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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

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Von daher erscheint es sinnvoll, nach einem alternativen Berechnungskonzept zu suchen,<br />

einfach weil die grundsätzliche Aufgabe der Ermittlung <strong>des</strong> Überlebensindex für eine<br />

gegebene Unterteilung aus kombinatorischer Sicht prinzipiell automatisierbar sein muss.<br />

Ferner ist nach der Einführung der neuen Lecksicherheitsvorschriften für RoRo-<br />

Fahrgastschiffe ab 2009 die schizophrene Situation entstanden, dass ein RoRo-<br />

Fahrgastschiff, welches einen europäischen Hafen anläuft (Port of Call-Prinzip) zusätzlich zu<br />

den neuen, probabilistischen Regeln (die auch einen deterministischen Anteil enthalten, um<br />

zu verhindern, dass kleine Beschädigungen eine große Wirkung haben) auch noch das<br />

sogenannte Stockholmer Zusatzabkommen erfüllen muss, welches nach dem ESTONIA-<br />

Unglück eine zusätzlich auf dem RoRo-Deck anzusetzende Wassermenge fordert und auf<br />

die existierende SOLAS Reg.8 verweist. Danach muss also ein RoRo-Fahrgastschiff sowohl<br />

eine probabilistische als auch zwei deterministische Regelwerke erfüllen, was nur sehr<br />

schwer zu bewerkstelligen ist. Abb.1 verdeutlicht diese Situation.<br />

Abb.1: Vorschriftensituation nach Einführung der neuen (=Harmonized) Regeln für RoRo-<br />

Passagierschiffe. Quelle: C. Ortloff, FSG, in: Designs 06, ShipPax Information, Göteborg.<br />

Von daher wird zu Recht auf diese problematische Situation hingewiesen, und es wurde<br />

mehrfach vorgeschlagen, das Stockholmer Abkommen ersatzlos zu streichen, weil das durch<br />

die neue probabilistische Leckrechnung erreichte Sicherheitsniveau ohnehin höher sei. Dies<br />

wäre aber nur dann nachweisbar, wenn es tatsächlich gelänge, die den jeweiligen<br />

Vorschriften zugrundeliegenden Sicherheitsniveaus quantitativ beurteilen zu können. Weil<br />

aber die Vorschriften unterschiedliche Ansätze bezüglich der Leckgröße als auch bezüglich<br />

der Berechnung <strong>des</strong> Überstehens der Beschädigung haben, ist der Nachweis nicht ohne<br />

weiteres zu führen.<br />

Aus den oben genannten Gründen erscheint es sinnvoll, ein alternatives Werkzeug zur<br />

Lecksicherheitsbewertung zu entwickeln, welches dann folgende Anforderungen erfüllen<br />

muss:<br />

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