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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

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An dieser Stelle sei erlaubt,<br />

aus einer <strong>Festschrift</strong>, arg verstaubt,<br />

als Bemerkung einzuschieben,<br />

wie damals der Chronist beschrieben,<br />

was ihn sogleich beeindruckt hat:<br />

Der menschlich wohlgemeinte Rat<br />

und dazu, was heut’ noch gilt,<br />

das äußere Erscheinungsbild.<br />

Zitat aus der Beschreibung <strong>des</strong> ersten<br />

Tages an der Ingenieurschule<br />

("Zirkus Krone"), 15.2.1951:<br />

Als erster Darsteller trat elastisch und<br />

federnd ein Herr ein, der sie mit dem<br />

Programm der Woche bekannt machte<br />

und dann leise und eindringlich auf sie<br />

einsprach. Da der Chronist während-<br />

<strong>des</strong>sen den tadellosen Sitz <strong>des</strong> Sakkos<br />

und den lautlosen Gang der Schuhe <strong>des</strong><br />

Akteurs bewunderte, vernahm er nichts<br />

weiter als den Satz: "Sie haben sich einen<br />

sehr schönen und interessanten Beruf<br />

erwählt, der aber krisenanfällig ist. Wer<br />

trotzdem darauf besteht, muß entweder<br />

verrückt oder diesem Beruf verfallen sein."<br />

Der Mensch erklomm die nächste Stufe,<br />

als er folgte einem Rufe<br />

auf den Lehrstuhl nach Hannover.<br />

Dort schlief er nächtens auf dem Sofa<br />

und fuhr nach Hamburg hin und her<br />

mit einem Auto im Verkehr,<br />

was anfangs schlimme Folgen hatte<br />

fürs Kleingetier von Hund bis Ratte.<br />

Er lehrte Scharen von Studenten<br />

und förderte die Assistenten.<br />

Daneben hatte er gegründet<br />

die SCHIFFKO, die man heute findet<br />

als weltweit anerkanntes Haus.<br />

Besonders zeichnet sie sich aus<br />

durch intensive Nutzanwendung<br />

der Datentechnik und -Versendung.<br />

Bereits sehr früh hatt’ er erkannt,<br />

was für ein Werkzeug dort entstand<br />

für die Forschung, aber auch<br />

für den praktischen Gebrauch.<br />

Darum hat er sie stets gefördert,<br />

mit Konrad Zuse schon erörtert,<br />

wie man könnt’ kooperieren<br />

und die Entwicklung weiterführen.<br />

Auch in der Fachliteratur<br />

findet man <strong>des</strong> Menschen Spur<br />

sowohl auf der Verlegerseite<br />

als auch unter Schreibersleuten.<br />

Er übernahm die Technikleitung<br />

der "Hansa", einer Schiffahrtszeitung,<br />

die er ergänzte ideal<br />

durch das Schiffstechnik-Journal.<br />

Dazu hat er noch editiert,<br />

was man als Neuheit registriert:<br />

Er regte beim Verleger an<br />

den Schiffbau-Fortsetzungsroman,<br />

in dem man stets das Neueste fände;<br />

inzwischen gibt es XVIII Bände<br />

"Handbuch der Werften", weit verbreitet.<br />

Das nächste wird g’rad vorbereitet.<br />

Wenn einer, wie es hier geschildert,<br />

sich durch Jahrzehnte weiterbildet,<br />

drängt schließlich dann zur Offenbarung<br />

sein Schatz an Wissen und Erfahrung,<br />

und er entdeckt im Fachgebiet,<br />

was außer ihm kein andrer sieht,<br />

so wie in unsern Klimazonen<br />

im Herbst erst reifen die Melonen.<br />

So dreißig Jahre ist es her,<br />

da schickte in den Hafen er<br />

vier Diplomanden mit der Weisung,<br />

zu prüfen, ob die Umschlagsleistung<br />

konstruktiv zu steigern wäre,<br />

weil die Schiffe auf dem Meere<br />

man erheblich seltener träfe<br />

als an den Schuppen in den Häfen.<br />

Es wurde der Beweis erbracht<br />

dafür, was er wohl schon gedacht:<br />

Die kleinen Luken, die man baute,<br />

verhinderten, daß man gleich staute<br />

die Ladung senkrecht nur von oben.<br />

Sie wurd’ von Stauern noch verschoben.<br />

Darum plädiert’ er für den Bau<br />

<strong>des</strong> "Offenen Schiffs" ohn’ Unterstau.<br />

Er war jedoch - es ist ein Graus –<br />

mit der Idee der Zeit voraus.<br />

Erst später, beim Containerschiff<br />

fand man verwirklicht den Begriff.<br />

Die Luken geh’n von Bord zu Bord,<br />

Container staut man gleich am Ort.<br />

Doch leider gibt es - das ist wahr –<br />

für dieses Werk kein Honorar.<br />

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