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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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zeitig in vorhandene Stakeholderstrukturen in der<br />

Kommune und der Region einzubinden (siehe „The<br />

Frame“, S. 54 und „Der Stiftberg Herford – Alte<br />

Orte neu entdecken“, S. 50).<br />

Resümee<br />

Die Übersicht aller Arbeiten zeigt, dass diese herausgearbeiteten<br />

Thesen nicht unabhängig voneinander<br />

zu betrachten sind, sondern sich gegenseitig<br />

bedingen. Unter anderem die Sharingkonzepte der<br />

Entwürfe bedürfen einer gewissen Dichte und für<br />

die Mobilitätsangebote bis zur Haustür bedarf es<br />

eines Mobilitätsknoten zur Kernstadt. Die Entwürfe<br />

zeigen außerdem, dass Urbanität in der Region<br />

nicht bedeutet ein Stück Stadt auf ein Stück Land<br />

zu übertragen, sondern eine an den Ort angepasste<br />

Nutzungsdichte zu entwickeln, mit heterogenen<br />

Wohnraumangeboten und einer klaren Vernetzung<br />

mit Kommune und Kernstadt.<br />

Die Vorzüge der näheren Natur und Landschaftsräume<br />

bleiben dabei nur erhalten, wenn ressourcenschonend<br />

mit ihnen umgegangen wird und<br />

eine angemessene bauliche Dichte erreicht wird.<br />

Hierfür sollten zukünftige Quartiersentwicklungen<br />

auf die Sharingprinzipien zurückgreifen, die wiederum<br />

nur gelingen können, wenn sich eine Gemeinschaft<br />

innerhalb der Quartiere entwickelt.<br />

Derartige Flächen können durch ihren Bezug zur<br />

Landschaft und ihre zeitliche Nähe zur Kernstadt<br />

bei einer ausreichenden Nutzungsdichte eine attraktivere<br />

Alternative zu Wohnangeboten innerhalb<br />

der Kernstadt sein, die aufgrund der gewachsenen<br />

Stadtstrukturen trotz der vermeintlichen Nähe zum<br />

Stadtkern oder zum Arbeitsplatz oft zeitlich ähnliche<br />

Wegstrecken mit sich bringen.<br />

Prof. Dipl.-Ing. Oliver Hall<br />

HS OWL - Lehrgebiet Stadtplanung & Städtebauliches Entwerfen<br />

Gesellschafter ASTOC Architects and Planners, Köln<br />

Mit der Gründung von ASTOC 1990 und der Professur für „Stadtplanung<br />

und Städtebauliches Entwerfen“ an der HS OWL seit 20<strong>03</strong>, ist<br />

die Arbeitsweise von Oliver Hall geprägt durch das Zusammenwirken<br />

von Berufspraxis, Forschung und Lehre. Er ist zudem Sprecher des Forschungsschwerpunktes<br />

„<strong>urbanLab</strong>“ und beschäftigt sich dort insbesondere<br />

mit der Klein- und Mittelstadtforschung im ländlichen Raum.<br />

15<br />

Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017<br />

Für die Kernstadt bedeutet dies erstmal eine Entspannung<br />

des Wohnungsmarkts und damit eine<br />

wirksame Mietpreisbremse. Auch die Übernutzung<br />

öffentlicher Räume und Infrastrukturen kann<br />

durch derartige Entwicklungen gedämpft werden.<br />

Gleichzeitig wird der Status der Kernstadt als Zentrum<br />

der Region gefestigt, da die Vernetzung der<br />

Umlandgemeinden mit dem Oberzentrum zunimmt.<br />

Im Ergebnis kann durch ein derartiges Prinzip ein<br />

nachhaltiges resilientes Wachstum einer gesamten<br />

Regiopol- oder gar Metropolregion gefördert<br />

werden, dass der derzeitigen Verdichtung der<br />

Kernstädte überlegen ist.<br />

M.Sc. Marcel Cardinali<br />

<strong>urbanLab</strong> - Koordination Forschung<br />

ist Mitglied im <strong>urbanLab</strong> an der Hochschule OWL und koordiniert dort<br />

als Wissenschaftlicher Mitarbeiter die Forschungs- und Projektarbeit.<br />

Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen von gebautem Raum auf<br />

die menschliche Umwelt, untersucht die Wechselwirkungen zwischen<br />

den einzelnen Handlungsfeldern in der Stadtplanung und plädiert für<br />

eine soziale Architektur, die ihre Verantwortung für den menschlich<br />

geformten Lebensraum ernst nimmt.

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