22.12.2012 Aufrufe

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

SCHRIFTENREIHE SCHIFFBAU Festschrift anlässlich des 100 ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kleinsten beobachteten Eindringtiefe. Mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsverteilung lässt sich<br />

also an jeder Breitenposition angeben, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine an dieser Stelle<br />

angeordnete Längswand durchschlagen werden würde. Nun muss die zugeordnete<br />

Wahrscheinlichkeit immer einen Wert zwischen 0 und 1 annehmen, und die<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilung ordnet diese Wahrscheinlichkeit dann einem Ereignis zu.<br />

Das Prinzip der Monte- Carlo- Simulation besteht nun einfach darin, eine Wahrscheinlichkeit<br />

P(x) auszuwählen und mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsverteilung dann das dazu gehörige<br />

Ereignis zu ermitteln. Dabei bedient man sich der Hilfe eines Zufallszahlengenarators, der<br />

gleichverteilte Zufallszahlen im Intervall [0,1] liefert. Fasst man diese Zufallszahl als<br />

Wahrscheinlichkeit auf und sucht aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung das zugehörige<br />

Ereignis heraus, dann erhält man bei einer ausreichend großen Stichprobe eine Population<br />

von Beschädigungen, deren statistische Verteilung dann derjenigen entspricht, welche zum<br />

Aufstellen der Wahrscheinlichkeitsverteilung geführt hat. In Abb.2 wurden nach diesem<br />

Prinzip 20000 Eindringtiefen gewürfelt, und es wurde für bestimmte diskrete Positionen dann<br />

stets die Wahrscheinlichkeit dafür ermittelt, dass eine an dieser Stelle gelegene Wand<br />

durchschlagen wird, was durch einfaches Ja/Nein-Auszählen erfolgen kann. Wie man sieht,<br />

stimmt das Ergebnis (bis auf die Ränder, dazu unten mehr) praktisch genau mit der<br />

Ausgangsverteilung überein. Hierzu kann man das sogenannte Konfidenzintervall<br />

bestimmen, das besagt, welche statistische Genauigkeit mit wie vielen Ziehungen erreicht<br />

werden kann.<br />

Damit ist die eigentliche Erzeugung von Beschädigungen auf eine einfache Simulation<br />

zurückzuführen, die lediglich darauf basiert, eine Reihe von gleichverteilten Zufallszahlen zu<br />

erzeugen und damit aus gegebenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen für Lecklage und<br />

Leckgröße den Beschädigungsquader zu ermitteln. Jeder Leckquader bewirkt, dass eine<br />

bestimmte Kombination von Räumen getroffen wird, und die Trefferwahrscheinlichkeit für<br />

eine bestimmte Raumkombination ergibt sich dann einfach daraus, dass deren gesamte<br />

Treffer gezählt werden und durch die Anzahl aller Lecks (Stichprobengröße) geteilt werden.<br />

Die Generierung der Beschädigungen läuft dann wie folgt ab:<br />

• Erwürfeln eines Beschädigungsquaders aufgrund von zugrundeliegenden<br />

Wahrscheinlichkeitsverteilungen<br />

• Feststellen der getroffenen Raumkombination<br />

• Aufsummieren der Treffer dieser Kombination<br />

• Wenn ausreichend viele Beschädigungen erzeugt wurden, ergibt sich dann die<br />

Trefferwahrscheinlichkeit jeder Raumkombination einfach als Quotient der gezählten<br />

Treffer und der Gesamtstichprobenzahl.<br />

Das Verfahren, welches im Rahmen <strong>des</strong> EU-Forschungsvorhabens NEREUS erstmals von<br />

Tellkamp im Rahmen eines Äquivalenznachweises angewendet wurde, ist an sich extrem<br />

einfach und hat vor allem bezüglich der manuellen Vorgehensweise eine Reihe von<br />

Vorteilen:<br />

• Weil die jeweilige Trefferwahrscheinlichkeit einfach durch Auszählen bestimmt wird,<br />

liegt sie auch für komplizierteste Mehrabteilungsfälle sofort vor, ohne dass erst die<br />

dazugehörigen Unterabteilungsfälle betrachtet werden müssen. Das macht die<br />

Darstellung außerordentlich übersichtlich.<br />

63

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!