22.12.2012 Aufrufe

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prof. Dr.-Ing. Kurt Wendel (†) <strong>100</strong> Jahre<br />

Prof. Kurt Wendel, ein erfahrener Ingenieur, ein exzellenter Wissenschaftler, ein<br />

erfolgreicher Unternehmer und ein verehrenswerter Mensch, hat die Schiffstechnik<br />

beeinflußt wie nur ganz wenige andere. Sein Lebenswerk ist in Breite, Tiefe und<br />

Nachhaltigkeit außergewöhnlich. Mit seinem Blick für das Wesentliche und Machbare<br />

und seiner praktischen Erfahrung erkannte er Probleme schnell und brachte sie mit<br />

Hilfe seiner natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fähigkeiten einer Lösung näher.<br />

Dies war sicher auch in seinem nicht alltäglichen Werdegang begründet. Mittlere Reife,<br />

Schiffbaulehre, Ingenieurschule und anschließende Arbeit als Schiffbau-Ingenieur<br />

waren die Basis für seine praktischen Fähigkeiten, nachgeholtes Extern-Abitur,<br />

dreisemestriges Mathematik- und Physik-Studium an der Universität Hamburg,<br />

Schiffbaustudium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg mit<br />

anschließender Assistenten- und Oberingenieur-Tätigkeit gaben ihm das<br />

wissenschaftliche Rüstzeug. Dabei hatte er bedeutende Lehrer: Von Georg Schnadel<br />

erhielt er viele Anregungen, bei Fritz Horn diplomierte er, und Georg Weinblum war sein<br />

Doktor-Vater.<br />

Im November 1938 bestand er die Diplomprüfung mit einem sehr guten Ergebnis, im<br />

Mai 1943 promovierte er mit Auszeichnung. Seine Dissertation über hydrodynamische<br />

Massen und Massenträgheitsmomente war nicht seine erste Veröffentlichung, aber sie<br />

war die erste von besonderer Tragweite, sie bedeutete über Jahrzehnte das<br />

Standardwerk bei der Berechnung von Schiffsschwingungen und -vibrationen.<br />

Die 1942 begonnene Tätigkeit als Abteilungsleiter bei der Gebr. Sachsenberg AG, wo<br />

er die verschiedenartigsten Schiffe wie Betonfrachtschiffe, Tragflächenboote und U-<br />

Boote entwarf, und die anschließende Arbeit als Abteilungsleiter in der U-Boots-<br />

Fertigung bei Blohm & Voss ließen ihn Erfahrungen in Werft-Organisation und<br />

Werftbetrieb sammeln.<br />

Schon kurz nach dem Zusammenbruch und dem Ausscheiden bei Blohm & Voss im<br />

Juni 1945 begann er als Dozent für Entwerfen von Schiffen, Schiffstheorie, Mathematik<br />

und Mechanik an der Ingenieurschule Hamburg. Im Sommersemester 1952 wurde er<br />

als Ordinarius für Entwerfen von Schiffen und Schiffstheorie an die Technische<br />

Hochschule Hannover berufen. Gleichzeitig vertrat er als Honorarprofessor den<br />

Lehrstuhl für Entwerfen von Schiffen am Institut für Schiffbau der Universität Hamburg.<br />

Beide Funktionen hat er bis zu seiner Emeritierung 1976 ausgeübt.<br />

In dieser Zeit hat er bedeutende Beiträge zum Schiffsentwurf und besonders zur<br />

Schiffssicherheit geleistet.<br />

Mitte der 50er Jahre hatte ihn berührt, daß "Schiffe länger im Hafen als auf See zu<br />

finden sind". Er führte als erster wissenschaftliche Untersuchungen der damals üblichen<br />

Umschlagsmethoden mit dem Ergebnis durch, daß er die Luken als zu klein erkannte<br />

und das "offene Schiff" propagierte. Auch die damit verbundene Gefährdung durch<br />

Torsion erkannte er. Jedoch wie bei manch anderer Idee fand er nicht das Interesse der<br />

Fachwelt, hier nicht einmal das der Kollegen. Er dachte manchmal zu weit voraus. Die<br />

Realisierung <strong>des</strong> „offenen Schiffes“ in Form <strong>des</strong> Containerschiffes folgte wenig später,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!