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urbanLab Magazin 03/2018 - Regionale Netzwerke

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Stadt Land Kooperation - INTERVIEW<br />

URBANIST ALLROUNDER LOKALER ANKER LOKALER HELD<br />

HEILENDE WERKBANK GLOKALE GRENZGÄNGER<br />

Abb.2 Raumtypen der Region Ostwestfalen-Lippe. (Urban Catalyst/Tilmann Teske)<br />

Die lokalen Anker sind klassische Unterzentren im<br />

ländlichen Raum und Bereiche, die eine starke Halte-<br />

Funktion darstellen.<br />

Der Typ Werkbank stellt eine Art Querschnittstyp<br />

dar – mit dem konnten sich fast alle identifizieren.<br />

Das sind Kommunen, die sich insbesondere durch<br />

starke Unternehmensansiedlungen auszeichnen und<br />

eine große Wirtschaftskraft besitzen. Das sind nicht<br />

nur Bielefeld, Paderborn, Gütersloh, Herford sondern<br />

durchaus auch kleinere Gemeinden, die bekannte Familienbetriebe<br />

oder sogar Weltmarktführer vorweisen<br />

können und damit eine besondere Kraft in der regionalen<br />

Entwicklung darstellen. Der Typ der Werkbänke<br />

ist in der gesamten Region verteilt. Natürlich in höherer<br />

Konzentration entlang der Autobahn, aber auch im<br />

Südosten der Region gibt es Werkbänke.<br />

Die Glokalen sind ein sehr spezieller Typ. Das sind kleine<br />

Gemeinden, die durch die Ansiedlung eines Weltmarktführers,<br />

wie zum Beispiel Harsewinkel mit Claas, mit<br />

einer sehr engen Bindung zwischen einem Unternehmen<br />

und einer Kommune auftreten. Das birgt natürlich<br />

eine enorme Kraft für die Entwicklung der Kommune,<br />

aber ist durchaus auch mit Risiken verbunden, wenn wir<br />

an disruptive Szenarien bei so einem Weltmarktführer<br />

denken.<br />

Julia Krick: Sind diese Typen schon feststehende und<br />

verbindliche Begriffe oder werden diese während des<br />

Prozesses noch angepasst?<br />

Andreas Brüning: Wir haben gemerkt, dass diese<br />

Begriffe erstmal Emotionen auslösen. Einige Kommunen<br />

konnten sich sofort eindeutig identifizieren<br />

und andere haben sich gleich mehrere Hüte aufgesetzt.<br />

Aber das ist auch gar nicht schlimm, wenn<br />

man verschiedene Hüte auf hat. Aus unserer Sicht<br />

ist es erstmal wichtig, dass man über diese Typen<br />

miteinander ins Gespräch kommt. Die können sich<br />

natürlich noch verändern und werden auch ihren informellen<br />

Charakter, gegenüber der Raumkategorien<br />

des Regionalplans, behalten. Diese informelle Ebene<br />

kann aber sehr viel zum eigenen Verständnis und der<br />

eigenen Rolle beitragen.<br />

Julia Krick: Die Akteure auf dem Workshop hatten die<br />

Möglichkeit, ihre Haltung zu den Themenfeldern und<br />

Ortstypen an großen Stehtischen aufzuschreiben. Wie<br />

gehen Sie mit den ersten Ergebnissen und gesammelten<br />

Informationen um? Wie werden diese weiterverarbeitet?<br />

Prof. Klaus Overmeyer: Der Auftakttermin war zunächst<br />

so eine Art Helicopterflug durch alle vier Themenschwerpunkte.<br />

Da ging es auch darum, die gesetzten<br />

Themen aus der Bewerbung nochmal zu schärfen.<br />

Wir haben eine ganze Menge an Informationen und<br />

Anregungen bekommen, die jetzt in die anderen themenspezifischen<br />

Workshops miteinfließen. Bei den<br />

Workshops gehen wir in drei Schritten vor.<br />

Der erste Schritt ist die Schärfung des Themas über die<br />

Bewerbung hinaus. Wir werden erstmal die Ergebnisse<br />

aus dem Auftakt spiegeln und Schwerpunkte definieren.<br />

Der zweite Schritt betrifft den Raum, wo gemeinsam erarbeitet<br />

wird, wie sich das Thema auf gesamträumlicher,<br />

regionaler Ebene in OWL widerspiegelt. Hier wird man

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