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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

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Abb.10: Verschiedene Treffer nach neuer (links) und alter SOLAS (rechts).<br />

Nach der neuen SOLAS ist die Längslage <strong>des</strong> Lecks jetzt gleichverteilt (s. auch Abb. 3.)<br />

Daher kommt es nicht mehr zu einer Häufung der Treffer im Vorschiffsbereich. Nun wird die<br />

Raumkombination VOID 10 PS und Main & AUX. Eng. am häufigsten von BB getroffen (mit<br />

einer Trefferwahrscheinlichkeit von 0.033). Nach der derzeit gültigen SOLAS ist dies aber<br />

eine Kombination im Vorschiff von WB 01, VOID 12 und dem Bugstrahlruderraum, die mit<br />

einer Wahrscheinlichkeit von 0.063 getroffen wird. Das bedeutet nach der SOLAS 2009,<br />

dass man insgesamt längere Treffer auch hinten im Schiff überleben muss, um den Index<br />

erhalten zu können. Weil die Simulation (wie exemplarisch in Abb.10 gezeigt) die<br />

Trefferwahrscheinlichkeit direkt für jede Raumkombination ermittelt, sieht der<br />

Entwurfsingenieur sehr schnell, an welchen Stellen er noch Punkte sammeln kann und<br />

welche Maßnahmen dazu entwurfsseitig getroffen werden müssen. Insgesamt dauert die<br />

Leckrechnung mit der Simulation auf einem handelsüblichen Laptop oder PC je Teilindex<br />

etwa 5-7 min einschließlich der Beschädigungsgenerierung.<br />

5. Untersuchung <strong>des</strong> Sicherheitsniveaus von alternativen Unterteilungen<br />

Neben der reinen Abbildung der Rechenvorschrift entsprechend SOLAS lassen sich mit Hilfe<br />

der Monte-Carlo-Simulation eine Reihe von weiteren Entwurfsaufgaben lösen, für die es bei<br />

reiner Anwendung der existierenden Vorschriften keine Alternative zu geben scheint. Ein<br />

sehr schönes Beispiel hierzu ist die Bemessung der erforderlichen Min<strong>des</strong>t-<br />

Doppelbodenhöhe. Bei derzeitigem Stand der Vorschriften wird auf eine explizite<br />

Berechnung von Bodenbeschädigungen verzichtet, dafür wird aber eine Min<strong>des</strong>t-<br />

Doppelbodenhöhe gefordert. Diese hängt im Wesentlichen von der Schiffsbreite ab, und<br />

zwar etwa linear. Warum das aus Sicht der Leckrechnung so sein soll, ist aber unklar. Fakt<br />

ist aber, dass man bei der Festlegung der Min<strong>des</strong>t- Doppelbodenhöhe davon ausgeht, dass<br />

dieser so hoch sein soll, dass ein Durchschlagen <strong>des</strong> Doppelbodens an sich ausreichend<br />

unwahrscheinlich ist. Man geht dann davon aus, dass eine Verletzung <strong>des</strong> Innenbodens<br />

einem Verlust <strong>des</strong> Schiffes gleichkommt. Dies muss aber nicht zwangsläufig so sein, und<br />

<strong>des</strong>halb haben wir den Einfluss der Doppelbodenhöhe auf die Lecksicherheit an zwei<br />

Beispielen untersucht, in dem wir mit Hilfe der Monte-Carlo-Simulation eine<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit gegen Bodentreffer ermittelt haben. Die<br />

Trefferwahrscheinlichkeit beruht auf der statistischen Verteilung von Bodenschäden nach<br />

MARPOL ANNEX2 (allerdings wurden die in Abschnitt 3 diskutierten Fehler hier bei den<br />

folgenden Untersuchungen nicht berücksichtigt), die Überstehens-wahrscheinlichkeit wird<br />

dann wie bei der neuen oder derzeit existierenden SOLAS ermittelt.<br />

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