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Vorteil des Wohnens auf dem Land weitestgehend<br />
erhalten, während zukünftige Bewohner – im Gegensatz<br />
zur klassischen Einfamilienhaussiedlung<br />
– auf ein attraktives Wohnumfeld mit diversen Angeboten<br />
in fußläufiger Erreichbarkeit hoffen können.<br />
Um die Vorzüge umliegender Landschaften zu<br />
nutzen greifen nahezu alle Arbeiten in Telgte und<br />
einige aus Meerbusch auf das Hofprinzip zurück.<br />
Diese Anordnungsform entpuppt sich nicht nur als<br />
vorteilhaft um Begegnungen zu erzeugen, sondern<br />
auch eine gefühlte Dichte zu suggerieren, die es<br />
erlaubt Urbanität zu erzeugen. Mit der städtebaulichen<br />
Form des Hofs ist der Ansatz Nachbarschaften<br />
und Gemeinschaften zu fördern wie mit keiner<br />
anderen Anordnungsform möglich (siehe „Telgte+“,<br />
S. 34). In der Folge entsteht eine punktuelle<br />
Dichte von Menschen und Nutzungen im öffentlichen<br />
Raum und den angrenzenden Einrichtungen<br />
des täglichen Bedarfs, nicht aber durch das Volumen<br />
etwaiger Geschosswohnungsbauten.<br />
Dies zeigt sich auch an den Nutzungsmöglichkeiten<br />
des Freiraums. Denn Landschaft und insbesondere<br />
Landwirtschaft kann zwar den oft herbeigesehnten<br />
Ausblick in die Natur bieten, aber nicht<br />
die vielfältigen Angebote eines Parks mit Spiel,<br />
Sport und Erholungsangeboten ersetzen (siehe<br />
„Rural U“, S. 40). Das vermeintliche Überangebot<br />
an Freiraum in ländlicheren Regionen ist in seiner<br />
Nutzung oft monofunktional. Auch im Freiraum<br />
bedarf es einer Nutzungsdichte um urbanes Wohnen<br />
zu ermöglichen. Der Wunsch urban zu wohnen<br />
ist deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Wunsch<br />
(groß-)städtisch zu wohnen.<br />
geht, nicht so sehr um bauliche Dichte. Gleichwohl<br />
bedingt eine Dichte an Nutzungen eine gewisse<br />
bauliche Dichte, um genug Nachfrage zu erzeugen,<br />
die die Rentabilität solcher Angebote sicherstellt.<br />
Hier gilt es die richtige Balance zu finden, die in<br />
der Regel zwar dazu führt, dass eine höhere bauliche<br />
Dichte als im Umfeld entsteht, aber ohne ein<br />
Stück Stadt in die Landschaft zu übertragen.<br />
Eine möglichst gute Vernetzung zwischen Kernstadt<br />
und Wettbewerbsgebiet war bereits ein<br />
entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der<br />
Plangebiete, so dass alle sechs potentielle Entwicklungsflächen<br />
eine Distanz zum Oberzentrum<br />
von deutlich unter 30 Minuten aufweisen. Die<br />
Einheit für die Distanz zwischen Ort A und B wird<br />
damit in Zeit und nicht in Kilometern angegeben.<br />
In der Folge ist es zur Optimierung notwendig die<br />
Mobilitätskette vom ersten bis zum letzten Kilometer<br />
zu denken (siehe „Der Stiftberg Herford –<br />
Alte Orte neu entdecken“, S. 50). Hier helfen die<br />
Sharingprinzipien aus den entwickelten Gemeinschaften<br />
ebenso, wie moderne Mobilitätshubs, die<br />
es erlauben die gefühlte Entfernung zur Kernstadt<br />
auf ein Minimum zu reduzieren (siehe „Bahnhofsquartier<br />
am Lokschuppen“, S. 36). Mit ihren Arbeiten<br />
geben die Studierenden Hinweise, wie eine<br />
effiziente störungsresistente Mobilitätskette für<br />
derartige Quartiere aussehen kann, die den Komfort<br />
des eigenen PKWs in Kosten, Zeit und Störanfälligkeit<br />
überlegen sein kann.<br />
13<br />
Stadt Land Wachstum - NRW.Symposium 2017<br />
)) 3. Sharing ist ein wesentlicher<br />
Aspekt zukünftiger Nachbarschaften ((<br />
)) 2. Die Mobilitätskette reicht vom<br />
ersten bis zum letzten Kilometer ((<br />
Die studentischen Entwürfe zeigen, dass es notwendig<br />
ist zwischen Dichte und Nutzungsdichte zu<br />
unterscheiden, dass auch Angebote des öffentlichen<br />
Raums eine Nutzungsdichte aufweisen können<br />
und dass es bei einer angemessenen Urbanität<br />
um Nutzungen und Begegnungsmöglichkeiten<br />
Viele Arbeiten demonstrieren mit ihren Sharingmodellen,<br />
wie der Flächen- und Ressourcenanspruch<br />
neuer städtebaulichen Entwicklungen minimiert<br />
werden kann. Durch Car-Sharing werden beispielsweise<br />
Parkplätze eingespart, die mehr Grünanlagen<br />
ermöglichen. Einige der Arbeiten nutzen die<br />
Typologie des Hofs, die durch ihre städtebauliche<br />
Anordnung schon Erschließungsflächen teilt, andere<br />
die Form des Blocks, um Gemeinschaftsgärten<br />
im Inneren zu integrieren. Dies sind nur einige<br />
Aspekte der zukünftigen Quartiersentwicklungen,<br />
die durch das Prinzip des Teilens Ressourcen einsparen<br />
und weniger Fläche in Anspruch nehmen