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SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

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SCHIFFKO – Gründungsgedanken und erreichte Ziele bis heute<br />

Als ich am 2.1.1976 bei SCHIFFKO meinen Dienst antrat, war mir die Firma nicht fremd,<br />

denn schon als Student durfte ich einige Wochen die Arbeit <strong>des</strong> Ingenieurbüros<br />

kennenlernen.<br />

Während meines Studiums in Southampton hatte ich auch Programmieren gelernt, und der<br />

Einsatz von Computern faszinierte mich. In keinem anderen Konstruktionsbüro in<br />

Deutschland wurde die EDV dermaßen breit und vielfältig im Schiffsentwurf angewendet wie<br />

bei SCHIFFKO. Es waren für mich glückliche Umstände, dort arbeiten zu dürfen.<br />

An jenem 2. Januar fand auch der alljährliche SCHIFFKO-Neujahrsempfang statt, von dem<br />

ich glaubte, er sei mehr öffentlich als intern. Die Plätze bei den jüngeren Kollegen waren<br />

bereits vergeben, und voller Schüchternheit fand ich mich schließlich zwischen Prof. Wendel<br />

und Frau Prien wieder. Diese Feier war meine erste Begegnung mit dem SCHIFFKO-<br />

Firmengründer. Ich war damals 24 Jahre alt, Prof. Wendel bereits 67.<br />

Die SCHIFFKO wurde zu der Zeit von Jürgen Pfennigstorf geführt, und Berend Pruin und<br />

Bruno Arndt waren in der Geschäftsführung als Prokuristen tätig. Professor Wendel hatte<br />

sein Büro ebenfalls im 5. Stock <strong>des</strong> Stubbenhuk-Kontorhauses, und durch die<br />

Flügelbauweise <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> konnten wir ihn gut an seinem Schreibtisch sehen. Er lebte<br />

quasi an seinem Schreibtisch. Professor Wendel war kein aktives Mitglied bei SCHIFFKO,<br />

jedoch immer sehr interessiert an den vielschichtigen Ingenieuraufgaben und den<br />

Ergebnissen der Schiffsentwürfe der SCHIFFKO. Damals war die Firma ein junges<br />

Unternehmen. Geselligkeit war angesagt, und es gab jährlich Betriebsausflüge und Feiern,<br />

an denen natürlich auch unsere „externen“ gerne teilnahmen wie die Kollegen der „Hansa“.<br />

Meistens waren es Fahrten am Wasser, auf dem Wasser, oder es ging gar ins Wasser. Die<br />

Theorie von Archime<strong>des</strong> wurde erprobt und bewiesen. Von diesen Stunden der Feiern und<br />

Unbeschwertheit gibt es so manches nette Foto. Es zeigt die Zusammengehörigkeit der<br />

Mitarbeiter und die große Loyalität zur Firma.<br />

Als ich der SCHIFFKO beitrat, wurden die Räume der SCHIFFKO von einem<br />

Rechenzentrum und einem Zeichenzentrum beherrscht. Das Rechenzentrum bestand aus<br />

einem riesigen Lochkartenstanzer und einem über Datenfernverarbeitung nach Frankfurt<br />

verbundenen Lochkartenlesegerät und einem Nadeldrucker zum Erhalt der Ergebnisse. Das<br />

Zeichenzentrum beinhaltete eine große Flachbettzeichenmaschine, und wenn der Tisch in<br />

seiner Fläche nicht ausreichte, dann wurde bei VFW in Bremen „in Streifen“ geplottet.<br />

Gerechnet wurde mit Softwareprogrammen mit den Namen STRAK und HYDROSTAT, die<br />

am Institut für Schiffbau entwickelt worden waren und dort EUKLID und ARCHIMEDES<br />

hießen. Gezeichnet wurde damals auf Transparentpapier und Folien mit Rapidographen.<br />

Das Radiermesser war ein wichtiges Werkzeug.<br />

Aber 1976 war die SCHIFFKO bereits 21 Jahre jung, und es sollten gerade noch vier weitere<br />

interessante Jahre vergehen bis zum 25. Firmenjubiläum!<br />

Die Firmengründung durch Professor Wendel 1955, so wurde mir berichtet, hatte zwei Ziele:<br />

Einerseits sollten innovative Ideen, die am Institut geboren wurden, zur Praxisreife entwickelt<br />

werden können (damit sie nicht wieder vergessen, sondern technologisch genutzt werden<br />

konnten), andererseits war die soziale Sicherheit für die Mitarbeiter seines damaligen<br />

Instituts für Schiffbau sicherzustellen.<br />

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