaboration und Werkzeuge abgestimmten digitalen<br />

Entwicklung darstellen.<br />

Die nextPlace-Konferenz konnte somit einen wichtigen<br />

Beitrag zur Frage der räumlichen Dimension<br />

des digitalen Wandels leisten. Im Rahmen der drei<br />

Keynote-Vorträge, der drei Bar-Camp-Workshops in<br />

den Themenfeldern „Technologie & Infrastrukturen“,<br />

„Standort & Geschäftsmodelle“ und „Akteure, Kreative<br />

& Gesellschaft“ (in Kooperation mit CREATIVE.<br />

NRW) und einer abschließenden, interdisziplinär besetzten,<br />

Podiumsdiskussion konnten hierfür erste<br />

Lösungsansätze skizziert werden.

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