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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

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von Fachleuten, die aber oft auch eigene Interessen vertreten , durchaus berechtigterweise<br />

z.B. als Repräsentanten von Industrieverbänden oder Reedereien. Hin und wieder sind<br />

Wissenschaftler in den Delegationen, die dann immer wieder einmal daran verzweifeln, daß<br />

ihre Einlassungen praktisch ins Leere laufen – einfach weil sie von der Mehrzahl nicht<br />

verstanden werden. Das Ganze wird erschwert durch die Simultanübersetzung in vier,<br />

neuerdings sechs Sprachen. Bei aller Bewunderung für die Dolmetscher bleibt es<br />

problematisch, eine überzeugende Argumentation eines Fachmannes durch einen<br />

Unbeteiligten übersetzen zu lassen und die gleiche Wirkung zu erreichen. Professor Wendel<br />

wusste, warum er sich bei allem Engagement für seine Idee nur ganz selten in diese<br />

Niederungen begeben hat!<br />

Ein unbestreitbarer Vorteil dieser IMO-Prozedur ist es aber, daß praktisch alles im Konsens<br />

verabschiedet wird; nur ganz selten, eigentlich nur bei „politischen“ Punkten, muß einmal<br />

abgestimmt werden. (Das beruhigt den Ingenieur! wie könnte ein technischer Sachverhalt<br />

hinsichtlich seiner Richtigkeit von einer Stimmenanzahl abhängig sein?)<br />

Der inzwischen erreichte Stand der Lecksicherheitsvorschriften könnte Professor Wendel<br />

aber mit Stolz erfüllen. Die vielen kleinen Schritte von 1 auf 1+n sind getan; seine Idee ist<br />

zum selbstverständlichen Gemeingut <strong>des</strong> komplexen Systems internationaler maritimer<br />

Vorschriften geworden..<br />

Zum Schluß einige persönliche Worte: Professor Wendel war für mich als Studenten ein<br />

Professor par excellence, wie es nur wenige gegeben hat; eine absolute Autorität, sicher<br />

nicht nur für mich – und dabei ein Mensch mit Ecken und Kanten bis hin zu Extravaganzen,<br />

der all dies nicht vor uns verbarg. Ich habe zu ihm aufgeschaut – und tue es noch (auch<br />

heute kommt es mir nicht in den Sinn, nur von „Wendel“ oder gar „Kurt Wendel“ zu sprechen.<br />

Für mich gehört der Titel Professor einfach dazu – und das gerade nicht als Bezeichnung<br />

eines Amtes oder einer Besoldungsgruppe. - Ich bin sehr froh, sein Schüler zu sein, wenn<br />

auch nur einer der durchaus vielen ohne Anspruch auf Erwähnung durch die<br />

Nachkommenden unseres Faches.<br />

Wäre ich nicht sein Schüler, ich würde die beneiden, die von ihm gelernt, die ihn erlebt<br />

haben.<br />

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