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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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Stadt Land Kooperation - INTERVIEW<br />

Der nächste Schritt wird sein, dass die Themen auf eine<br />

ganzregionale Perspektive gehoben werden. Aus meiner<br />

Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es in der Vergangenheit<br />

gelungen ist, an entscheidenden Punkten Kräfte<br />

zu bündeln. Ein Beispiel ist das Spitzencluster „it´s OWL“.<br />

Da finden sie kein Kirchturmdenken, sondern Strukturen<br />

und am Ende auch Ergebnisse, die durch Vernetzung und<br />

Kooperation erreicht wurden und mit unterschiedlichen<br />

Akteuren zustande gekommen sind.<br />

Marcel Cardinali: Der Spitzencluster „it´s OWL“ ist eines<br />

der Projekte, das damals im Rahmen der <strong>Regionale</strong> seinen<br />

Anfang genommen hat und zu einem starken Netzwerk<br />

geworden ist. Gibt es Erwartungen oder vielleicht<br />

auch schon Ansätze, wie in anderen Themenfeldern<br />

ähnliche Netzwerkstrukturen in dieser <strong>Regionale</strong> entstehen<br />

könnten?<br />

Herbert Weber: Also zwischen der ersten <strong>Regionale</strong> und<br />

dem Spitzencluster lag doch eine Zeit – ein Weg. Ein ganz<br />

wesentlicher Effekt der ersten <strong>Regionale</strong> war, dass es uns<br />

gelungen ist, in Ostwestfalen-Lippe stärker zu vernetzten<br />

Strukturen zu kommen. Dass der Spitzencluster dann<br />

möglich wurde, war eine logische Weiterentwicklung. Das<br />

hängt aus meiner Sicht ein stückweit davon ab, dass bestimmte<br />

Themen so vertieft werden und daraus neue <strong>Netzwerke</strong><br />

entstehen. Wenn ich an das Thema Mobilität denke,<br />

bekommen wir das gar nicht anders hin, als in <strong>Netzwerke</strong>n<br />

zu denken. Wir müssen über Verwaltungsgrenzen hinweg<br />

denken und eine hohe Flexibilität an den Tag legen.<br />

Annette Nothnagel: Der andere Bereich ist ganz eindeutig<br />

„Kommunen ohne Grenzen“. Das ist darauf angelegt,<br />

dass Kommunen in Zusammenarbeit gemeinsame<br />

Strukturen schaffen, um effizienter arbeiten zu können.<br />

Das sind keine Strohfeuer. Hier werden <strong>Netzwerke</strong> und<br />

Zusammenarbeit begründet, die weitergeführt werden.<br />

Das gilt für die anderen Bereiche und Teilräume genauso.<br />

Herbert Weber: Denken Sie beim Thema „Stadt-Land-<br />

Quartier“ allein an die Herausforderungen vor denen<br />

Kommunen bei Konversionsflächen stehen. Da bietet es<br />

sich doch sehr an, dass man sich zusammentut und gemeinsam<br />

an Konzepten arbeitet und diese auch zusammen<br />

weiterentwickelt. Ich sehe da großes Potenzial. Ob da<br />

am Ende ein Netzwerk wie „it´s OWL“ entsteht, muss man<br />

abwarten. Es wäre toll. Ich würde es den Ostwestfalen-Lippern<br />

zutrauen.<br />

Annette Nothnagel: Sicherlich so angelegt ist auch das<br />

„Bündnis für Wohnen im ländlichen Raum“ und bietet am<br />

Ende eine ähnliche Netzwerkstruktur. Im ersten Workshop<br />

kam auch der Gedanke, dass man sich als Wohnstandort<br />

gemeinsam vermarkten könne. Unterschiedliche<br />

Bedürfnisse können so gemeinsam angegangen werden.<br />

Das kann man dann wiederum mit Mobilitätsangeboten<br />

verknüpfen und weiterdenken. Das macht doch Sinn.<br />

Herbert Weber, OstWestfalenLippe GmbH:<br />

)) Es liegt erstmal in der Natur der<br />

Sache, dass bei einem solchen<br />

Programm jeder bei sich selber<br />

anfängt. Ich glaube allerdings wir<br />

werden hinbekommen, dass die<br />

absenderbezogene Perspektive<br />

mehr und mehr aufgelöst wird.<br />

Wir haben da schon eine ganze<br />

Menge erreicht. ((<br />

Marcel Cardinali: Jetzt haben Sie eben die „Kommunen<br />

ohne Grenzen“ angesprochen. Die Workshops<br />

sind mitunter stark durch Politik, Verwaltung und Institutionen<br />

geprägt. Auf städtischer Ebene kommt heutzutage<br />

kein Entwicklungskonzept mehr ohne Beteiligungsmöglichkeiten<br />

für die Bürger aus. Wird es bei<br />

der <strong>Regionale</strong> die Möglichkeit für Bürger geben, sich<br />

zu engagieren oder vielleicht sogar Projektideen einzureichen?<br />

Herbert Weber: Da ist die Frage, wo man ansetzt.<br />

Die Projekte machen nicht wir, sondern sie entstehen<br />

in den Kommunen, also auf kommunaler Ebene. Ich<br />

gehe davon aus, dass da, wo es sinnvoll und für den<br />

Prozess sogar notwendig ist, die Bürger selbstverständlich<br />

einbezogen werden. Wir selber haben natürlich<br />

auch Ideen, wie Bürger einbezogen werden sollen.<br />

Annette Nothnagel: Es gibt den Ansatz „100 Projekte<br />

für bürgerschaftliches Engagement“. Das ist ein<br />

klassischer Ansatz, um über einen Projektaufruf die<br />

Bürgerschaft, die Stadtgesellschaft, die Zivilgesellschaft<br />

sowie die ehrenamtlich Aktiven, die Vereine<br />

und Verbände anzusprechen. Diese ganz konkret in<br />

die <strong>Regionale</strong> einzubeziehen, ist noch mehr als Beteiligung.<br />

Da geht es um die Trägerschaft von Ideen.<br />

Über solche projektbezogenen Ansätze hinaus, ist die<br />

<strong>Regionale</strong> zum Kommunizieren da. Wir arbeiten auf<br />

2022 hin und werden Formate, die das neue „Urban-<br />

Land“ erlebbar machen und jeden ansprechen sollen,<br />

weiter unterstützen.

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