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zeitig in vorhandene Stakeholderstrukturen in der<br />
Kommune und der Region einzubinden (siehe „The<br />
Frame“, S. 54 und „Der Stiftberg Herford – Alte<br />
Orte neu entdecken“, S. 50).<br />
Resümee<br />
Die Übersicht aller Arbeiten zeigt, dass diese herausgearbeiteten<br />
Thesen nicht unabhängig voneinander<br />
zu betrachten sind, sondern sich gegenseitig<br />
bedingen. Unter anderem die Sharingkonzepte der<br />
Entwürfe bedürfen einer gewissen Dichte und für<br />
die Mobilitätsangebote bis zur Haustür bedarf es<br />
eines Mobilitätsknoten zur Kernstadt. Die Entwürfe<br />
zeigen außerdem, dass Urbanität in der Region<br />
nicht bedeutet ein Stück Stadt auf ein Stück Land<br />
zu übertragen, sondern eine an den Ort angepasste<br />
Nutzungsdichte zu entwickeln, mit heterogenen<br />
Wohnraumangeboten und einer klaren Vernetzung<br />
mit Kommune und Kernstadt.<br />
Die Vorzüge der näheren Natur und Landschaftsräume<br />
bleiben dabei nur erhalten, wenn ressourcenschonend<br />
mit ihnen umgegangen wird und<br />
eine angemessene bauliche Dichte erreicht wird.<br />
Hierfür sollten zukünftige Quartiersentwicklungen<br />
auf die Sharingprinzipien zurückgreifen, die wiederum<br />
nur gelingen können, wenn sich eine Gemeinschaft<br />
innerhalb der Quartiere entwickelt.<br />
Derartige Flächen können durch ihren Bezug zur<br />
Landschaft und ihre zeitliche Nähe zur Kernstadt<br />
bei einer ausreichenden Nutzungsdichte eine attraktivere<br />
Alternative zu Wohnangeboten innerhalb<br />
der Kernstadt sein, die aufgrund der gewachsenen<br />
Stadtstrukturen trotz der vermeintlichen Nähe zum<br />
Stadtkern oder zum Arbeitsplatz oft zeitlich ähnliche<br />
Wegstrecken mit sich bringen.<br />
Prof. Dipl.-Ing. Oliver Hall<br />
HS OWL - Lehrgebiet Stadtplanung & Städtebauliches Entwerfen<br />
Gesellschafter ASTOC Architects and Planners, Köln<br />
Mit der Gründung von ASTOC 1990 und der Professur für „Stadtplanung<br />
und Städtebauliches Entwerfen“ an der HS OWL seit 20<strong>03</strong>, ist<br />
die Arbeitsweise von Oliver Hall geprägt durch das Zusammenwirken<br />
von Berufspraxis, Forschung und Lehre. Er ist zudem Sprecher des Forschungsschwerpunktes<br />
„<strong>urbanLab</strong>“ und beschäftigt sich dort insbesondere<br />
mit der Klein- und Mittelstadtforschung im ländlichen Raum.<br />
15<br />
Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017<br />
Für die Kernstadt bedeutet dies erstmal eine Entspannung<br />
des Wohnungsmarkts und damit eine<br />
wirksame Mietpreisbremse. Auch die Übernutzung<br />
öffentlicher Räume und Infrastrukturen kann<br />
durch derartige Entwicklungen gedämpft werden.<br />
Gleichzeitig wird der Status der Kernstadt als Zentrum<br />
der Region gefestigt, da die Vernetzung der<br />
Umlandgemeinden mit dem Oberzentrum zunimmt.<br />
Im Ergebnis kann durch ein derartiges Prinzip ein<br />
nachhaltiges resilientes Wachstum einer gesamten<br />
Regiopol- oder gar Metropolregion gefördert<br />
werden, dass der derzeitigen Verdichtung der<br />
Kernstädte überlegen ist.<br />
M.Sc. Marcel Cardinali<br />
<strong>urbanLab</strong> - Koordination Forschung<br />
ist Mitglied im <strong>urbanLab</strong> an der Hochschule OWL und koordiniert dort<br />
als Wissenschaftlicher Mitarbeiter die Forschungs- und Projektarbeit.<br />
Er beschäftigt sich mit den Auswirkungen von gebautem Raum auf<br />
die menschliche Umwelt, untersucht die Wechselwirkungen zwischen<br />
den einzelnen Handlungsfeldern in der Stadtplanung und plädiert für<br />
eine soziale Architektur, die ihre Verantwortung für den menschlich<br />
geformten Lebensraum ernst nimmt.