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Dr. Torsten Bölting, Dr. Jörg Hopfe, Stefan Raetz, Karla Schilde, Dr. Anke Valentin<br />
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Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017<br />
Neue Wohnquartiere im Umland -<br />
Neue Qualitäten durch mehr Urbanität?<br />
Fishbowl<br />
Moderation: Petra Voßebürger • IKU_DIE DIALOGGESTALTER<br />
Diskutanten: Dr. Torsten Bölting • InWIS, Dr. Jörg Hopfe • NRW.BANK,<br />
Bürgermeister Stefan Raetz • Stadt Rheinbach, Karla Schilde • Landeshauptstadt<br />
München, Dr. Anke Valentin • Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V.<br />
Podiumsdiskussion auf dem NRW.Symposium 2017, Foto: NRW.BANK/Schmidt-Dominé<br />
Moderatorin Petra Voßebürger: Herzlich willkommen.<br />
Gemeinsam wollen wir nun über „Neue Qualitäten<br />
durch mehr Urbanität?“ sprechen. Es schließen sich dabei<br />
einige Fragen an. Wie viel Urbanität hält das Umland aus?<br />
Welche Chancen bieten Quartiere in der Umsetzung neuer<br />
Wohn- und Arbeitstrends oder von Aspekten nachhaltiger<br />
Stadtentwicklung? Welche Bodenpolitik und welche<br />
Fördermöglichkeiten helfen bei der Umsetzung?<br />
Frau Schilde, ich stelle es mir in München nochmal viel,<br />
viel herausfordernder als bei unseren Wachstumsmetropolen<br />
in Nordrhein-Westfalen vor. Können sie die Herausforderungen<br />
in München für uns einmal skizzieren?<br />
Karla Schilde: Gerne. Tatsächlich muss ich zunächst<br />
aber das Lob von vorhin an die Regionalplanung in<br />
Nordrhein-Westfalen weitergeben, das ein viel besseres<br />
Standing hat. Dies ist sicherlich auch den Strukturen<br />
hier geschuldet. Aber vielleicht einmal kurz aus<br />
München berichtet: 1,5 Mio. Einwohner, 21 direkte<br />
Nachbarkommunen und in der Region München mit ihren<br />
acht Landkreisen sogar 185. Das ist historisch bedingt,<br />
weil man in den 70er Jahren in Bayern nicht so<br />
kräftig eingemeindet hat. Das heißt, wir sprechen hier<br />
von Kommunen mit durchschnittlich 5.000 bis 10.000<br />
Einwohnern. Dann gibt es noch ein paar, wie Dachau<br />
oder Freising, mit 40.000 bis 50.000. Wir haben da<br />
ganz viele wesentlich kleinere Partnerinnen und Partner<br />
und da ist es natürlich schwierig, selbstbewusst<br />
eine Kooperation auf Augenhöhe mit Leben zu füllen.<br />
Nichts desto trotz wachsen natürlich auch diese Kommunen<br />
mit, zum Teil ganz stark und auch dort sitzen<br />
DAX-Unternehmen. Schon lange, lange heißt es nicht<br />
mehr „alles auf München“ und dem Rest bleiben nur<br />
die Schlafstätten. Das sieht man auch vor allem an den<br />
Bevölkerungswachstumszahlen der letzten zehn Jahre.<br />
München und die Region wachsen ungefähr gleich<br />
stark. Wir haben dann noch die europäische Metropolregion<br />
(EMM), die im Süden bis Rosenheim, im Norden<br />
bis Landshut und im Westen bis Augsburg reicht. Hier<br />
leben fast 6 Mio. Einwohner. Da geht das Wachstum<br />
dann auch sehr stark in die Fläche.