22.12.2012 Aufrufe

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

vor dieser Position hat. Damit werden 24% der Lecks nicht erfasst. Das ist natürlich nicht<br />

richtig und führt dazu, dass man die in der Vorschrift angegebenen<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilungen so nicht für eine Simulation verwenden kann.<br />

Zum Vergleich sind die mit einer Simulation erhaltenen Wahrschein-lichkeitsverteilungen für<br />

pba und pbf in Abb.4 aufgetragen, wobei für eine gegebene Lecklage loc die korrekte<br />

abhängige Wahrscheinlichkeit nach Gl. (1) ermittelt wurde. Man erkennt den deutlich<br />

unterschiedlichen Verlauf beider Wahrscheinlichkeitsverteilungen and vor allem die<br />

Tatsache, dass bei korrekter mathematischer Behandlung <strong>des</strong> statistischen Grundmaterials<br />

die Wahrscheinlichkeiten sowohl für pba als auch für pbf tatsächlich den Wert 1 erreichen.<br />

Es lassen sich ferner exakt die eigentlich falschen Verteilungen der Vorschrift erzeugen,<br />

wenn bei der Simulation tatsächlich die Leckgröße als unabhängig von <strong>des</strong>sen Lage<br />

angesetzt wird. Der gleiche Fehler ist prinzipiell auch den Lecksicherheitsvorschriften nach<br />

SOLAS, Part B1 (sowohl bei der existierenden als auch bei der neuen) enthalten, er wirkt<br />

sich allerdings praktisch nicht so stark aus wie bei dem in Abb.4 gezeigten Beispiel. Das<br />

Beispiel zeigt aber, dass für die Simulation beide Fälle implementiert werden müssen. In<br />

den Vorschriften bedeutet das praktisch, dass separate Formeln für die Berechnung der<br />

Trefferwahrscheinlichkeit vorgehalten werden, wenn die Beschädigung mit einem (oder<br />

beiden) der Schiffsenden zusammenfällt.<br />

3.3. Behandlung der Eindringtiefe als abhängige Wahrscheinlichkeit<br />

Abb.5: Eindringtiefe für verschiedene Lecklängen nach SOLAS 2009 B1. Anders als bei der<br />

derzeit gültigen Vorschrift SOLAS 95 B1 werden alle Wahrscheinlichkeiten für die maximale<br />

Eindringtiefe jetzt auch tatsächlich gleich 1.<br />

In SOLAS, B1 wird die Eindringtiefe als von der Lecklänge abhängige Wahrscheinlichkeit<br />

angesetzt. Dies erscheint zunächst sinnvoll, und es wurde auch im HARDER – Vorhaben<br />

bestätigt, dass ein solcher Zusammenhang statistisch nachweisbar ist. Aus den statistischen<br />

Daten wurde dann der in Abb.5 wiedergegebene Zusammenhang zwischen Eindringtiefe für<br />

eine gegebene Lecklänge (J) ermittelt. Das ist prinzipiell richtig, jedoch wurde bei der<br />

praktischen Ausgestaltung der Vorschrift dann dieser Zusammenhang nicht korrekt in das<br />

Regelwerk übernommen, was sowohl für die existierende SOLAS B1 als auch für die neue<br />

SOLAS 2009 B1 gilt. Denn dort wird so vorgegangen, dass stets für eine vom Anwender<br />

68

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!