22.12.2012 Aufrufe

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Insgesamt fällt der Vergleich zufriedenstellend aus, die Übereinstimmung kann als sehr gut<br />

bezeichnet werden. Auffällig ist jedoch, dass die Simulation im Vergleich zur konventionellen<br />

Berechnung teilweise etwas zu kleine Werte liefert, obwohl das der zugrundeliegenden<br />

Theorie eigentlich widerspricht. Der Grund ist darin zu sehen, dass es in der Simulation<br />

schwierig ist, die laut Vorschrift eigentlich falsche abhängige Wahrscheinlichkeit der<br />

Eindringtiefe korrekt (im Sinne der Vorschrift) nachzubilden. Wir gehen bei unserer<br />

Simulation davon aus, dass ein Leck im Schiff eine Beschädigungslänge bildet, die von den<br />

x-Grenzen der getroffenen Compartments abhängt. Damit haben wir in der Simulation nicht<br />

die Möglichkeit, ein längeres Leck in z.B. zwei kürzere Teillecks aufzuteilen, um so Index zu<br />

gewinnen. Insgesamt wirkt sich das aber nicht sehr stark aus, die Übereinstimmung ist<br />

trotzdem gut.<br />

Interessant ist noch der Vergleich mit der Leckrechnung nach bisherigem Stand. Dabei ist zu<br />

beachten, dass sich für RoRo-Schiffe nach der neuen Vorschrift folgen<strong>des</strong> geändert hat:<br />

• Die statistische Verteilung der Lecks ist jetzt eine andere (vgl. dazu auch Abb. 3). Es<br />

können jetzt längere Lecks auftreten, die eine größere Eindringtiefe haben können.<br />

Dafür sind aber jetzt Lecks mit geringeren Eindringtiefen deutlich wahrscheinlicher,<br />

d.h. eine etwa vorhandene Doppelhülle wird stark honoriert (auch bei „verkehrter“<br />

Berechnung der Eindringtiefen-wahrscheinlichkeit). Dies gilt für alle Frachtschiffe.<br />

• Die Berechnung <strong>des</strong> si wurde geändert: Man muss jetzt nur noch 16 Grad<br />

Hebelarmumfang nachweisen (vorher 20), dafür aber einen Hebel von 0.12m (vorher<br />

0.1m). Dies gilt ebenfalls für alle Frachtschiffe.<br />

• Zusätzlich wurden die Vorschriften für RoRo-Schiffe dahingehend verschärft, dass<br />

die Flutbarkeit der Laderäume von 0.7 auf 0.9 bzw. 0.95 (für Dl) heraufgesetzt wurde.<br />

Die Ergebnisse zeigt folgende Tabelle:<br />

Tiefgang BB STB Bemerkung<br />

Ds 0.497 0.488 SOLAS 95 B1<br />

0.460 0.442 SOLAS 09 B1<br />

Dp 0.844 0.726 SOLAS 95 B1<br />

0.788 0.652 SOLAS 09 B1<br />

Dl 0.964 0.948 SOLAS 95 B1<br />

0.951 0.898 SOLAS 09 B1<br />

Tabelle 3 : Vergleich SOLAS 09 B1 mit SOLAS 95 B1.<br />

Die Berechnungen wurden nach der alten SOLAS aber für die Flutbarkeit von 0.9 bzw. 0.95<br />

durchgeführt, um den Einfluss der Änderung der Wahrscheinlichkeiten aufzuzeigen. Man<br />

erkennt, dass die neue SOLAS auch dann noch merklich strenger ist, die berechneten<br />

Teilindices liegen sichtbar unter denen der aktuell für Frachtschiffe gültigen Regel. Dies ist<br />

zum Teil aber damit begründbar, dass das Schiff noch für die alte Regel entworfen wurde,<br />

und sich die Änderungen der Regel empfindlich auf die Trefferwahrscheinlichkeiten der<br />

einzelnen Fälle bemerkbar machen. Dies wird deutlich, wenn man sich die jeweils am<br />

häufigsten getroffenen Raumkombinationen ansieht (vgl. Abb.9).<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!